Formel E

Venturi will nach starkem Qualifying in Santiago "an der Rennpace arbeiten"

Svenja König

Svenja König

Trotz starker Leistungen im Training und Qualifying reiste das monegassische Formel-E-Team Venturi mit gemischten Gefühlen aus Santiago de Chile ab. Im Rennen fehlte es Edoardo Mortara und Felipe Massa an Geschwindigkeit, um um die Podiumsplätze mitzukämpfen. Beide wurden außerdem in Zwischenfälle verwickelt...

Mit den Positionen 2 und 3 in den Freien Trainings startete das Team gut in den Rennsamstag. Auch im Qualifying stimmte die Pace: Mortara wurde auf seiner schnellen Runde zwar von Robin Frijns behindert, der sich in Kurve 1 gedreht hatte. Dennoch holte er sich nach Gruppe 2 die provisorische Pole-Position und konnte es am Funk kaum glauben: "Machst du Witze? Nein… Das ist nicht möglich. Wirklich?!"

Letztendlich schrammte Mortara knapp an der Super-Pole vorbei, platzierte sich aber vor beiden Werks-Mercedes. Teamkollege Massa beendete das Gruppen-Qualifying als Vierter und fuhr in der Super-Pole die gleiche Zeit wie Pascal Wehrlein. Da der Deutsche im Mahindra zeitlich betrachtet jedoch vor ihm gefahren war, ging Massa "nur" von Position 4 aus ins Rennen - trotzdem ein starkes Ergebnis.

Massa erwischte den Rennstart nicht optimal und verlor zwei Positionen. Davon konnte auch sein Teamkollege Mortara profitieren, der sich nach den ersten Kurven auf Position 4 einreihte. Beide Venturi gingen in der Folge zügig an Oliver Turvey im unterlegenen Nio vorbei.

Mortara: "Pace um gute Punkte zu holen"

Mortara konnte sich während der ersten Rennhälfte immer näher an Wehrlein und Maximilian Günther heranarbeiten. So sah es kurzzeitig danach aus, als könnte er im Kampf um die Podiumsplätze eingreifen. Nach einer Berührung mit Antonio Felix da Costa, der zu diesem Zeitpunkt auf Treppchenkurs lag, brach die Aufhängung an Mortaras Fahrzeug, sodass er das Rennen aufgeben musste.

"Unsere Pace war besonders im Qualifying sehr gut", erklärt Mortara. "So habe ich die Super-Pole nur knapp verpasst. Ich hatte einen guten Start und konnte einige Zeit ums Podium kämpfen. Nach Kontakt mit Antonio Felix da Costa ist meine Aufhängung gebrochen, sodass ich das Rennen aufgeben musste. Es war ein spannendes Rennen, und wir hatten die Pace um gute Punkte zu holen. Ich freue mich auf das Rennen in Mexiko-Stadt nächsten Monat. Daran habe ich gute Erinnerungen von letzter Saison."

Massa: "Konnte nicht um die Podiumsplätze kämpfen"

Auch Massa konnte die Pace aus dem Qualifying im Rennen nicht halten. Er fuhr bis kurz vor Schluss in der Verfolgergruppe mit, konnte selbst aber kaum Druck auf die Konkurrenten ausüben. Zwei Runden vor Schluss drehte er sich nach Berührung mit Daniel Abt, wofür der Deutsche eine nachträgliche Strafe erhalten sollte. Massa ging als Elfter über die Ziellinie, wurde aber nach Strafen gegen Sebastien Buemi und Abt als Neunter gewertet.

"Ich hatte beim Start aus der zweiten Reihe durchdrehende Räder und habe zwei Positionen verloren", resümiert Massa sein Rennen. "Unsere Pace war gut, auch wenn ich im Kampf um die Podiumsplätze nicht mitkämpfen konnte. Zwei Runden vor Schluss wurde ich von Daniel Abt getroffen, weshalb ich mich gedreht habe. Da konnte ich nichts mehr machen, aber wir hatten definitiv das Potenzial, um in die Top 5 zu fahren."

Teamchefin Susie Wolff ergänzt: "Wir können einige positive Dinge aus diesem Wochenende mitnehmen, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Unsere Pace im Qualifying war sehr stark. Felipe hat es in die Super-Pole geschafft, und Edo ist - trotz eines Schreckmoments auf seiner Runde - nur ganz knapp daran vorbeigeschrammt.Beide Fahrer geben uns weiterhin gutes Feedback zu unserem Saison-6-Paket, und wir gehen weiter in die richtige Richtung, auch wenn wir noch an der Rennpace arbeiten müssen."

Trotz des durchwachsenen Rennens ist Platz 9 das bislang beste Saisonergebnis des Ex-Formel-1-Piloten Massa - und seine ersten beiden Punkte. Beim Saisonauftakt in Diriyya wurde er 12. und 17. Mortara steht mit 18 Zählern als Gesamtzehnter deutlich besser da. In der Teamwertung ist Venturi Achter. Das nächste Rennen findet am 15. Februar in Mexiko statt. Dort holte Mortara im vergangenen Jahr seine erste Podiumsplatzierung in der Formel E.

Foto: Peter Mining / Spacesuit Media

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