Jean-Eric Vergne beißt sich Zähne an Mitch Evans aus: "Sehr schwierig, auf dieser Strecke zu überholen"
Tim Neuhaus
Das Auftaktrennen der zehnten Formel-E-Saison wird nicht als Spektakel in die Geschichte eingehen. Wie schon in den letzten Jahren konnte Mexiko zwar mit einer großartigen Atmosphäre und interessanten Taktikspielchen brillieren. Jedoch gab es gerade mal 43 erfolgreiche Überholmanöver - wenig für Formel-E-Verhältnisse. Die meisten Schwierigkeiten hatten dabei die Fahrer hinter dem technisch geplagten Mitch Evans, allen voran Jean-Eric-Vergne.
Das Wochenende hatte für Jaguar-Pilot Mitch Evans gut begonnen: Er setzte die schnellste Runde aller Sessions und startete von einem vielversprechenden fünften Platz. Ein Problem mit der Lenkung kurz nach Rennstart machte allerdings seine Hoffnungen auf ein Podium zunichte. Der Neuseeländer fokussierte sich im weiteren Rennverlauf deshalb vor allem auf seine Rückspiegel. Die Leidensgeschichte für seine Verfolger begann…
Zur Rennmitte schloss Jean-Eric-Vergne auf und versuchte, sich Evans für ein Überholmanöver zurechtzulegen. Für den zweifachen Formel-E-Meister war das Rennen bis dahin gut verlaufen. Zwar war der Franzose nur aus der fünften Startreihe ins Rennen gegangen - zwei Plätze hinter seinem strafversetzten belgischen Teamkollegen Stoffel Vandoorne. Trotzdem kämpfte sich Vergne in wenigen Runden bis auf den sechsten Platz vor.
Vergne zur rechten Zeit am rechten Fleck
Dabei profitierte er auch vom guten Attack-Mode-Timing bei DS Penske: In Runde 7 fuhren beide Schwarz-Goldenen durch die Attack-Zone, wodurch Vergne neben Nick Cassidy und Pascal Wehrlein der einzige Fahrer war, der pünktlich zum Safety-Car in Runde 10 nicht mehr über die Schleifen steuern musste.
Da seine Konkurrenten erst nach dem Safety-Car ihren zweiten Attack-Mode aktivieren durften, konnte Vergne in den beiden Runden direkt nach der Neutralisierung beide Andretti, Vandoorne und McLaren-Pilot Jake-Hughes überholen, als diese den längeren Weg über die Aktivierungsschleifen nahmen.
Weiter vor sollte es für Vergne jedoch nicht gehen, denn trotz besserer Pace fand er keinen Weg an Evans vorbei. "Es war sehr schwer, auf dieser Strecke zu überholen, aber unser Tempo hat gezeigt, dass wir definitiv ein besseres Ergebnis hätten erzielen können. Vom zehnten Platz aus war es ein gutes Ergebnis und ein guter Saisonstart", findet Vergne.
Strecken-Charakteristik in Mexiko macht Überholen schwer
Der Franzose war offensichtlich nicht der Einzige, der schneller hätte fahren können: Vom fünftplatzierten Jaguar von Evans lagen bis zu Edoardo Mortara auf Rang 13 alle Fahrer innerhalb von nur dreieinhalb Sekunden.
Bereits im letzten Jahr beim ersten Auftritt der Gen3-Fahrzeuge zeigte sich ein ähnliches Bild. Damals war es aber nicht Evans, sondern Lucas di Grassi, der eine großartige Abwehrleistung im Mahindra zeigte. Nach seiner sensationellen Pole-Position hatte er mit seinem verhältnismäßig ineffizienten Mahindra-Boliden einen dritten Platz eingefahren.
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