Formel E

Vergne bestätigt Gerüchte: "Verhandle mit mehreren Formel-1-Teams"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Der amtierende Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne könnte schon in naher Zukunft in die Formel 1 zurückkehren. Nachdem wir erst in der letzten Woche über das offensichtliche Interesse eines Teams aus der "Königsklasse" am Franzosen berichteten, bestätigte Vergne die Berichte zu einem möglichen Comeback nun selbst. Auch wenn der 28-Jährige weiterhin kein Team beim Namen nennen will, scheint derzeit eine Option bei seinem alten Arbeitgeber Toro Rosso als denkbar. Auch ein Ferrari-Kundenteam könnte für Vergne infrage kommen.

"Es ist noch immer alles offen", plaudert der aktuelle Techeetah-Pilot im 'Autosport Podcast', "aber ich rede mit mehreren Formel-1-Teams. Die ersten Dinge kommen gerade in Bewegung. Der Wechsel von Daniel (Ricciardo) zu Renault hat den Fahrermarkt komplett auf den Kopf gestellt."

"Dass mich einige Teams anrufen und fragen, was ich im nächsten Jahr plane, ist ein Gefühl von: Ah, ich existiere für die Formel 1 noch. Es wäre schön, wenn ich noch einmal eine richtige Chance in der Serie bekommen könnte. Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen und glaube, dass es heute nach all dem, was ich in der letzten Zeit gelernt habe, eine ganz andere Geschichte wäre als damals."

Nach drei Saisons mit dem Toro-Rosso-Team entließ ihn Red Bull im November 2014 aus dem Nachwuchskader. Vergne wechselte anschließend in die Formel E, in der er sich im Juli 2018 nach vier Jahren zum Fahrermeister krönte. Auch in der ELMS- und WEC-Serie ist der Franzose erfolgreich unterwegs. In diesem Jahr gewann er in der LMP2-Klasse gar das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen in Le Mans, ehe sein Fahrzeug wegen eines technischen Vergehens nachträglich disqualifiziert wurde.

Stühlerücken in der Formel 1

Wie die Formel E steckt auch die Formel 1 derzeit tief in ihrer "Silly Season", also dem Teil des Jahres, in dem am wildesten über das berühmte "Personalkarussell" für die nächste Saison spekuliert wird. Der langjährige Red-Bull-Fahrer und Ex-Vergne-Teamkollege Daniel Ricciardo zieht 2019 an die Seite von Nico Hülkenberg zu Renault. Pierre Gasly wechselt in diesem Zuge von Toro Rosso zu Red Bull und hinterlässt bei seinem alten Team ein Loch, das womöglich von Vergne gefüllt werden könnte.

Auch bei Haas und Sauber sind noch potenzielle Cockpits offen, die nicht zuletzt wegen Vergnes Ferrari-Verbindungen (bis 2017 war er Simulator- und Entwicklungsfahrer bei der Scuderia) ebenfalls interessant für den Franzosen sein könnten.

Für Vergne steht fest: Ein konkurrenzfähiges Team soll es sein. "Ich würde nicht gern zu einem Team gehen, bei dem ich mich nicht beweisen kann", so Vergne. "Ich habe mir inzwischen einen guten Ruf aufgebaut. Wenn ich jetzt bei einem Team unterschreibe, mit dem ich keine Punkte erzielen könnte, wäre all meine Arbeit innerhalb von einem Jahr weg."

Vergne berichtigt Journalisten via Twitter

Auch Force India und Williams haben ihre Fahrerpaarungen noch nicht final bestätigt. "Ich kann so viel sagen: Red Bull war es nicht", zwinkert Vergne und hält seine Karten damit weiterhin verdeckt. Schon vor einigen Tagen berichtigte er via Twitter die Vermutung einiger Journalisten, dass das Topteam der Österreicher an ihm interessiert sein könnte.

Nach der Formel-1-Saison 2013 bevorzugte Red Bull Vergnes damaligen Teamkollegen Ricciardo, der bei den "Roten Bullen" das Erbe von Mark Webber antrat. Ein Jahr später bekam nach dem Vettel-Abgang zu Ferrari erneut Vergnes Teamkollege, dieses Mal Daniil Kvyat, den Vorzug vor dem Franzosen. Groll hegt "JEV" inzwischen jedoch nicht mehr: "Ich bin dankbar für all das Gute und Schlechte, das mir in der Formel 1 passiert ist. Wäre ich damals so gewesen, wie ich heute bin, sähen die Dinge aber auf jeden Fall anders aus."

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