Formel E

Vergne & Cassidy erklären Formel-E-Unfall in New York: "Etwas über das Ziel hinausgeschossen"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Auf dem Weg zu seinem ersten Sieg der Formel-E-Saison 2021 profitierte BMW-Pilot Maximilian Günther von einem Zwischenfall zweier Rivalen: Rund zehn Minuten vor Schluss gerieten Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) und der Pole-Sitter Nick Cassidy (Virgin) aneinander, wodurch der Deutsche in einer Kurve zwei Positionen gutmachte. Bis zum Zieleinlauf gab er die Führungsposition nicht ab.

Nach dem Rennende erklärte Cassidy seine Enttäuschung über die vergebene Chance auf den Rennsieg. "Am Start fühlte ich mich wohl mit dem Auto, aber leider passte der Zeitpunkt der Full-Course-Yellow nicht gut. Ich konnte dadurch meinen Attack-Mode nicht vollständig nutzen und habe etwas Zeit verloren. Das ist am Ende das, was mir ein besseres Resultat verwehrt hat."

Der Neuseeländer kam nach der Rennunterbrechung, die für die Bergung des havarierten Jaguar-Fahrzeugs von Mitch Evans ausgerufen wurde, unter Bedrängnis von mehreren Fahrzeugen, die ihm gegenüber zudem einen Energievorteil hatten.

"Mir war klar, dass mich JEV (Spitzname von Jean-Eric Vergne) angreifen würde. Er hat es in Kurve 10 versucht, ist dabei aber leider etwas über das Ziel hinausgeschossen", analysiert Cassidy im englischsprachigen TV-Weltsignal. "Das war etwas übermütig von ihm, aber an meinem Respekt für ihn ändert das nichts."

"So ist der Motorsport, zumal er bei diesem Manöver auch nicht die Führung übernehmen konnte. Das ist unglücklich gelaufen, aber so ist es manchmal."

Vergne über missglückten Überholversuch: "Bereue das nicht"

Vergne erklärt den Zwischenfall ähnlich wie der Virgin-Rookie. "Ich hatte zwei Optionen", erläutert er nach dem Rennen bei 'e-Formel.de'. "Entweder ich warte bis zum Ende des Rennens und hoffe, dass er durch seine Verteidigungsmanöver in Energieprobleme läuft. Oder ich achte auf Max (Günther) hinter mir, der zu diesem Zeitpunkt mehr 'Saft' als wir beide hatte."

"Ich habe mich zum Überholen entschieden, wobei er (Cassidy) die Tür zunächst nicht geschlossen hat, im letzten Moment aber etwas die Richtung verändert hat", sagt Vergne. "Dadurch kam es zum Kontakt, und ich konnte das Lenkrad nicht mehr drehen. Im gleichen Moment habe ich Max schon innen gesehen. So ist es: Manchmal muss man einfach in solche Lücken fahren, wenn es nötig ist. Ich bereue das nicht."

Der Franzose wolle der verpassten Möglichkeit nicht nachtrauern. "Es ist schade", gibt er zu, "aber immerhin haben wir wichtige Punkte für das Team gesammelt. Wir müssen das größere Ziel im Kopf behalten, nämlich den Meisterschaftskampf. Ich nehme diese Punkte gerne mit."

Die nächste Möglichkeit im Formel-E-Meisterschaftskampf bietet sich bereits am Sonntag. Das zweite Rennen in New York City startet um 19:34 Uhr deutscher Zeit, Sat.1 strahlt den Lauf im Free-TV aus.

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