Formel E

Vergne & Vandoorne kritisieren nach "enttäuschendem" Sao Paulo E-Prix: "Strategische Entscheidungen im Rennen nicht die besten"

Svenja König

Svenja König

Jean-Eric-Vergne-in-heat-Sao-Paulo

Nach einem phänomenalen Qualifying reichte es für DS Penske beim Sao Paulo E-Prix nur für Top-8-Ergebnisse. Entsprechend ernüchtert reiste das Formel-E-Team aus Brasilien ab. Jean-Eric Vergne und Stoffel Vandoorne sehen Fehler vor allem bei der Strategie, denn dem Team fehlte in der ersten Rennhälfte die Pace, um mit der Spitze mitzuhalten, und in der zweiten Hälfte die Position, um noch einmal Druck zu machen.

Zwei Fahrer in den Punkten, zehn Punkte im WM-Kampf gesammelt. Und als einer von nur vier Fahrern hat Jean-Eric Vergne bisher in jedem Rennen der Saison 2024 gepunktet. Auf den ersten Blick kein schlechtes Ergebnis für DS Penske. Allerdings war es auch das bis dato schlechteste Ergebnis für das Team in Saison 10. Gerade von den Startplätzen 2 und 3 aus hatte sich der Rennstall von Jay Penske definitiv mehr erhofft. Was war also passiert?

"Wir hatten ein richtig gutes Qualifying, sodass wir als Zweiter und Dritter in der Startaufstellung standen. Aber am Ende sind wir ehrlich gesagt enttäuscht", fasst Vergne zusammen. "Vielleicht waren unsere strategischen Entscheidungen im Rennen nicht die besten."

Beim Start war noch alles gut gelaufen. Beide DS-Piloten kamen unbeschadet durch die ersten Kurven. Doch schon in der zweiten Runde wurde klar, dass Vergne und Vandoorne Probleme hatten, mit den Porsche und Jaguar mitzuhalten. So gingen Antonio Felix da Costa und Mitch Evans ohne größere Schwierigkeiten an beiden vorbei.

"Konnten nicht mit der Konkurrenz mithalten"

"Nachdem die Performance in Qualifying und den Freien Trainings ausgezeichnet war, konnten wir im Rennen nicht mit der Konkurrenz mithalten", erklärt Eugenio Franzetti, Leiter von DS Performance. Rund um die erste Safety-Car-Phase arbeiteten sich schließlich auch Sam Bird und Jake Dennis an den beiden DS vorbei. Zwischenstand nach 14 Runden: Vergne und Vandoorne auf den Plätzen 6 und 7 - sogar mit etwas weniger Energie in der Batterie als die Konkurrenten um sie herum!

Vandoorne: "Hatten nicht die richtige Track-Position"

Während weiter vorn auf den Plätzen 1 bis 4 regelmäßig durchgetauscht wurde, um den Windschatteneffekt maximal zu nutzen, waren die hinteren Top-10-Positionen hart umkämpft. Vergne und Vandoorne leisteten sich unter anderem Duelle mit Nick Cassidy und Oliver Rowland und verloren allmählich den Anschluss an die Spitze. Ähnlich wie Porsche ließ DS Penske die Konkurrenz zu früh ziehen.

"Wir müssen insbesondere die Rennstrategie analysieren und daraus lernen", sagt auch Vandoorne. "Wir hätten vor allem ins Sachen Track-Position besser arbeiten können. Deshalb sind wir natürlich nach einem super Qualifying enttäuscht, am Ende nicht mehr Punkte mitgenommen zu haben."

Auch in der Schlussphase kam kein Momentum mehr beim Penske-Team auf. Selbst die mit Temperaturproblemen kämpfenden Porsche konnten Vergne und Vandoorne nicht mehr unter Druck setzen - obwohl das vom Gesamtpaket des Fahrzeugs anscheinend möglich gewesen wäre, wie Maximilian Günther im Schwesterauto von Maserati eindrucksvoll bewies.

Damit reiste DS Penske trotz eigentlich guter Pace etwas ernüchtert mit einer Liste an Hausaufgaben aus Brasilien ab. Knapp zwei Wochen hat das Team nun Zeit, um zu reflektieren und sich für Tokio neu aufzustellen. Immerhin: In der Fahrer-WM liegt Vergne auf dem vierten Platz - punktgleich mit Mitch Evans auf Rang 3. DS Penske belegt bei den Teams den dritten Gesamtrang. In der neuen Herstellerwertung ist Stellantis Vierter.

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