Video: Das sagen die beiden BMW-Fahrer zum Crash-Drama von Marrakesch
Tobias Bluhm
Über weite Strecken des Marrakesch E-Prix 2019 sah alles danach aus, als würde BMW einem sicheren Doppelsieg entgegenfahren. Nach dem Start-Chaos mit dem Unfall des amtierenden Formel-E-Meisters Jean-Eric Vergne (DS) setzte sich das Fahrerduo der Münchener von der Konkurrenz ab und führte zwischenzeitlich mit mehr als vier Sekunden Vorsprung das Feld an - ehe Antonio Felix da Costa und Alexander Sims im teaminternen Duell kollidierten und die sicher geglaubten Trophäen aus der Hand gaben.
Der Zweikampf der BMW-Piloten zeichnete sich über mehrere Runden ab. Weniger als zehn Minuten vor Rennende passierte es dann: Sims setzt auf dem Weg in die schnelle Linkskurve 7 zum Manöver gegen seinen Teamkollegen an und versucht, Felix da Costa auf der längeren Außenbahn zu überholen. Infolge eines Verbremsers von Felix da Costa kollidieren die Teamkollegen miteinander. Sims kann sich zwar auf Platz 4 zurück ins Feld einsortieren. Das Rennen von Felix da Costa ist jedoch nach einem Einschlag in den Reifenstapel beendet.
"Ich habe mich gerade beim Team entschuldigt. Ich war noch nie in so einer Situation, es tut mir leid", bekennt Felix da Costa im Interview nach dem Rennen. "Alex war heute großartig, und ich habe einen Fehler gemacht. Wir haben hart gekämpft, ich habe in der Bremszone meine Räder blockiert und damit unser gemeinsames Rennen zerstört. Ich denke, ich hätte ihm das Rennen schon früher überlassen sollen. Ich habe den ersten Lauf gewonnen und hätte heute mehr als zufrieden mit Platz 2 sein können. Das Jahr ist lang, und so werden wir diese Meisterschaft nicht gewinnen." Der 29-Jährige werde nach eigener Aussage aus den Fehlern lernen und darauf bauen, beim nächsten Rennen in Santiago erfolgreicher abzuschneiden.
Alexander Sims gibt sich seines Zeichens versöhnlich: "Es ist natürlich unfassbar ärgerlich, aber solche Fehler passieren uns allen einmal. Wir müssen nun unsere eigenen Rückschlüsse ziehen und beim nächsten Rennen einfach stärker zurückkommen." Frust habe sich bei der Verfolgung seines Teamkollegen nicht aufgebaut: "Ich habe nur gesehen, dass die Autos hinter mir näher kamen, also habe ich versucht, ein Manöver zu starten. Aber dann haben wir alles falsch gemacht. Wir müssen daraus lernen und einfach weitermachen."
Ursache für den Zwischenfall sei zudem ein Kommunikationsproblem des gesamten BMW-Teams gewesen, meint Sims: "Ich glaube, wir können hier keinen Einzelnen beschuldigen. Der Fehler lag darin, dass wir nicht mehr miteinander gesprochen haben. Ich hätte mehr sagen sollen, was wir nach meinem Gefühl hätten tun sollen. Umgekehrt hätten sie (das Team) mir sagen müssen, was Antonio verglichen mit mir gerade tut. Ich wollte Antonio wirklich nicht attackieren. Es war also wohl einfach ein Fehler von uns allen", so Sims bei 'e-racing365'.
Was die Fahrer im O-Ton zu sagen hatten, kannst du im unten eingebauten Interview in englischer Sprache nachhören. Der nächste Formel-E-Lauf findet bereits in zwei Wochen in Santiago (Chile) statt.
Debrief time with the @BMWMotorsport team #MarrakeshEPrix pic.twitter.com/LGmsZURE5k
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) January 12, 2019
Foto: BMW Motorsport
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben