VIDEO: Die komplette Formel-E-Dokumentation "Ice Drive"
Timo Pape
Es war zweifelsohne eines der größten Projekte, die die Formel E bislang abseits der Rennen auf die Beine gestellt hat. Das gilt nicht nur für die enorme Social-Media-Reichweite des Kurzvideos, das bereits im Spätsommer erschien, sondern ebenso für die logistischen Herausforderungen, denen sich das Projektteam stellte. Für den mittlerweile prämierten Dokumentarfilm "Ice Drive" brachte die Formel E einen Elektrorennwagen an den Nordpol und produzierte spektakuläre Aufnahmen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Nun hat die Formel E die Dokumentation in voller Länge auf YouTube hochgeladen. Zuvor waren nur Amazon-Prime-Nutzer und wenig später auch Facebook-User in den Genuss gekommen.
"Ice Drive" beleuchtet die gesamte Geschichte, die hinter dem Dokumentarfilm steckt. Zur Konzeption des Projektes setzten sich zunächst eine Handvoll Menschen im Londoner Hauptquartier gemeinsam an den Tisch. Darunter auch Geschäftsführer Alejandro Agag. Wie würde man die tollkühne Idee praktisch umsetzen können, einen Rennwagen auf einem Eisberg im Polarmeer abzusetzen und ihn Donuts drehen zu lassen? Um diese und andere Fragen ging es zunächst.
Gemeinsam mit einem Gletscherforscher machte die Gruppe einen schwimmenden, relativ ebenen Eisberg vor der Küste Grönlands aus. Nach einer Begehung vor Ort entschied man sich trotz Bedenken, das Projekt wie geplant umzusetzen. Als das Formel-E-Auto nach einer achttägigen Reise mit geringstmöglichem Schadstoffausstoß im hohen Norden ankam, war der Eisberg bereits zerbrochen. Gleiches Schicksal erwartete auch einen zweiten schwimmenden Eisberg, den die Formel E als Alternative ausgemacht hatte.
Letztlich entschied das Projektteam, die zweitgrößte Eiskappe der Erde als Untergrund für die Umsetzung zu nutzen. Zwar schwamm diese nicht im Meer, sondern fußte auf festem Grund. Beeindruckend wurden die Bilder trotzdem, und der Dreh konnte letztlich doch noch durchgeführt werden.
Serienbotschafter Lucas di Grassi (ABT), der die speziellen Spike-Reifen am Formel-E-Auto zuvor in einem Eishockey-Stadion getestet hatte, traf gemeinsam mit Agag in der Arktis ein und steuerte das Elektroauto über das Eis - auch für den Brasilianer ein einmaliges Erlebnis, wie er später berichtete: "Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals mit einem Rennwagen auf einer Eiskappe fahren würde", so di Grassi.
So beeindruckend die Bilder des Kurzvideos geworden sind, so spannend ist auch die Hintergrundgeschichte dazu. Wir empfehlen jedem Formel-E-Fan, sich in einer ruhigen Minute mal die nötige Zeit zu nehmen (53 Minuten), um sich das bemerkenswerte Projekt "Ice Drive" in all seiner Komplexität anzuschauen. Denn hinter den Donuts am Nordpol steckten weit mehr Rückschläge, Schwierigkeiten und Gefahren, als man im ersten Moment vermuten würde.
Foto: YouTube-Screenshot
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