Formel E

Video: Lucas di Grassi & Audi springen vor Rekordkulisse in Zürichsee

Timo Pape

Timo Pape

Titelverteidiger Lucas di Grassi hat Audi in der Formel E einen historischen Sieg beschert. Der Brasilianer gewann in Zürich vor einer Rekordkulisse den ersten E-Prix auf Schweizer Boden. Anschließend feierten die Ingolstädter abermals auf nicht ganz alltägliche Weise: Statt einem Döner in den Morgenstunden sprangen diesmal einige Teamvertreter und auch Sieger di Grassi in den Zürichsee.

Seit 1954 hatte es in der Schweiz kein internationales Rundstrecken-Rennen mehr gegeben. Die Rückkehr des internationalen Motorsports lockte eine neue Rekord-Zuschauer-Zahl für die Formel E an den Stadtkurs im Bankenviertel der Metropole. Auf Anfrage von 'e-Formel.de' nannte der Veranstalter 40.000 bis 50.000 Besucher am Nachmittag und "deutlich über 100.000 zum Rennen". Insgesamt seien es somit bis zu 150.000 Menschen am gesamten Rennsamstag gewesen.

Diese erlebten eine eindrucksvolle Vorstellung des noch amtierenden Meisters: Von Startplatz 5 aus ins Rennen gegangen, benötigte Lucas di Grassi lediglich 18 Runden, um die vier vor ihm gestarteten Konkurrenten zu überholen und anschließend einen ungefährdeten Sieg herauszufahren. Nach 39 Runden hatte der Audi-Pilot 7,542 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzieren Sam Bird im DS Virgin.

Für di Grassi war es der insgesamt siebte Triumph in der Formel E, das fünfte Podium in Folge und der erste Sieg in der Saison 2017/18. "Es war ein großartiges Rennen, und ich bin extrem glücklich", sagt der Audi-Pilot, der den Siegerpokal von Stadtpräsidentin Corine Mauch überreicht bekam. "Das erste Rundstrecken-Rennen auf Schweizer Boden nach mehr als 64 Jahren zu gewinnen, ist einfach fantastisch. Mein Audi e-tron FE04 war heute superschnell und hat es mir erlaubt, das Rennen von Startplatz 5 aus zu gewinnen."

Di Grassi schob sich mit seinem Sieg auf den dritten Platz der Fahrerwertung vor und hat vor den letzten beiden Rennen in New York am 14. und 15. Juli noch Chancen auf die Vizemeisterschaft. Seinen Triumph in der Schweiz feierte der Brasilianer am Abend ausgelassen mit einem Sprung in den Zürichsee – das hatte er seinem Team vor dem Rennen im Falle eines Sieges versprochen. Doch nicht nur der Fahrer ging baden: Auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass und Teamchef Allan McNish folgten di Grassi in den See.

Das Team Audi Sport ABT Schaeffler machte mit dem zweiten Sieg in Folge und dem dritten Erfolg der laufenden Saison elf weitere Punkte in der Teamwertung gut und liegt vor den letzten beiden Rennen am "Big Apple" nur noch 33 Punkte hinter Tabellenführer Techeetah auf Rang 2. Die Teammeisterschaft ist durchaus noch realistisch.

Daniel Abt im Pech: "Hätten ein Safety-Car benötigt"

Eine noch bessere Punkteausbeute für Audi verhinderte eine Kollision zwischen Daniel Abt und Nelson Piquet jr. Der Ex-Champion fuhr Abt in der ersten Runde ins Heck und riss dabei den Heckflügel ab. Der Audi-Pilot musste außerplanmäßig an die Box kommen und blieb als 13. ohne Punkte. "Die Jungs haben den neuen Heckflügel superschnell montiert", sagt Abt. "Aber wir hätten ein Safety-Car benötigt, um wieder ins Rennen zu kommen. Das kam leider nicht. Ich bin sehr enttäuscht, freue mich aber für Lucas (di Grassi) und das Team."

"Für Daniel war es sehr schade", sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. "Er war bei der Kollision in der ersten Runde absolut machtlos. Trotzdem war es ein toller Tag für uns. Es war ein fantastisches Event mit unheimlich vielen begeisterten Zuschauern, einer schönen Atmosphäre und einer tollen Anlage. Lucas ist ein fantastisches Rennen gefahren. Es kommt nicht so oft vor, dass man von Startplatz 5 ins Rennen geht, alle Autos vor einem auf der Strecke überholt und das Rennen gewinnt."

"Lucas hat seine Angriffe absolut perfekt abgepasst", sagt Teamchef Allan McNish. "Ich freue mich besonders für seine Crew, die einen schwierigen Saisonstart hatte und nun wieder voll da ist. Und natürlich ist es fantastisch für Audi, nach dem Heimspiel in Berlin auch das erste Rundstrecken-Rennen in der Schweiz nach 64 Jahren gewonnen zu haben."

Foto: Audi Communications Motorsport

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