Formel E

Vize-Ministerpräsident Russlands bewirbt Formel-E-Rennen in Sotschi, auch St. Petersburg im Gespräch

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Gut drei Jahre nach dem ersten und einzigen Moskau E-Prix scheint sich Russland erneut um einen Platz im Rennkalender der Formel E zu bewerben. Wie die russische Nachrichtenagentur 'TASS' meldet, sprach sich Vize-Ministerpräsident Dmitry Kosak am Donnerstag öffentlich für eine Rückkehr der Formel E in die Föderation aus. Mögliche Kandidaten neben Moskau - die russische Hauptstadt ist immer mal wieder ein Thema bei der Formel E - gelten derzeit die Formel-1-Strecke in Sotschi und ein Straßenkurs in Sankt Petersburg.

"Wir sind bereit, das Thema der Formel E wieder aufzugreifen", erklärt Kosak. "Der aktuelle Vorschlag, den wir bereits mit FIA-Präsident Jean Todt besprochen haben, sieht eventuell ein Rennen in Sotschi vor. Die Rennstrecke dort ist bestens in die lokale Infrastruktur eingebettet und erfüllt alle Kriterien der Formel E."

"Auch ein Event in Sankt Petersburg wurde diskutiert", führt der 59-Jährige aus. Zwar seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen, dennoch sei Russland "sehr interessiert" an der Austragung eines Formel-E-Laufs.

Das letzte Formel-E-Event in Russland fand im Juni 2015 auf einem spektakulären Straßenkurs im Schatten des Kreml statt. Nelson Piquet jr. gewann das Rennen in Moskau, nachdem Renault e.dams während der Boxenstopps ein kurioser Fehler unterlief und beide Fahrer für zehn zusätzliche Sekunden in der Garage warten mussten. Nach administrativen Problemen wurde das Event schließlich zur zweiten Saison aus dem Kalender genommen - seitdem wartet die Formel E auf eine zweite Rennveranstaltung in Russland.

Die realistischste Option scheint erstaunlicherweise der Rennkurs in Sotschi zu sein. Die 5,8 Kilometer lange Strecke im Olympiapark von 2014, auf der seit vier Jahren der Große Preis von Russland der Formel 1 ausgetragen wird, müsste für die Formel E selbstverständlich verkürzt werden. Möglich wäre dies durch Kurzanbindungen im Infield der Strecke, ähnlich wie in Mexiko-Stadt.

Wie die Chancen auf einen Straßenkurs in Sankt Petersburg, der eigentlich besser in das Konzept der Formel E passen dürfte, stehen, ist nicht bekannt. Ebenso wenig wissen wir derzeit über den aktuellen Verhandlungsstand. Dass die Elektroserie allerdings Zuspruch von einem der hochrangigsten Regierungsvertreter bekommt, ist zweifelsohne ein gutes Zeichen. Womöglich könnte ein Lauf in Russland schon in der nächsten oder übernächsten Saison der Formel E in den Rennkalender zurückkehren.

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