Formel E

Von BMW zu Nissan: Maximilian Günther "richtig heiß" auf Formel-E-Duell mit Sebastien Buemi

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Ab 2022 fährt Maximilian Günther für Nissan e.dams in der Formel E. Nach zwei Jahren in den Reihen des BMW-Werksteams freut sich der Deutsche auf die neue Herausforderung, gegen den ehemaligen Meister Sebastien Buemi anzutreten. Hinter den Kulissen läuft die Saisonvorbereitung bereits an.

Günther wechselte 2018 aus der Formel 2 in die Formel E, in der er seine ersten Rennen mit Dragon bestritt. Nach zwei Saisons mit dem US-Rennstall ging er zum BMW-Werksteam, mit dem er seit 2019 drei Rennen gewann. Die letzte Saison schloss er trotz eines Rennsieges in New York City auf Gesamtrang 16 ab.

Durch den im Winter 2020 von BMW angekündigten Ausstieg aus der Elektrorennserie sah sich Günther gezwungen, nach anderen Optionen im Formel-E-Fahrerlager Ausschau zu halten. Letztlich entschied eine erneute Fahrerrochade bei Mahindra über seine Zukunft: Da Oliver Rowland künftig für die Inder antreten wird, übernahm Günther das freigewordene Nissan-Cockpit des Briten.

Inzwischen hat Günther seine ersten Arbeitstage mit Nissan abgeschlossen und einen Einblick in die Werksarbeit im e.dams-Workshop in Le Mans bekommen. "Es ist ein richtig spannendes Projekt, und ich freue mich unheimlich auf die Zukunft", sagte Günther jüngst dem TV-Sender 'Sport1'. In Frankreich habe er bereits seine Sitzanpassung vorgenommen sowie erste Runden im Nissan-Simulator gedreht, um die Fahrzeugsysteme kennenzulernen.

Nissans Gen3-Perspektive entscheidend: "Wollte ein Werksfahrer bleiben"

"Jedes Formel-E-Team entwickelt die Autos selbst. Die Software kann sich also durchaus von einem Auto zum nächsten unterscheiden. Die Basics, die wir in den nächsten Wochen einspielen werden, sind also sehr wichtig", erklärt der 24-Jährige.

Ein Schlüsselfaktor beim Teamwechsel sei auch die langfristige Perspektive gewesen, die Nissan e.dams Günther bieten kann. "Ein Hauptgrund für meine Entscheidung war, dass ich in der Formel E ein Werksfahrer bleiben wollte", erklärt er. "Vor allem mit Blick auf die Generation 3 ist es wichtig, einen großen Automobilkonzern zu haben. e.dams ist als Rennteam unheimlich erfolgreich in der Formel E und in anderen Rennserien, sie bringen ein starkes Paket mit."

"Gemeinsam mit Nissan als größtem Automobilhersteller in der Formel E ist das eine sehr gute Kombination. Das Team war in den letzten Jahren stark, und ich freue mich, frischen Wind ins Team zu bringen. Wir wollen schon jetzt in der Saisonpause eine gute Grundlage legen."

Teamkollegen-Duell mit Buemi: "Wir sind eine gute Kombination"

Das zweite Nissan-Cockpit belegt weiterhin der Schweizer Sebastien Buemi, der in seine achte Saison mit dem französischen e.dams-Team starten wird. Buemi gewann 2017 den Meistertitel in der Formel E, musste sich zuletzt jedoch seinem Teamkollegen Rowland unterordnen. Die Saison 2021 beendete er abgeschlagen auf Gesamtplatz 21.

"Sebastien ist ein unheimlich erfolgreicher Fahrer, hat dreimal in Le Mans gewonnen, ist Champion in der Formel E und ist sogar in der Formel 1 gefahren", lobt Günther seinen neuen Teamkollegen dennoch. Der Deutsche ist zuversichtlich, gemeinsam mit Buemi erfolgreich sein zu können. "Er hat unheimlich viel Erfahrung, und ich glaube, wir zwei sind eine sehr gute Kombination. Ich habe auch schon gute Erfahrungen in der Formel E gesammelt, zähle aber immer noch zu den Jüngsten."

"Ich bin richtig heiß, wir zwei sind eine gute Kombination. In den letzten Wochen haben wir uns zum ersten Mal in den gleichen Teamfarben getroffen und haben ein gutes Verhältnis. Ich freue mich sehr, mit ihm zusammen das Projekt nach vorne zu bringen."

Abgesehen von der Möglichkeit, an sogenannten Filmtagen zu "testen", wird es jedoch noch einige Wochen dauern, bis Günther erstmals das reale Nissan-Auto bewegen kann. Durch Test- und Entwicklungsbeschränkungen dürfte er erst beim Vorsaison-Test in Valencia die Möglichkeit bekommen, seinen neuen Rennwagen in einer offiziellen Formel-E-Session auszuprobieren.

Die Valencia-Testtage finden in diesem Jahr zwischen dem 29. November und 2. Dezember statt. Anschließend werden die Fahrzeuge nach Saudi-Arabien transportiert, wo am 28./29. Januar 2022 die neue Saison beginnt.

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