Formel E

Vor neuer Formel-E-Saison: Di Grassi rechnet mit "5 oder 6 Teams im Kampf um Rennsiege"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die Formel E könnte in der neuen Saison spannender denn je werden. Die obligatorischen Pre-Season-Testtage, die vor knapp einem Monat im spanischen Valencia stattfanden, haben Fahrern, Teams, Medien und Fans einen ersten Vorgeschmack der "neuen Formel E" gegeben, die am 15. Dezember in ihre neue Saison startet. "Schneller, höher, weiter" lautet vor dem Rennjahr 2018/19 das Motto der Elektroserie. Besonders im Kampf um Rennsiege könnte es eng zugehen, behauptet nach den Valencia-Tests nun auch Ex-Formel-E-Meister Lucas di Grassi.

"Es ist unmöglich zu sagen, was in diesem Jahr passieren wird", meint der Brasilianer gegenüber der lateinamerikanischen Ausgabe von 'Motorsport.com'. "Zwar ist das Auto schneller, aber es gibt noch weitaus wichtigere Dinge. Viel problematischer ist beispielsweise das neue Rennformat. Wir müssen verstehen, wie sich das Fahrzeug im Rennen verhält, wie die Reifen abbauen, und wie die Batterie funktioniert."

"Auch der korrekte Einsatz der verschiedenen Power-Modi ist in der ersten Phase bei allen Teams eine große Unbekannte. Ich bin sicher, dass es kompliziert wird. Alle haben sich im Sommer weiterentwickelt. Wir haben fünf oder sechs Teams im Kampf um Rennsiege", prophezeit der 34-Jährige.

Als wohl größte Überraschung des Sommers entpuppte sich in Valencia der BMW-Werksrennstall, der zur neuen Saison den Platz des US-amerikanischen Andretti-Teams übernommen hat. Andretti leitet ähnlich wie bei e.dams und Nissan weiterhin die Renneinsätze, überlässt die technische Kontrolle jedoch den Münchenern. BMW dominierte in Valencia überraschend alle drei Testtage und stellte einen neuen inoffiziellen Streckenrekord für die Formel E auf.

"BMW ist eine sehr kompetente Firma mit einem sehr kompetenten Rennteam", führt di Grassi aus. "Sie haben sehr hart gearbeitet, das zeigen die Ergebnisse. Das Auto sieht gut aus, aber wir werden erst in Diriyya wissen, wie das tatsächliche Kräfteverhältnis sein wird."

Schließlich gilt der Testkurs in Spanien als wenig repräsentativ für die tatsächliche Performance der neuen Boliden. Die Piste ist viel zu eben, die Strecke zu weitläufig und das Layout zu flüssig, als dass es die engen Straßenkurse der Formel E repräsentieren könnte. Ein guter Vorbote ist die BMW-Leistung in Spanien allemal - doch noch lange kein handfester Beweis für die reelle Performance des Teams in Saudi-Arabien.

"Auch wir haben eine Menge getestet", sagt di Grassi, der in seiner fünften Formel-E-Saison erneut nach dem Titel greifen will. Die Saison 2017/18 beendete er auf Gesamtposition 2, wenige Punkte vor Sam Bird (Virgin), der noch bis zum vorletzten Saisonlauf in New York Chancen hatte, Jean-Eric Vergne (Techeetah) die Meisterschaft aus den Händen zu reißen. Di Grassi sieht sich vor der neuen Saison erneut in einer guten Ausgangslage: "Wir stehen besonders in Sachen Zuverlässigkeit gut da. Warten wir ab, was passiert."

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