Formel E

Wegen Corona-Lieferverzögerung: Nissan verschiebt Premiere von neuem Formel-E-Motor

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Rowland-Mid-Cornering-Yellow-Helmet

Nissan e.dams wird beim Rom E-Prix der Formel E nicht wie geplant mit einem neuen Motor an den Start gehen. Wegen Lieferverzögerungen durch die Coronavirus-Pandemie muss das Team die Premiere des "Nissan IM03"-Antriebspakets kurzfristig vertagen. Statt einem Debüt in Italien soll das neue Auto nun erst beim Monaco E-Prix (8. Mai) zum Einsatz kommen.

Der japanische Hersteller wird folglich auch beim "Double-Header" in Valencia auf die neue Technologie verzichten. Sowohl in Italien als auch anschließend in Spanien will Nissan stattdessen auf die bewährten Motoren aus 2020 vertrauen, die das Team bereits zum Saisonstart beim Diriyya E-Prix im Februar einsetzte.

Möglich ist dies dank einer Neuregelung der Antriebshomologation. Diese beschränkt die Entwicklungsfreiheit von Herstellern in der laufenden und kommenden Saison auf lediglich einen neuen Antriebsstrang, der entweder ab dem Beginn von Saison 7 (Slot 1), dem 5. April (Slot 2) oder dem 14. Juni (Slot 3) eingesetzt werden kann. Nissan ist neben DS Techeetah und Dragon einer von drei Herstellern, die sich bei der FIA für den zweiten Einsatzzeitpunkt eingeschrieben haben.

Theoretisch könnte Nissan ab Anfang April folglich mit dem neuen Motorenpaket antreten, muss die neue Homologation aber nicht einsetzen. Genau dieser Fall tritt nun ein: "Wir haben uns mit der FIA darauf geeinigt, das Debüt des neuen Nissan-Gen2-Antriebsstrangs aufgrund von Lieferverzögerungen durch COVID zu verlegen", erläutert ein Sprecher des Teams bei 'The Race' und 'Autosport', ohne jedoch den genauen Grund der Verzögerungen zu spezifizieren. "Wir danken der FIA für ihre Flexibilität."

Offenbar fiel die Entscheidung zur Vertagung des Antriebsdebüts nach einem privaten Testtag in Calafat (Spanien) in der vergangenen Woche, der aufgrund des Lieferengpasses von drei auf zwei Tage verkürzt werden musste. Nissan will nun erst in einigen Wochen mit dem "IM03" an den Start gehen, voraussichtlich ab dem Monaco E-Prix am 8. Mai.

DS Techeetah und Dragon werden nach aktuellem Stand hingegen planmäßig in Rom ihre neuen Aggregate einsetzen. Dragon arbeitet bei der Planung einzelner Motorenbauteile seit diesem Jahr mit dem deutschen Automobilzulieferer Bosch zusammen, der ab der kommenden Saison den gesamten Antrieb für Dragon entwerfen wird.

Für Nissan ist die Verschiebung des 2021er-Motors indes ein Rückschlag. Bereits beim Vorgängermodell des IM03, dem IM02, mussten die Japaner kurzfristige Änderungen am Antriebskonzept vornehmen. Damals verbot die FIA nach Protest gegnerischer Teams den Einsatz von sogenannten Doppelmotoren, wie Nissan sie mutmaßlich in der fünften Formel-E-Saison einsetzte.

Trotz der späten "Hardware"-Anpassung beendete das Team die Saison 2019/20 auf Platz 2 in der Gesamtwertung. Oliver Rowland gewann im vorletzten Lauf des Berlin E-Prix sein erstes Rennen in der Formel E. Die Saison 2021 startete für Nissan hingegen mit einem durchwachsenen Wochenende in Diriyya: Derzeit liegt das Team hinter Venturi und DS Techeetah auf Platz 8 in der Team-WM.

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