Wehrlein hadert mit frühem Auffahrunfall in Monaco: "Wurde in der Haarnadel von hinten angeschoben"
Svenja König
Nach Podiumsplätzen in Rom und Valencia erlebte Porsche in Monaco ein enttäuschendes Rennwochenende. Pascal Wehrlein verpasste in der Qualifikation nur knapp die Super-Pole, wurde in der ersten Runde in einen Auffahrunfall mit Alexander Sims verwickelt und musste dann das Rennen aufgeben. Teamkollege Andre Lotterer konnte insgesamt zehn Positionen gutmachen, fiel aber wegen einer Zeitstrafe letztlich aus den Punkten.
Nach einem soliden Qualifying, in dem Wehrlein aus Startgruppe 2 auf den achten Startplatz fuhr, lief das Rennen am Deutschen vorbei. Schon in der ersten Runde wurde Wehrlein in den Auffahrunfall in der Haarnadelkurve verwickelt: Sebastien Buemi ging innen am Porsche-Piloten vorbei, der so auf die äußere Linie ausweichen musste. Daraufhin schob ihn BMW-Pilot Jake Dennis von hinten an, sodass Wehrlein mit Sims kollidierte und halb über den Mahindra drüber fuhr, der selbst in die Mauer gefahren war.
"Unser Speed war ganz gut, vor allem im Qualifying", sagt Wehrlein. "Mein Start im Rennen war nicht optimal. In der Haarnadel wurde ich von hinten angeschoben. Dabei hat mein Auto ziemlich viel abbekommen."
Im weiteren Rennverlauf konnte Wehrlein aufgrund der Beschädigungen am Auto nichts mehr gutmachen. Fünf Minuten vor Schluss kollidierte er erneut unverschuldet mit Stoffel Vandoorne, der die Szene wie folgt kommentiert: "Meine Hinterräder blockierten, ich verlor die Kontrolle und konnte Wehrlein vor mir nicht mehr ausweichen." Der Deutsche musste aufgrund eines Reifenschadens das Rennen aufgeben.
"Insgesamt war das ein enttäuschendes Wochenende, wenn man das Ergebnis betrachtet", resümiert Wehrlein. "Doch wir haben erneut unser Potenzial gezeigt. Ich freue mich jetzt auf die zwei neuen Chancen, die sich uns beim 'Double-Header' in Puebla bieten."
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— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) May 8, 2021
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Lotterer fährt von Startplatz 19 in die Punkte, wird aber bestraft
Bei Teamkollege Lotterer lief es genau umgekehrt. Er erwischte ein schlechtes Qualifying und ging nur von Position 19 ins Rennen. Im Rennen konnte er vom Unfall in der Haarnadel profitieren und sich auf Position 15 vorarbeiten. Durch geschickte Attack-Mode-Nutzung ging er an Buemi und Norman Nato vorbei. Zudem profitierte er vom Ausfall von Rene Rast.
In den letzten Rennminuten überholte Lotterer nacheinander Edoardo Mortara, Alex Lynn und Lucas di Grassi und beendete das Rennen als Neunter. Keine dieser Aktionen wurde von den Kameras eingefangen. Für das harte Manöver gegen di Grassi bekam Lotterer im Nachhinein allerdings eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, da er ihn von der Strecke geschoben hatte. Er wurde daher nur als 17. gewertet.
"Im Qualifying ging für mich nicht viel zusammen, dafür lief es im Rennen umso besser", sagt Lotterer. "Ich habe mich anfangs aus allen Zweikämpfen herausgehalten, habe versucht, Energie zu sparen und in einen guten Rhythmus zu kommen. Das ist mir auch gelungen. Wir wollten unbedingt in die Punkte, was vom 19. Startplatz vor allem in Monaco ein ziemlich ehrgeiziges Ziel ist. Doch ohne die Zeitstrafe ganz zum Schluss hätten wir es geschafft. In Mexiko läuft es hoffentlich wieder besser für uns."
Porsche-Einsatzleiter Amiel Lindsay sagt: "Pascal ist ein starkes Qualifying gefahren und hat die Super-Pole nur knapp verfehlt. Der Start war nicht ideal. Als er dann in der Haarnadel mitten im Stau steckte, war eine Topplatzierung schon in dieser Anfangsphase außer Reichweite."
"Für Andre lief das Qualifying nicht gut, dafür zeigte er im Rennen eine starke Aufholjagd", so Lindesay weiter. "In Monaco vom 19. auf den neunten Platz vorzufahren - das schaffen nicht viele. Leider wurde er durch die Zeitstrafe um den verdienten Lohn gebracht. Bis zu den nächsten Rennen in Mexiko sind es sechs Wochen. Diese Zeit werden wir nutzen, um uns optimal auf die Herausforderungen der zweiten Saisonhälfte vorzubereiten."
Das nächste Formel-E-Rennen findet am 19. und 20. Juni in Puebla statt.
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