Formel E

Wehrlein nach Marrakesch-Reifenschaden: "Hatten wenig Speed und noch weniger Glück"

Svenja König

Svenja König

Das indische Formel-E-Team Mahindra Racing bleibt die Wundertüte dieser Saison - im Qualifying oft vorn dabei, im Rennen oft ohne Pace. Beim Marrakesch E-Prix am vergangenen Samstag ging der indische Rennstall erneut leer aus, auch weil Pascal Wehrlein einen Reifenschaden hinnehmen musste.

In Mexiko hatten die beiden Mahindra-Piloten nach harten Strafen noch eine spektakuläre Aufholjagd hingelegt und die Punkte nur wegen ihrer Startpositionen am Ende des Feldes verpasst. In Marrakesch verfiel das Team erneut in alte Sitten - die Rennpace fehlte - und reiste abermals ohne Punkte ab.

Bisher konnte Wehrlein nur 14 Punkte aus fünf Rennen sammeln, Teamkollege d'Ambrosio gar nur drei. In der Teamwertung konnte Mahindra bis heute nur Dragon und Nio hinter sich lassen. Nach dem Rennen beklagte Wehrlein erneut mangelnden Rennspeed.

Nach den Freien Trainings in Marokko sah es noch vielversprechend aus: D'Ambrosio platzierte sich im 1. Freien Training am Freitag auf Platz 9, und Wehrlein beendete das 2. Freie Training am Samstag als Vierter. Im Qualifying qualifizierte sich d'Ambrosio aus Startgruppe 3 für Position 9. Wehrlein leistete sich einen Fahrfehler auf seiner schnellen Runde und ging nur von Position 15 ins Rennen.

D'Ambrosio erwischte einen guten Start in das fünfte Rennen der Saison und arbeitete sich in der ersten Kurve auf Position 5 nach vorne, wurde aber durch Kämpfe noch in der ersten Runde auf Platz 10 durchgereicht. Im weiteren Rennverlauf hatte er nicht die Pace, um in den Kampf um die Top 10 einzugreifen. Er beendete das Rennen als 13.

"Wir hatten ein gutes Qualifying", sagt d'Ambrosio. "Deshalb ist es wirklich schade, dass wir das Rennen nicht in den Top 10 beenden konnten. Ich hatte eine schlechte erste Runde und konnte auch im Attack-Mode nichts gutmachen. Daran müssen wir arbeiten, um das beim nächsten Mal besser zu managen."

Wehrlein: "Zwei Teams haben einen Vorteil gegenüber den anderen"

Für Teamkollege Wehrlein lief es noch unglücklicher. Er musste sich durch das Mittelfeld kämpfen und kämpfte um eine Platzierung in den ersten Zehn. Im Zweikampf mit James Calado und Sam Bird erlitt der Deutsche jedoch einen Reifenschaden und musste stoppen, um den Reifen wechseln zu lassen. Dadurch fiel er weit zurück und beendete das Rennen als 22.

"Ich habe Sam überholt und wollte dann Calado attackieren", erklärt Wehrlein bei den Kollegen von 'Motorsport-Magazin.com'. "Er (Bird) wollte allerdings mich angreifen, während ich Calado attackiert habe. Irgendwie hat er mich dann hinten links blockiert, und ich hatte einen Plattfuß."

Bereits an den vergangenen Rennwochenenden - mit Ausnahme des Mexico City E-Prix - schien es Mahindra an Renngeschwindigkeit zu fehlen. Das beklagte d'Ambrosio schon nach dem ersten Saisonlauf in Diriyya. Beim fünften Rennen der Saison konnte Wehrlein im Rennen zwar die schnellste Rennrunde (außerhalb der Top 10) fahren, beklagte aber mangelnde Rennpace über die gesamte Distanz.

"Dieses Wochenende hatten wir wenig Speed und noch weniger Glück, uns fehlte allgemein der Speed. Manche Strecken funktionieren gut und andere nicht. Es haben im Moment in der Formel E ein bis zwei Teams einen Vorteil gegenüber den anderen. Ansonsten ist es zwischen dem Rest ziemlich eng." Mit den beiden Topteams meint Wehrlein höchstwahrscheinlich DS Techeetah und BMW, die bislang drei der fünf Rennen gewannen und auch in Marrakesch das Maß der Dinge waren.

Nun hofft Mahindra, beim nächsten Rennen - aktuell angesetzt für den 4. April in Rom - wieder um die vorderen Platzierungen mitkämpfen zu können und das erste Podium der Saison einzufahren.

Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media

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