Pascal Wehrlein: "Weiß noch nicht genau, wo meine Präferenzen für nächstes Jahr liegen"
Tobias Bluhm
In vielerlei Hinsicht erlebte Pascal Wehrlein in seiner ersten Formel-E-Saison bei Mahindra ein klassisches "Rookie-Jahr". Nachdem er den Saisonauftakt in Diriyya noch verpasst hatte, zeigte er bereits beim E-Prix in Marrakesch viel Potenzial, als er sich vor seinem deutlich erfahreneren Teamkollegen Jerome d'Ambrosio qualifizierte. Trotz einiger Glanzleistungen - vor allem im Qualifying - fällt sein Saisonfazit nach dem Finalrennen in New York dennoch gemischt aus.
"Ich bin sehr glücklich über den Speed und das Potenzial des Autos, aber wir haben zu viele Möglichkeiten verpasst", erläutert Wehrlein bei 'Autosport'. "Oft sind wir nur knapp an Siegen vorbeigeschrammt. Wenn ich einen oder zwei Pokale mehr gesammelt hätte, würde ich wohl stolz auf eine sehr gute Saison zurückblicken."
Besonders in den ersten Rennen nach dem Jahreswechsel präsentierte sich der Deutsche von seiner besten Seite. In Chile jagte er Sam Bird (Virgin) rundenlang um den Kurs von Santiago und musste sich nach späten Batterietemperatur-Problemen mit Platz 2 zufriedengeben. In Mexiko startete er von der Pole-Position und führte den E-Prix über weite Strecken an, verlor den sicher geglaubten Sieg jedoch quasi auf der Ziellinie, als er mit leerer Batterie ausrollte und den ersten Platz Lucas di Grassi (Audi) überlassen musste.
Auch in Paris qualifizierte sich Wehrlein für Startplatz 1, ehe sowohl er als auch Teamkollege Jerome d'Ambrosio aufgrund zu niedriger Reifendrücke nachträglich von der Qualifikation ausgeschlossen wurden. Somit schlägt bei Mahindra nach dem Jahresabschluss einzig der Sieg von d'Ambrosio in Marrakesch zu Buche. "Es war ein gutes Jahr", sagt Wehrlein, "aber wir haben die Chancen, die wir bekommen haben, nicht genutzt."
"Zu Beginn des Jahres hatten wir eines der schnellsten Autos. Gegen Ende waren wir an einem guten Wochenende nur noch Podiumskandidaten. In Monaco, Bern und Berlin waren wir in der Super-Pole. Die Performance ist also da, nur hat es für mich leider nie ganz zum Rennsieg gereicht", so der 24-Jährige.
Formel-E-Zukunft weiterhin ungewiss
Wie es um die Zukunft des ehemaligen Formel-1-Piloten und DTM-Champions steht, ist indes weiterhin unklar. Während nach dem Transfer von Andre Lotterer zu Porsche und dem Test von Maximilian Günther bei BMW immer mehr Bewegung in den Fahrermarkt kommt, scheint eine Vertragsverlängerung bei Mahindra derzeit als realistischste Option für Wehrlein.
"Ich bin sehr glücklich mit dem Team. Es ist durchaus eine Option, hier weiterzumachen. Es fühlt sich wie ein Zuhause an, und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sie mir gegeben haben. Auch persönlich passt es gut. Ich weiß aber trotzdem noch nicht genau, wo meine Präferenzen für nächstes Jahr liegen", erklärt Wehrlein seine Situation. "Ich könnte mir aber vorstellen, noch viele Jahre in diesem Team zu fahren."
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