Wehrleins Porsche in Portland früh "unfahrbar", Felix da Costa triumphiert erneut: "Nicht damit gerechnet!"
Svenja König

Paddy McGrath / Spacesuit Media
Unterschiedlicher könnte die Stimmung auf den beiden Seiten der Porsche-Box am Formel-E-Wochenende in Portland nicht sein: Während Antonio Felix da Costa unverhofft den dritten Sieg in vier Rennen feierte, hat Pascal Wehrlein die Chance verpasst, die Aussetzer Jaguars auszunutzen, um im WM-Kampf aufzuschließen. Grund dafür war offenbar eine Beschädigung am Auto, wie er verriet.
Das Rennen hatte gut für den Deutschen angefangen. Er konnte in der ersten Runde einige Plätze gutmachen und zu seinem Teamkollegen Antonio Felix da Costa aufschließen, was im Windschattenchaos eine Zusammenarbeit der beiden ermöglichte. Im allgemein wilden Platzgetausche gastierten sie dabei auch immer wieder auf den Topplatzierungen. Doch dann fiel Wehrlein immer weiter in den Top 10 zurück und schien auch mehr Energie zu verbrauchen als die Konkurrenz.
"Es sah ziemlich gut aus, bis ich früh im Rennen über ein Trümmerteil gefahren bin", erklärte der 29-Jährige im TV-Weltsignal kurz nach dem Rennen. "Es blieb unter meinem Auto stecken und hatte zuvor offenbar etwas an der Front getroffen. Dadurch habe ich an Bremsleistung und auch an Power verloren. So war das Auto schon früh im Rennen nicht mehr fahrbar. Das war einfach Pech."
Nach dem heutigen Rennen scheint das besonders bitter, da die Tür im WM-Kampf besonders weit aufstand. Denn seine zwei ärgsten Konkurrenten von Jaguar - Nick Cassidy und Mitch Evans - ließen Federn. Cassidy fiel nach einem selbstverschuldeten Fahrfehler aus den Punkten, und Evans wurde nach einer Kollision mit einer Strafe belegt. Wäre Wehrlein ähnlich stark unterwegs gewesen wie Teamkollege Felix da Costa, hätte er eine zweistellige Anzahl Punkte auf die Neuseeländer gutmachen können.
"Für mich persönlich bin ich gerade ein bisschen enttäuscht über die verpasste Chance, aber daran konnte ich nicht viel machen", sagt er weiter.
Felix da Costa: "Weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn dir jemand einen Sieg wegnimmt"
In der Nachbarbox genau das Gegenteil: Der große Profiteur der Jaguar-Ausfälle war Felix da Costa. Zu Beginn der letzten Runde hatte er sich noch auf Platz 3 einordnen müssen. Nur Sekunden später gewann er wie aus dem Nichts das Samstagsrennen.
"Ich habe nicht damit gerechnet, heute zu gewinnen", sagte Felix da Costa nach dem Rennen. "Es ist immer schwierig gegen zwei aus demselben Team, die zusammenarbeiten. Ich wollte einfach nur ein sauberes Rennen zu Ende fahren. Aber wir konnten die Jaguar unter Druck setzen, und plötzlich hat Nick einen Fehler gemacht. Dann hat Mitch eine Strafe bekommen, und auf einmal gewinnen wir."
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Am Samstag konnte Felix da Costa glücklich den Sieg mitnehmen, doch ihm ist in dieser Saison auch schon einer aberkannt worden - beim Misano E-Prix. Daher zollt er Evans seinen Respekt. "Mitch hat das Rennen heute auf der Strecke gewonnen, und ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn dir jemand einen Sieg wegnimmt. Nach dieser Saison werde ich kein Sieg oder Podium mehr als selbstverständlich ansehen."
Der Portugiese bewies einmal mehr seine starke Form und feierte den dritten Sieg in vier Rennen. Die nächste Möglichkeit, ganz oben zu stehen, hat er schon am Sonntag. Das Ziel ist aber ein anderes: "Wir wollen Jaguar in der Teammeisterschaft schnappen, in der Herstellerwertung führen wir ja aktuell", so Felix da Costa.
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