Formel E

Wer wird Formel-E-Weltmeister 2025/26? Die Redaktion von e-Formel.de gibt ihre Tipps ab

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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In wenigen Tagen werden beim Sao Paulo E-Prix die ersten WM-Punkte in der Formel-E-Saison 2025/26 vergeben. Aber wer hat überhaupt das Zeug, um in Saison 12 Formel-E-Weltmeister zu werden? Das Team von e-Formel.de hat im Vorfeld seine Favoriten bereits ausgemacht.

Theresa König: Oliver Rowland verteidigt seinen Titel!

Titelverteidigung und Formel E passt eigentlich nicht zusammen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Oliver Rowland auch 2025/26 Weltmeister wird und somit den Back-to-Back-Titel für Nissan holt. Der Brite ist auf seinem Karrierehoch und Nissan bietet im Moment meiner Meinung nach das beste Fahrzeug im Feld. Außerdem wirkt Rowland aktuell unglaublich abgeklärt und liefert einfach konstant auf Top-Niveau ab. Selbst in chaotischen Rennen behält er die Nerven und holt das Maximum raus. Wenn Nissan dieses Level halten kann, sehe ich ehrlich gesagt kaum jemanden, der ihnen den Titel wegnehmen kann.

Jasmin Fromm: Ein Mahindra-Fahrer macht es!

Ich sehe Saison 12 als starkes Jahr für Mahindra. Die indische Mannschaft hat bereits in der letzten Saison eine starke Leistung gezeigt, besonders gegen Ende, als sie sogar ihr selbst gesetztes Ziel in der Meisterschaft noch übertreffen konnte und Vierte wurde. Auch während der Vorsaison-Testfahrten in Valencia haben sie sich dominant präsentieren können. Mit unveränderter Fahrerpaarung und noch mehr Erfahrung mit dem Gen3-Evo-Wagen sehe ich viel Potenzial für eine starke Saison 2025/26. Vielleicht sogar so stark, dass es für die Fahrer- oder Teamweltmeisterschaft reicht.

Thomas Grüssmer: Antonio Felix da Costa wird Jaguars erster Fahrer-Weltmeister

Seitens Jaguar war gegen Ende der vergangenen Saison schon wieder eine klare Formsteigerung zu erkennen. Mit dem I-Type 7 hat man weiterhin ein starkes Paket, welches ich in der kommenden Saison auch wieder von Beginn an um die Meisterschaften kämpfen sehe. Zudem bringen der neue Teamchef Ian James, der ja schon einige Meisterschaften mit Mercedes-EQ gewinnen konnte und Antonio Felix da Costa einen frischen Wind in das Team.

Der Portugiese hat in der Saison 2019/20 schon bewiesen, dass er durchaus in der Lage ist, trotz eines Teamwechsels Meister zu werden. Auch wenn es mit Porsche nie für den Fahrertitel reichte, zeigte er dennoch einige eindrucksvolle Rennen. Felix da Costa hat meiner Meinung nach definitiv das Zeug für weitere Titel, wenn das Umfeld passt. Teamkollege Mitch Evans, der nun schon in seine zehnte Saison mit Jaguar gehen wird, muss man aber auch auf der Rechnung haben.

Tim Neuhaus: Nick Cassidy beschert Citroen in der Debütsaison den Titel

Ich denke in diesem Jahr wird die Weltmeisterschaft wieder extrem knapp. Wir befinden uns in der letzten Saison mit den Gen3-Autos: Die meisten Teams haben mittlerweile eine starke Basis und viel Erfahrung aufgebaut, weshalb die Abstände enger denn je werden. Den Unterschied wird nicht das Auto, sondern der Fahrer machen.

Meiner Meinung nach wird der Weltmeister der kommenden Saison somit Nick Cassidy werden. Zwar ist die Grundlage des ehemaligen Maserati-Teams schwächer als die der favorisierten Hersteller-Teams, aber ich bin der festen Meinung, dass der frische Wind das Nötige mitbringt, um alles aus dem Citroen-Paket rauszuholen. Cassidy wird derjenige sein, der den Unterschied machen kann und meisterlich beweisen, dass der Weggang von Jaguar die richtige Entscheidung war.

Luca Storms: Barnard wird jüngster Champion aller Zeiten!

Mein Favorit für den WM-Titel 2025/26 ist Taylor Barnard. Mit einem neuen Team und einem besseren Fahrzeugpaket geht der 21-Jährige für mich als Favorit in die neue Saison. Sein neuer Teamkollege Max Günther bringt Erfahrung und Ruhe ins Team, was ihm im Titelkampf sicherlich helfen kann. Seine Grundpace besitzt der DS-Penske-Pilot schon seit seinem Blitz-Einsatz für den damals verletzten Sam Bird in Monaco 2024. Zwar fehlt ihm aktuell noch ein Rennsieg, doch das sollte eher eine Frage der Zeit sein. Seine Probleme aus der letzten Saison die vielen Ergebnisse außerhalb der Punkte, sollte er hingegen auf ein Minimum reduzieren, wenn nicht sogar ganz abstellen. Für die Geschichtsbücher der Formel E wäre der Titel für Taylor Barnard ein neuer Eintrag mit dem Titel "Jüngster Formel-E-Champion aller Zeiten".

Timo Pape: Rowland does the double!

Aus meiner Sicht hätten diverse Fahrer das Zeug zum Titel. Mitch Evans und Antonio Felix da Costa nehmen sich 2025/26 gegenseitig die Punkte weg, Pascal Wehrlein bekommt keine konstanten Topergebnisse zusammen, Dan Ticktum ebenso. Ein gereifter Taylor Barnard setzt wieder einige Highlights, ebenso wie Nick Cassidy.

Doch die Autos von DS und Citroen sind nicht auf allen Kursen spitze. Gleiches gilt für Mahindra. Daher bleibt für mich nur Rowland, der mit demselben starken Antrieb und demselben mittelmäßigen Teamkollegen antritt - und sich zum zweiten Doppelchampion der Formel E küren wird.

Tobias Wirtz: Pascal Wehrlein schlägt zurück

Um etwas mehr Abwechslung in diese Runde zu bringen, möchte ich Pascal Wehrlein ins Spiel bringen. Wenn es Porsche gelingen sollte, den starken Reifenabbau des 99X Electric des Werksteams, was dem Deutschen unter anderem in Shanghai und Berlin zum Verhängnis wurde, in den Griff zu bekommen, ist er in meinen Augen ein ganz starker Kandidat für den Titel. Unabhängig davon ist der Porsche in der abgelaufenen Saison das konstant beste Fahrzeug gewesen, was der Gewinn des Titels in der Team- und Herstellerwertung klar zeigt.

Die absteigende Formkurve von Rowland in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison in Verbindung mit den Teamwechseln der vier übrigen Fahrer, die in der vergangenen Saison in den Top 6 landeten (Cassidy, Barnard, Felix da Costa und Vergne) und daher etwas Eingewöhnungszeit benötigen, spielen Wehrlein dabei in die Karten. Daher lautet mein Tipp, dass der Titel an Wehrlein geht.

KI-Analysetool: Oliver Rowland holt sich Stern Nummer zwei

Wenn ich mich auf einen Namen festlegen muss, dann auf Oliver Rowland. Der Brite ist nicht nur amtierender Weltmeister, sondern inzwischen auch deutlich gereifter als in seinen früheren, etwas wilden Formel-E-Jahren. Nissan baut 2025/26 auf einem funktionierenden Titelpaket auf, Rowland bringt die nötige Qualifying-Stärke und Rennintelligenz mit – eine Kombination, die über 17 Läufe sehr viele Punkte verspricht.

Natürlich kann mir die Formel E diesen Tipp nach zwei Rennwochenenden spektakulär um die Ohren hauen. Falls am Ende doch Cassidy, Evans oder Wehrlein ganz oben stehen: Dann war das hier natürlich keine Prognose, sondern nur ein streng wissenschaftlicher Belastungstest dafür, wie viel Unvorhersehbarkeit diese Rennserie einer KI zumuten kann.

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