"Wir sind so weit gekommen" - Nyck de Vries brilliert in London & beschert Mahindra Platz 4 in Formel-E-WM
Jasmin Fromm

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Mahindra-Fahrer Nyck de Vries hat beim London E-Prix ein herausragendes Saisonfinale hingelegt: In beiden Rennen stand der Niederländer als Zweiter auf dem Podium und bescherte nicht nur sich selbst einen schönen Saisonabschluss, sondern auch Mahindra den vierten Platz in der Teamwertung: ein Ergebnis, das die Erwartungen des indischen Teams übertraf.
Mit 142 Punkten ging es für Mahindra in das letzte Rennwochenende der Saison in London. Damit lagen sie auf Platz 5 der Teammeisterschaft. Vor ihnen rangierten McLaren mit einem Punkt mehr sowie Jaguar mit 20 Punkten, DS Penske mit 24 Punkten, Nissan mit 63 Punkten und Porsche mit 86 Punkten Vorsprung.
Auf dem offiziellen LinkedIn-Account von Mahindra hieß es damals noch selbstbewusst, aber zurückhaltend: "Wir sind bereit für das Formel-E-Saisonfinale, in dem es darum geht, ein Top-5-Ergebnis in der Weltmeisterschaft zu erreichen." Dass es am Ende sogar Platz 4 wurde, verdankt Mahindra vor allem einem brillanten Nyck de Vries.
Samstag: Starker Auftakt von de Vries, Pech bei Mortara
Die ersten Anzeichen, dass die Strecke dem Niederländer und seinem Wagen liegen, zeigten sich bereits im 2. Freien Training, das de Vries an erster Position abschloss. Ein eindrucksvolles Qualifying folgte, in dem er sich in der Duellphase gegen Maximilian Günther und Dan Ticktum durchsetzte. Nur im finalen Zweikampf gegen Mitch Evans im Jaguar musste de Vries sich geschlagen geben.
Nach dem Qualifying gab er auf ServusTV preis: "In die Duelle zu kommen, war schon richtig schwierig, da ich einen Platten hatte (nach der Gruppenphase im Qualifying) und reinkommen musste. Es war gar nicht so leicht." Einen guten zweiten Startplatz erreichte er trotzdem. Zwischenzeitig führte de Vries das Rennen sogar an, musste sich dann aber Nick Cassidy im Jaguar geschlagen geben. Am Ende holte er Platz 2.
Auf der anderen Seite der Mahindra-Garage sah es etwas turbulenter aus: Edoardo Mortara hatte zu Beginn des Rennens einen Kontakt mit DS-Penske-Fahrer Maximilian Günther. Doch Mortara konnte weiterfahren und beendete das Rennen in sechster Position. Mit den eingefahrenen 26 Punkten fand sich Mahindra am Samstagabend schon auf Platz 5 in der Teammeisterschaft wieder, denn McLaren hatte keine Zähler geholt.
Ähnliches Bild am Sonntag
Am Sonntag setze sich für de Vries die Erfolgssträhne weiter fort: Er startete das Rennen zwar drei Positionen weiter hinten als am Vortag, nachdem er erneut gegen Evans im Jaguar antreten musste und wie am Vortag nicht schneller über den Kurs kam als der Neuseeländer. Teamkollege Mortara überstand ebenfalls die Gruppenphase, hatte im Viertelfinale aber ein Brake-by-Wire-Problem im Duell gegen Nick Cassidy und blieb auf der Strecke stehen - Startplatz 8 für ihn.
Für Mortara begann das Rennen erneut frustrierend: Sein Wagen ging ohne Außeneinwirkung kaputt, sodass es der Schweizer nach wenigen Sekunden abstellen musste. De Vries kämpfte erneut das ganze Rennen über in der Spitzengruppe - wenn auch etwas unauffälliger als am Vortag - und sicherte dem Team eine weitere Silbertrophäe. Wichtige 18 Punkte, die das indische Team in der Teammeisterschaft sogar noch an DS Penske vorbeiziehen ließen.
Das beste Ergebnis für Mahindra seit Saison 4
Für Mahindra war es das beste Gesamtergebnis bei einem "Double-Header"-Rennwochenende seit Alex Lynns Doppelpodium in London 2021. Und auch für de Vries war es eine Art Deja-vu: Zuletzt stand er bei einem "Double-Header" in der Saison 2021 doppelt auf dem Podium - ebenfalls zweimal auf Platz 2. Damals gewann er später den WM-Titel.
De Vries ist stolz, "wenn man berücksichtigt, dass wir letztes Jahr im Qualifying von ganz hinten gestartet sind… Und heute sind wir das zweite Mal hier auf dem Podium. Wir sind so weit gekommen, das Team hat so einen tollen Job gemacht. Auch in der Meisterschaft haben wir uns nach vorne gekämpft. Das ist echt toll!", beschreibt er den Erfolg auf ServusTV.
Ein würdiger Saisonabschluss für Mahindra, und eine eindrucksvolle Vorstellung von Nyck de Vries!
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