Formel E

"Wirklich phänomenal" - DS-Penske-Neuzugang Max Günther von neuem Stellantis-Formel-E-Antrieb begeistert

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nach zwei Jahren bei Maserati MSG Racing wechselte Max Günther für die Saison 2024/25 zu DS Penske - das Team, mit dem für ihn alles in der Formel E begonnen hat. Im Interview schildert er seine ersten Eindrücke über das neue Gen3-Evo-Fahrzeug, die er bei Hersteller-Testfahrten in den vergangenen Wochen gewonnen hat. Auch nennt er dabei eine konkrete Zahl, was die Performance-Steigerung mit dem neuen Fahrzeug angeht.

"Ich kenne die Grundkonstruktion von unserem Antrieb aus Generation 3", beschreibt DS-Penske-Neuzugang Max Günther auf Nachfrage von e-Formel.de. Immerhin tritt DS Penske mit demselben Antrieb an wie die Stellantis-Konzernschwester Maserati. "Natürlich machen wir mit dem neuen Paket einen Schritt nach vorne, aber wir müssen das Ganze auch auf neue Gegebenheiten anpassen. Da sind viele neue Themen für uns auf der Agenda."

"Es macht großen Spaß, zusammen mit den Ingenieuren neue Lösungen zu finden", fasst er seine ersten Testfahrten zusammen. "Der Austausch mit dem Team war auf Anhieb extrem gut: Wir haben die gleiche Vision, das gleiche Mindset und sprechen, was die Performance angeht, die gleiche Sprache. Für mich sind es sehr spannende Wochen und Monate, die bis zum Saisonstart in Sao Paulo anstehen."

"Es ist unheimlich gut, das neue Auto zu fahren", schildert der Deutsche seine ersten Eindrücke. "Der Allradantrieb ist wirklich phänomenal, was die Performance betrifft. Du hast so viel mehr Traktion und bist deutlich schneller auf eine Runde."

"Ich glaube, dass die Reifen ein großes Thema für die neue Saison werden", spricht Günther eine weitere Neuerung an. "Du hast mehr Peak-Performance vom Reifen, also im Endeffekt bist du schneller auf eine Runde. Ein anderes Limit, das wir uns ansehen müssen, ist die Langlebigkeit der Reifen. Wenn ein Reifen schneller ist, dann hat er auch meistens weniger Langlebigkeit. Wir haben sehr limitierte Reifen zur Verfügung, zwei Sätze in der Regel für einen normalen Renntag."

"Wir haben einiges zu lernen"

"Wir haben viele Themen auf dem Tisch, wie zum Beispiel Allrad und Fast-Charging", so der Deutsche weiter. "Das sind einige Innovationen, aber trotzdem sind die Reifen ein Thema. Hier haben wir einiges zu lernen in den kommenden Wochen."

Die technischen Anpassungen werden dabei deutliche Auswirkungen auf die Rundenzeiten haben, wie Günther hervorhebt: "Das ist unterschiedlich, je nach Strecke. Wenn ich eine ungefähre Zahl nennen muss: Mit Allrad und neuen Reifen bist du bei ungefähr drei Sekunden pro Runde. Es kann aber mal etwas mehr oder etwas weniger sein."

"Das ist schon eklatant, du musst deinen Fahrstil darauf anpassen", erklärt er weiter. "Das macht zum einen großen Spaß, ist aber auch eine große Herausforderung. Ich glaube es gibt keine andere Motorsportform im Vierradbereich, wo du zwischen Heckantrieb und Allrad wechselst."

Günther ist sich sicher, dass dies ein Punkt in der kommenden Saison sein wird, bei dem der Pilot einen Unterschied machen wird. "Das ist eine neue Qualität, die du als Fahrer haben musst. Wir sprechen immer davon, wie wichtig es ist, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Aber in diesem Fall ist es wirklich 'next level', weil du im Qualifying von einer Runde auf die andere einiges umstellen kannst und musst - auf Fahrer- und auf Fahrzeugebene."

Zum ersten Mal fährt Max Günther öffentlich Anfang November für sein neues Team, wenn die Vorsaison-Testfahrten in Madrid anstehen. Die Saison startet am 7. Dezember in Sao Paulo.

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