Formel E

WM-Führungen für Porsche futsch: Reifenschaden für Felix da Costa, Wehrlein hadert mit Attack-Mode & Balance

Timo Pape

Timo Pape

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Nach einem hervorragenden Saisonstart 2023 sind Pascal Wehrlein und Porsche nicht mehr die Gejagten in der Formel E. Der Negativtrend der vergangenen Wochen setzte sich auch beim Monaco E-Prix fort, vor allem bei Wehrlein. Antonio Felix da Costa hingegen pflügte sich furios durchs Feld, hatte dann aber Pech mit einem Reifenschaden, der ihm die Chance auf ein gutes Ergebnis nahm.

Nach dem fast schon traditionell enttäuschenden Qualifying der beiden Porsche-Werksfahrer ging Felix da Costa nur von Platz 19 ins Rennen. Der Monaco-Sieger von 2021 ließ sich davon aber nicht entmutigen und kämpfte sich bis auf den achten Platz vor. Seinen weiter vorn gestarteten Teamkollegen Wehrlein hatte er dabei schon früh überholt.

Kurz vor Rennhalbzeit kam es zwischen den beiden Porsche-Fahrern zu einem leichten Kontakt, bei dem Wehrlein einen Teil seines Frontflügels verlor. Beide konnten weiterfahren. Dann erwischte es Felix da Costa jedoch noch einmal: Ein Konkurrent fuhr ins Heck seines Porsche 99X Electric. Dabei nahm sein rechter Hinterreifen Schaden. Der Portugiese musste die Box ansteuern und fiel zurück. Letztlich kam er als 15. ins Ziel.

"Es war ein harter Tag für uns", sagt Felix da Costa. "Im Qualifying habe ich einen Fehler gemacht und musste dadurch von weit hinten starten. Im Rennen konnte ich mich von Runde zu Runde durch das Feld kämpfen und hatte eine Top-5-Position im Blick, als ich getroffen wurde und mir an der Box einen neuen rechten Hinterreifen holen musste. Damit war das Rennen für mich gelaufen."

"Nachdem wir in der ersten Saisonhälfte immer stärker wurden, kamen wir mit großen Erwartungen nach Monaco. Leider haben sie sich nicht erfüllt. Doch wir werden uns weitere Chancen erarbeiten, die wir dann hoffentlich nutzen können", so Felix da Costa. Auch wenn der Meister von Saison 6 ohne Punkte aus Monaco abreiste: Seine Formkurve zeigt weiterhin nach oben. Gute Ergebnisse sind nur eine Frage der Zeit.

Wehrlein verliert Boden durch Attack-Mode & Balance-Probleme

Andersherum verläuft der Trend bei Pascal Wehrlein. Nachdem der Deutsche starke 80 Punkte in den ersten vier Saisonrennen gesammelt hatte, kamen in den fünf Rennen danach nur noch 21 Zähler hinzu. So erwischte Wehrlein auch in Monaco einen gebrauchten Tag, wenngleich auch bei ihm in manchen Momenten das nötige Rennglück fehlte.

Nach einem schwierigen Qualifying startete der 28-Jährige von Platz 12. Nach sechs Runden lag er als Achter in den Punkterängen, bevor er durch die Aktivierung des Attack-Mode Positionen verlor. Außerdem klagte er über Balance-Probleme an seinem Porsche. In der Schlussphase überholte er noch einige Konkurrenten und kam schließlich als Elfter ins Ziel.

Durch eine nachträgliche Strafe gegen Sam Bird erbte er noch Platz 10 und damit einen WM-Punkt - trotzdem zu wenig im Meisterschaftskampf. Zumal Jake Dennis als Renndritter gezeigt hat, was mit dem (Kunden-) Porsche möglich war.

"Wir hatten uns für Monaco mehr erhofft und sind enttäuscht, dass wir das wahre Potenzial unseres Autos nicht zeigen konnten", weiß auch Wehrlein. Außerdem ist die Konkurrenz stärker denn je. "Es war das erwartet harte Rennen. Wir müssen uns jetzt wieder auf unsere Stärken besinnen und zu der Performance zurückfinden, die wir in diesem Jahr schon so oft gezeigt haben."

Porsche schreibt Titel nicht ab: "Noch viele Rennen & viele Punkte zu holen"

Die WM-Führung ist Wehrlein erst einmal los. Aktuell liegt er zwar immerhin noch an Position 2, hat aber schon 20 Punkte Rückstand auf den aktuell herausragenden Nick Cassidy. Von hinten drängen Dennis und Mitch Evans (zur Formel-E-Gesamtwertung). Wehrlein bleibt dennoch optimistisch: "Die zweite Saisonhälfte hat gerade erst begonnen. Es sind noch viele Rennen und viele Punkte zu holen. Wir werden weiter hart arbeiten, und ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Rennen wieder bessere Resultate erreichen können."

Auch in der Teamwertung musste Porsche das Jaguar-Kundenteam Envision Racing ziehen lassen. Sind nun beide WM-Titel in Gefahr? Florian Modlinger bläst ins gleiche Horn wie Wehrlein: "Es stehen noch sieben Rennen aus. Wir befinden uns im Meisterschaftskampf und werden hart dafür arbeiten, in den nächsten Rennen wieder deutlich mehr Punkte mit nach Hause zu bringen."

Beim "Double-Header" in Jakarta in einem Monat (3. und 4. Juni) soll also alles besser werden. Im Vorjahr war die indonesische Hauptstadt allerdings Jaguar-Revier - Mitch Evans gewann den E-Prix. Porsche muss eine Schippe drauflegen, um die starke Konkurrenz von Envision und Jaguar mal wieder schlagen zu können.

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