Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zum Formel-E-Saisonstart 2022 in Saudi-Arabien

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Mit einem "Double-Header" ist am Wochenende in Saudi-Arabien die Formel-E-Weltmeisterschaft 2022 gestartet. Wir haben das Geschehen in Diriyya, einem Vorort der Hauptstadt Riad, ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Analyseartikel aufbereitet. Darin beleuchten wir alle statistischen Auffälligkeiten beim Auftakt-E-Prix zur letzten Saison der Formel-E-Gen2-Ära.

Statistische Besonderheiten beim Diriyya E-Prix

  • Mercedes feierte am Freitag den zweiten Doppelsieg in seiner Formel-E-Geschichte. Den bis dahin einzigen Doppelsieg hatte das Team am 13. August 2020 beim Saisonfinale in Berlin erzielt.
  • Nyck de Vries gewann zum zweiten Mal in Folge den Saisonauftakt. Das hat vor ihm nur Sebastien Buemi in den Saisons 2 und 3 geschafft.
  • Stern-Dominanz am Freitag: Alle vier Fahrzeuge mit Mercedes-Antrieben - Mercedes-EQ und Kundenteam Venturi - beendeten das Rennen unter den ersten Sechs.
  • Oliver Askew erzielte mit dem neunten Platz bei seinem Formel-E-Debüt direkt die ersten Punkte in der Elektrorennserie. Dieses Kunststück gelang zuletzt Edoardo Mortara und Luca Filippi beim Hongkong E-Prix 2017.
  • Mit Mercedes, Venturi, Andretti und Jaguar schafften es am Freitag vier Teams mit beiden Fahrzeugen in die Top 10.
  • Am Freitag blieben zum ersten Mal seit dem Monaco E-Prix 2021 bei einem Formel-E-Rennen sämtliche deutschen Piloten ohne Punkte.
  • Oliver Rowland erhielt am Freitag gleich zwei Strafversetzungen - die erste wurde im Qualifying für das Freitagsrennen ausgesprochen, die zweite während des Rennens für den Lauf am Samstag. Das hatte es zuvor in der Formel E noch nicht gegeben.
  • Edo Mortara erzielte am Samstag seinen dritten Formel-E-Sieg. Nach seinem Debütsieg in Hongkong 2018 hatte er ganze 834 Tage auf den zweiten Sieg warten müssen. Diesmal vergingen nur 224 Tage seit dem zweiten Erfolg.
  • Lucas di Grassi erzielte sein erstes Formel-E-Podium für ein anderes Team als ABT bzw. Audi.
  • Es war seine insgesamt 36. Podestplatzierung in der Formel E - Rekord!
  • Venturi hatte zum ersten Mal in der Teamgeschichte beide Fahrer auf dem Treppchen.
  • Interessante Gemeinsamkeit: Mit Mortara, Frijns und di Grassi standen drei Fahrer auf dem Siegerpodest, die alle in der Vergangenheit bereits DTM-Rennen mit einem von ABT Sportsline eingesetzten Audi bestritten hatten.
  • Mit einem kumulierten Alter von 102 Jahren und 364 Tagen handelte es sich am Samstag um das zweitälteste Formel-E-Podium der Geschichte. Nur beim ersten Rennen des Puebla E-Prix 2021 war der Altersschnitt noch höher. Interessanterweise waren auch dort Edoardo Mortara und Lucas di Grassi auf dem Podium.
  • Zum fünften Mal in der Formel-E-Geschichte trennte die ersten Drei am Rennende weniger als eine Sekunde. Dies war natürlich der Safety-Car-Phase am Rennende geschuldet, die erst mit der Zielflagge aufgehoben wurde.

Qualifying-Vergleich der Formel-E-Teamkollegen (Saison)

Team Fahrer 1 Stand Fahrer 2
Mercedes-EQ Vandoorne 1:1 de Vries
Jaguar TCS Racing Evans 1:1 Bird
DS Techeetah Felix da Costa 0:2 Vergne
Envision Racing Frijns 1:1 Cassidy
Avalanche Andretti
Dennis 2:0 Askew
ROKiT Venturi Racing
di Grassi 1:1 Mortara
TAG Heuer Porsche Lotterer 2:0 Wehrlein
Mahindra Racing Sims 0:2 Rowland
Nissan e.dams Günther 2:0 Buemi
Dragon Penske Autosport
Sette Camara 2:0 Giovinazzi
Nio 333 FE Team Turvey 2:0 Ticktum

Durchschnittliche Qualifying-Position & Duellphase (Saison)

Die besten Fahrer im Qualifying waren beim Saisonauftakt Nyck de Vries (durchschnittliche Position: 2,0), Andre Lotterer (4,5), Robin Frijns (5,0) und Jake Dennis (5,5). Die Auswertung bezieht sich auf das finale Ergebnis nach den Qualifying-Duellen. Am Ende des Feldes liegen Sebastien Buemi, Oliver Turvey (je 18,0), Daniel Ticktum (19,0) und Antonio Giovinazzi (21,0).

Da es immer je vier Fahrer pro Gruppe in die Duellphase schaffen, ist eine Statistik, welche die stärkste Gruppe ist - im Gegensatz zum alten System mit der Super-Pole - nicht zielführend. Stattdessen werten wir aus, aus welcher Gruppe die Fahrer im Halbfinale sowie im Finale stammen.

In Diriyya schafften es fünf Fahrer aus Gruppe B ins Halbfinale und drei Fahrer aus Gruppe A. Im Finale war es dabei ausgeglichen: Beide Male trat ein Pilot aus Gruppe A gegen einen Fahrer aus Gruppe B an. Nyck de Vries, Robin Frijns, Andre Lotterer und Oliver Rowland erreichten in Saudi-Arabien beide Male die Duellphase.

Gruppen-Verteilung Halbfinal-Duelle

Gruppen-Verteilung Final-Duelle

Durchschnittliche Rennposition (Saison)

In den Rennen schnitt Edo Mortara mit einer Durchschnittsposition von 3,5 in Saudi-Arabien am besten ab. Folgerichtig verdiente er sich damit die WM-Führung. Dahinter liegen Jake Dennis und Lucas di Grassi (je 4,0) vor Stoffel Vandoorne (4,5). Es folgt Nyck de Vries mit der Durchschnittsposition 5,5. Am Ende des Feldes: die beiden Nio-Piloten Dan Ticktum und Oliver Turvey mit je 18,5. Dahinter liegt nur noch Antonio Giovinazzi (20,0).

Positionsveränderungen (Diriyya E-Prix)

Bei der Analyse der gewonnenen und verlorenen Plätze im Rennen schneiden naturgemäß die Fahrer am besten ab, die ein schwaches Qualifying hatten und sich im Rennen nach vorn arbeiten konnten. Besonders schwache Ergebnisse erhalten gewöhnlich die Piloten, die nach einem guten Qualifying weit zurückgefallen oder ausgeschieden sind.

Der Gewinner dieser Wertung in Diriyya ist Oliver Askew mit zehn gewonnenen Positionen: Nach acht Positionen am Freitag machte er am Samstag erneut zwei Plätze gut. Dahinter liegen Sam Bird und Edo Mortara mit je sieben gewonnenen Positionen. Am Ende der Statistik rangiert Antonio Felix da Costa mit elf verlorenen Rängen hinter Alexander Sims (-9).

Absolvierte Rennrunden (Saison)

19 der 22 Fahrer haben alle 76 Rennrunden in Diriyya zurückgelegt. Nur Antonio Felix da Costa, Oliver Rowland und Alexander Sims gelang es nicht, die vollständige Renndistanz in beiden Läufen zu absolvieren.

Führungsrunden (Saison)

In Saudi-Arabien haben vier Fahrer Führungskilometer gesammelt. Interessanterweise handelt es sich dabei um die beiden Mercedes- und Venturi-Piloten. Damit lag in jeder einzelnen Rennrunde beim Diriyya E-Prix ein Rennwagen mit Mercedes-Antrieb auf dem ersten Platz. Mit 42 Runden geht dabei mehr als die Hälfte der Umläufe auf das Konto von Nyck de Vries.

Performance-Analyse der Fahrer & Teams (Diriyya E-Prix)

Aufgrund der starken Verbesserung der Rundenzeiten am Samstag wurden sämtliche Bestzeiten an diesem Tag erzielt. Durch das Rennen am Freitag war der Kurs nicht nur deutlich sauberer, sondern der Reifenabrieb auf der Strecke sorgte außerdem für mehr Haftung. Dies wurde Nick Cassidy in unserer Statistik zum Verhängnis, der im einzigen Freien Training am Samstag verunfallte und das Qualifying daraufhin verpasste.

Der Gewinner unserer Performance-Analyse in Saudi-Arabien ist Mercedes-Pilot Nyck de Vries, der in seinem Halbfinalduell am Samstag den Streckenrekord aufstellte (1:06.835 Minuten). Ihm folgt Edo Mortara vor Robin Frijns, Pascal Wehrlein und Lucas di Grassi. Andre Lotterer und Jean-Eric Vergne liegen dahinter. Am Ende des Feldes zu finden sind Dan Ticktum, Nick Cassidy und Oliver Turvey. Sie liegen bereits rund zwei Sekunden hinter de Vries.

Für die Teams bedeutet das: Das schnellste Fahrzeug auf eine Runde war der Werks-Mercedes vor dem Kunden-Mercedes von Venturi. Es folgen der Kunden-Audi von Envision und der Porsche 99X Electric. Dahinter liegen der DS, der Mahindra und der Kunden-BMW von Andretti, gefolgt vom Nissan und dem Jaguar. Am Ende des Feldes rangieren die Autos von Dragon und Nio 333. Beide sind bereits deutlich abgeschlagen.

Rückstand auf den Führenden (Diriyya E-Prix)

In diesem Abschnitt haben wir für dich dargestellt, wie sich die Rückstände der Top-5-Fahrer auf die Spitze im Laufe des Rennens entwickelt haben. Nachträglich verhängte Strafen haben wir dabei nicht berücksichtigt.

Freitagsrennen

Samstagsrennen

Hinweis: Wenn du mit dem Mauszeiger über einen der Datenpunkte der Grafiken fährst, wird dir der genaue Rückstand des Fahrers in der gewählten Runde angezeigt.

Video: Die Highlights vom Samstagsrennen der Formel E in Diriyya

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