Zahlen, Daten, Fakten: Die besten Statistiken zu den Formel-E-Rennen 2025 in London
Tobias Wirtz

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Die Formel E hat am vergangenen Wochenende in der britischen Hauptstadt London die Rennen 15 und 16 der Weltmeisterschaft 2024/25 ausgetragen hat. Die beiden Rennen in und um die Hallen des ExCeL-Messezentrums brachten dabei einige interessante Statistiken, Meilensteine und Kuriositäten hervor.
Statistische Besonderheiten beim London E-Prix
- Mitch Evans sicherte sich am Samstag seine elfte Pole-Position in der Formel E, davon die dritte in London. Kein anderer Fahrer stand hier so oft auf der Pole-Position, wobei sich Evans 2023, 2024 und 2025 immer am Samstag die erste Startposition sicherte.
- In London gab es zwei Qualifying-Duelle doppelt: Nyck de Vries gegen Mitch Evans (beide Fahrer gewannen jeweils einmal) und Daniel Ticktum gegen Nick Cassidy (beide gewann Ticktum). Das passierte zuletzt 2023, ebenfalls in London: Evans fuhr am Samstag und am Sonntag jeweils im Viertelfinale gegen Vandoorne und im Finale gegen Cassidy.
- Dan Ticktum sicherte sich am Sonntag seine erste Pole-Position in der Formel E. Es war für Kiro die dritte Pole-Position insgesamt und die erste seit Oliver Turvey in Mexiko-Stadt 2017. Damals hieß das Team noch NextEV NIO.
- Erst zum vierten Mal startete der Fahrer mit der Pole-Position nicht von Startplatz 1: Ticktum hatte für das Verursachen einer Kollision, ironischerweise mit Pole-Sitter Evans, eine Rückversetzung um fünf Startplätze erhalten. Damit folgte er auf Nicolas Prost (Putrajaya 2015), Oliver Rowland (Monaco 2019) und Cassidy (New York City 2022), die ebenfalls als Pole-Sitter strafversetzt wurden.
- Cassidy feierte am Wochenende seine Rennsiege Nummer 10 und 11 und zog damit mit Jean-Eric Vergne gleich. Für Jaguar waren es die Formel-E-Siege 21 und 22. Damit liegt man nur noch einen Sieg hinter e.dams bzw. Nissan, die auf 23 Erfolge kommen.
- Nick Cassidy feierte somit zum Saisonende drei Rennsiege in Folge. Das gelang zuvor nur Sebastien Buemi und Antonio Felix da Costa, dem Portugiesen sogar zweimal.
- Jaguar erzielte sogar vier Rennsiege in Folge. Das schaffte zuletzt Porsche in der Saison 2024.
- De Vries erzielte in London seine Podestplatzierungen Nummer 10 und 11. Mahindra kommt damit nun auf insgesamt 29 Formel-E-Podien. Das letzte Mal, dass bei beiden Rennen eines "Double-Headers" ein Mahindra-Fahrer auf dem Podium stand, war Alex Lynn in London 2021, der am Samstag Dritter wurde und am Sonntag gewann. Das war gleichzeitig auch das letzte Mal, dass de Vries bei beiden Rennen eines Rennwochenendes auf dem Podium stand: Der Niederländer wurde, damals noch für Mercedes-EQ, in beiden Rennen Zweiter und machte somit einen großen Schritt in Richtung Titel, den er beim folgenden Rennwochenende in Berlin dann auch gewann.
- Am Samstag holte Pascal Wehrlein sein 18. Formel-E-Podium, für Porsche war es bereits das 32. Podium in der Elektroserie. Wehrlein stand damit in London auf jeder Stufe des Siegerpodests - das schafften außer ihm nur Evans und Jake Dennis.
- Sebastien Buemi feierte am Sonntag sein 35. Podium in der Formel E. Nur Lucas di Grassi (41) und Vergne (38) haben mehr.
- Für Envision war es Podium Nummer 56 - Rekord!
- In London waren bei beiden Rennen Sieger und Zweiter identisch - das gab es bei einem "Double-Header" zuletzt in Portland 2024, wo Antonio Felix da Costa beide Rennen vor Robin Frijns gewann.
- Wehrlein kam bei allen zehn Rennstarts in London in die Top 10. Kein anderer Fahrer punktete so oft in dieser Stadt.
- David Beckmann erzielte seinen ersten Punkt in der Formel E. Es war sein 18. Rennen in der Elektroserie.
- Sam Bird schied in beiden Rennen aus und kommt damit nun bereits auf sieben Ausfälle in London.
- Taylor Barnard schloss die Saison mit 112 Punkten ab. Das war die nach Punkten beste erste vollständige Saison eines Fahrers seit Felix Rosenqvist in Saison 3.
- Evans schloss die WM auf Platz 13 der Fahrerwertung ab. Das war die schlechteste Platzierung für den Neuseeländer seit Saison 3, als er Platz 14 belegte.
- Bird beendete die Saison mit 31 Punkten auf Platz 18. Das war die mit Abstand schlechteste Saison seiner Formel-E-Karriere. Zuvor kam er immer unter den ersten 13 und erzielte mindestens 48 Punkte.
- Zane Maloney schloss seine erste volle Formel-E-Saison mit 0 Punkten ab. Das "schaffte" zuletzt Antonio Giovinazzi in Saison 8.
- Porsche gewann als siebtes Team die Team-Meisterschaft der Formel E, nach e.dams (3x), Audi, Techeetah (2x), Mercedes (2x), Envision und Jaguar.
Durchschnittliche Qualifying-Position (Saison)
Der beste Qualifier der Saison war Wehrlein vor Rowland. Neben diesen beiden schnitten auch de Vries, Günther und Felix da Costa im Qualifying recht gut ab. Schlecht hingegen lief es bei den Stammfahrern Buemi und Maloney sowie den beiden Ersatzfahrern Drugovich und Sette Camara, die bei ihren beiden Berlin-Einsätzen auf eine schnelle Runde nicht überzeugen konnten.
Pole-Positions (Saison)
Durchschnittliches Rennergebnis (Saison)
Rowland war im Rennen der Fahrer mit der durchschnittlich besten Position - mit einigem Abstand. Dahinter schoben sich in London Cassidy und de Vries noch auf Platz zwei und drei. Gleichauf mit de Vries lagen Vergne und Wehrlein. Ganz am Ende: Erneut Maloney und Beckmann.
Rennsiege (Saison)
Podien (Saison)
Positionsveränderungen (London E-Prix)
Mit insgesamt 19 gewonnenen Positionen war Felix da Costa in London der Fahrer, der am meisten nach vorn kam. Nach drei Plätzen am Samstag fuhr er am Sonntag von Startplatz 22 aus bis auf Platz 6 vor. Auch Buemi (+18), der am Sonntag von Startplatz 19 aufs Podium fuhr, di Grassi (+16) und Dennis (+14) liegen deutlich im Plus.
Am Ende der Liste stehen Ticktum (-23) und Günther (-21). Der Brite war im Qualifying extrem stark, wurde in beiden Rennen dann aber in mehrere Zwischenfälle verwickelt. Samstag schied er aus, Sonntag kam er lediglich auf Platz 14 ins Ziel. Auch Günther qualifizierte sich an beiden Tagen gut, schied am Samstag aber bereits in Runde 1 aus.
Absolvierte Rennrunden (Saison)
Kein einziger Fahrer hat alle 543 Rennrunden in dieser Saison zurückgelegt. Ticktum, der bis zum London E-Prix der einzige Fahrer war, auf den dies zutraf, schied am Samstag nach einem Unfall aus. Damit ist Cassidy mit 542 Runden - lediglich eine Runde beim Saisonauftakt in Sao Paulo fehlte ihm - der Fahrer mit den meisten Runden im Starterfeld.
Nato legte bei den 14 Rennen, bei denen er an den Start ging, jeweils alle Runden zurück. Damit kommt er jedoch auf 63 Umläufe mehr als Günther, der bei allen Rennen startete - jedoch alleine zweimal bereits in der ersten Runde ausschied: In Jeddah (Samstag) und London (Samstag).
Führungsrunden (Saison)
Die mit Abstand meisten Führungsrunden in dieser Saison hatte Rowland, aber Cassidy machte in London mit seinem zweiten Start-Ziel-Sieg erneut viel Boden gut. Er verdrängte Evans auf Platz 3, Wehrlein beendete die Saison in dieser Statistik auf Platz 4.
Insgesamt sammelten 18 Fahrer in der abgelaufenen Saison Führungskilometer. Bei den Stammfahrern fehlen lediglich Bird, di Grassi, Hughes und Maloney.
Unter "andere" sind zusammengefasst: Antonio Felix da Costa (23), Dan Ticktum (22), Maximilian Günther (20), Jean-Eric Vergne (16), Stoffel Vandoorne (11), Sebastien Buemi (10), Norman Nato (8), Nico Müller (6), Robin Frijns (5), David Beckmann (4) und Edoardo Mortara (2).
Performance-Analyse der Fahrer & Teams (London E-Prix)
Der schnellste Mann beim London E-Prix war Evans. Im 3. Freien Training fuhr der Jaguar-Pilot die beste Rundenzeit des Wochenendes (1:06.984 Minuten). Ihm folgten Ticktum, Wehrlein und Cassidy, die innerhalb von nur zwei Zehntelsekunden folgten. Am Ende des Feldes lagen di Grassi (1:08.255), Barnard (1:08.289) und Maloney (1:08.632), dem somit auf eine Runde mehr als 1,6 Sekunden fehlten.
Vier Fahrer fuhren ihre beste Rundenzeit bereits am Samstag: de Vries im Finalduell gegen Evans, dazu Bird, Hughes und Rowland im 2. Freien Training. Alle übrigen Fahrer waren am Sonntag schneller.
Das schnellste Team auf eine Runde war somit Jaguar vor Cupra Kiro. Es folgen Porsche, Maserati und DS Penske. Das langsamste Team in London war Lola Yamaha. Für das Hersteller-Ranking bedeutet das bereinigt: Jaguar >>> Porsche >>> Stellantis >>> Nissan >>> Mahindra >>> Lola Yamaha
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