Zahlen, Daten, Fakten: Die besten Statistiken zum Formel-E-Rennen 2024 in Sao Paulo
Tobias Wirtz
Die Formel E hat am Samstag in Sao Paulo den vierten Lauf ihrer WM-Saison 2024 durchgeführt. Das erste Rennen nach der langen Pause seit Ende Januar brachte einige interessante Statistiken, Meilensteine und Kuriositäten hervor.
Statistische Besonderheiten beim Sao Paulo E-Prix
- Pascal Wehrlein erzielte seine fünfte Pole-Position in der Formel E. Es war die erste für ihn, die er außerhalb von Mexiko erzielte. Zuvor stand der dreimal in Mexiko-Stadt und einmal in Puebla auf dem ersten Startplatz.
- Sein Vorsprung von 0,002 Sekunden im Finalduell war der zweitkleinste Abstand, mit dem jemals die Pole-Position erzielt wurde. Beim Berlin E-Prix 2017 hatte Lucas di Grassi sogar nur 0,001 Sekunden Vorsprung auf Jose Maria Lopez gehabt.
- Sam Bird erzielte seinen 12. Rennsieg in der Formel E. Zuletzt hatte er in New York City in Saison 7 gewonnen. 35 Rennen oder 979 Tage fuhr der Brite dabei, ohne ein Rennen zu gewinnen. So lange musste er in der Formel E nie zuvor auf einen weiteren Rennsieg warten.
- Es war der erste McLaren-Sieg in der Formel E. McLaren wurde somit zum 14. Team, das eine Rennen in der Elektroserie gewonnen hat. Es war erst das zweite Podium für das Team, nachdem Rene Rast vor mehr als einem Jahr beim Diriyah E-Prix 2023 den dritten Platz erreicht hatte.
- Oliver Rowland stand als Dritter zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium. Das war dem Nissan-Fahrer in seiner 68 Rennen langen Formel-E-Karriere zuvor noch nie geglückt.
- Mit dem sechsten Platz erzielte Antonio Felix da Costa die ersten Punkte seit dem Portland E-Prix 2023.
- Auch für Max Günther gab es Punkte: Der Maserati-Pilot wurde damit zum ersten Fahrer seit Sergio Sette Camara beim Rom E-Prix 2023, der von Startplatz 22 aus in die Top-10 fuhr. Kleiner, aber feiner Unterschied: Günther musste im Rennen zusätzlich noch eine Stop-and-Go-Strafe absitzen.
Durchschnittliche Qualifying-Position (Saison)
Bester Fahrer im Qualifying ist in dieser Saison bislang Pascal Wehrlein, der sich in den ersten vier Rennen zweimal die Pole-Position sichern konnte. Besonders auffällig ist die im Vergleich schlechte Performance seines Teamkollegen Antonio Felix da Costa, der sich in den ersten vier Rennen im Schnitt um 11,5 Plätze schlechter qualifiziert hat. Während Wehrlein die Wertung anführt, liegt der Portugiese nur auf Platz 19.
Durchschnittliches Rennergebnis (Saison)
Auch in dieser Statistik liegt Wehrlein in Führung, jedoch nur knapp vor Mitch Evans und Jean-Eric Vergne. Jaguar-Werksfahrer Nick Cassidy, vor dem Rennen in Sao Paulo noch Spitzenreiter in dieser Wertung, ist nach seinem Ausfall am Samstag nur noch Fünfter.
Positionsveränderungen (Sao Paulo E-Prix)
Mit insgesamt 13 gewonnenen Positionen war Max Günther in Sao Paulo der Fahrer, der am meisten nach vorn kam. Von Startplatz 22 kommend erzielte der Deutsche als Neunter sogar noch zwei WM-Punkte. Dahinter liegen in dieser Statistik gleichauf Sebastien Buemi und Oliver Rowland mit acht gewonnenen Plätzen. Am Ende der Liste rangieren die ausgeschiedenen Fahrer Jake Hughes (-7), Nick Cassidy (-12) und Nico Müller (-13).
Absolvierte Rennrunden (Saison)
Zehn Fahrer haben alle 144 bislang in dieser Saison gefahrenen Rennrunden absolviert. Nick Cassidy, Jake Hughes und Nico Müller zählen nach ihren Ausfällen in Brasilien nicht mehr dazu.
Führungsrunden (Saison)
Sao Paulo sah die meisten Führungswechsel der bisherigen Saison. So konnten ganze fünf Fahrer Führungskilometer sammeln, zuvor war dies höchstens drei Piloten gelungen. Mit Jake Dennis, Mitch Evans und Pascal Wehrlein haben nun auch drei Fahrer jeweils zwei Rennen angeführt.
Unter "andere" sind zusammengefasst: Robin Frijns (4), Antonio Felix da Costa (3) und Jean-Eric Vergne (3).
Performance-Analyse der Fahrer & Teams (Sao Paulo E-Prix)
Der Gewinner unserer Performance-Analyse zum Sao Paulo E-Prix ist Mitch Evans. Bereits im 1. Freien Training am Freitagabend fuhr der Jaguar-Fahrer die schnellste Zeit des Wochenendes (1:12.555 Minuten). Ihm folgte mit nur 0,011 Sekunden Rückstand Stoffel Vandoorne vor Pascal Wehrlein. 20 Fahrer lagen in Brasilien innerhalb von nur einer Sekunde. Am Ende des Feldes rangieren die beiden ABT Cupra von Nico Müller (1:13.532) und Lucas di Grassi (1:13.617), dazwischen liegt Envision-Pilot Robin Frijns (1:13.567), der im Vorjahr ebenfalls für ABT fuhr.
Auffällig: Acht der 22 Piloten fuhren ihre beste Rundenzeit des Wochenendes bereits im 1. Freien Training. Ein klares Indiz dafür, dass die Strecke sich nicht mit der Dauer des Events so stark verbesserte wie das sonst auf den Formel-E-Kursen üblich ist
Das schnellste Team auf eine Runde war Jaguar, knapp vor DS Penske. Es folgen Porsche, McLaren und Maserati. Das langsamste Team war ABT. Für das Hersteller-Ranking bedeutet das bereinigt: Jaguar >>> Stellantis >>> Porsche >>> Nissan >>> Mahindra >>> ERT
Rundenzeitanalyse
Bei der Rundenzeitanalyse fällt insbesondere auf, dass gegen Rennende alle Fahrer an Performance verloren: Die Batterien der Fahrzeuge überhitzten, sodass es zu sogenanntem Derating kam. Keinem einzigen Fahrer gelang es, in der Schlussphase die gleichen Rundenzeiten zu setzen wie in Runde 26. Sam Bird und Mitch Evans, die bis zur letzten Kurve um den Sieg kämpften, waren dabei noch diejenigen, die das Problem mit Abstand am besten managten.
Dies kann jedoch wenig mit dem Antrieb zu tun haben: Sowohl Robin Frijns im Kunden-Jaguar von Envision als auch Sacha Fenestraz im Werks-Nissan und Jake Hughes im Kunden-Nissan von McLaren hatten deutlich stärker mit dem Problem zu kämpfen als die meisten anderen Piloten.
Noch stärker ließ lediglich bei ERT die Performance nach: Sergio Sette Camara und Dan Ticktum verloren in den letzten zwei bis drei Runden enorm an Boden.
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