Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zu den Formel-E-Rennen beim Monaco E-Prix 2022

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Am Samstag fand in Monaco das sechste Rennen der Formel-E-Weltmeisterschaft 2022 statt. Wir haben das Geschehen auf dem Circuit de Monaco ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Analyseartikel aufbereitet. Darin beleuchten wir alle statistischen Auffälligkeiten beim ersten Rennen der Elektroserie auf der unverfälschten Formel-1-Variante des legendären Straßenkurses.

Statistische Besonderheiten beim Monaco E-Prix

  • Mitch Evans errang in Monaco die dritte Pole-Position seiner Formel-E-Karriere. Es war für den Neuseeländer die erste Pole-Position seit dem Santiago E-Prix 2020.
  • Stoffel Vandoorne gewann sein drittes Formel-E-Rennen. Damit hat der Belgier nun in jeder Saison, die Mercedes-EQ als Werksteam bestritt, genau ein Rennen mit dem Team gewonnen.
  • Vandoorne stand zum zehnten Mal auf dem Siegerpodest, genauso oft wie Daniel Abt.
  • Es war für Mercedes-EQ das vierte Podestergebnis der Saison. Damit liegt das Team in dieser Statistik vorn. DS Techeetah, Envision und Jaguar kommen auf jeweils drei Podien.
  • Mit seinem zweiten Platz erzielte Evans sein drittes Podium in Folge. Das schafften in der Gen2-Ära bislang nur Jean-Eric Vergne (2018/19) und Antonio Felix da Costa (2019/20). Vielleicht ein gutes Omen: beide gewannen am Saisonende auch den Fahrertitel.
  • Evans und Vergne erzielten ihr zweites Podium in Monaco. Damit zogen sie mit Sebastien Buemi und Lucas di Grassi gleich. Drei Podien hat bislang noch niemand im Fürstentum erreicht.
  • Für Evans war es gleichzeitig das 14. Podium seiner Formel-E-Karriere. Damit zog er mit Felix da Costa gleich, beide teilen sich Platz 5 in der ewigen Bestenliste.
  • Vergne erzielte das 39. Podium in der Geschichte des Techeetah-Teams, das damit e.dams einholte. Nur ABT/Audi hat aktuell mehr Podien (47) vorzuweisen.
  • Sergio Sette Camara und Jean-Eric Vergne kamen als einzige Fahrer in jedem Rennen dieser Saison vor ihrem Teamkollegen ins Ziel.
  • Nio 333 ist das einzige Team, das in allen sechs Rennen mit beiden Fahrzeugen das Ziel erreichte.
  • In Monaco erzielten zum ersten Mal seit Bestehen der Formel E fünf Fahrer Punkte, die in der Vergangenheit bereits Formel-E-Champion waren: Vergne (P3), Felix da Costa (P5), di Grassi (P6), Buemi (P8) und de Vries (P10).
  • Oliver Rowland ist erst der dritte Fahrer der Formel-E-Geschichte, der in den ersten sechs Saisonrennen viermal ausschied. Dies war vorher nur Felix da Costa (2015/16) und Vandoorne (2018/19) passiert.
  • Vergne ist nach di Grassi und Buemi der dritte Fahrer, der mehr als 3.000 Rennrunden in der Formel E zurücklegte.
  • Vandoorne erhielt in Monaco bei seinem 45. Formel-E-Start auch den 45. FANBOOST und zog mit Rekordhalter Lucas di Grassi gleich, der mit 90 jedoch genau die doppelte Anzahl an Rennstarts hat.
  • Dank seines dritten Platzes eroberte Vergne in Monaco den zweiten Platz in der ewigen Punktestatistik von Buemi. Zum Gesamtführenden di Grassi ist der Weg jedoch noch weit: 102 Punkte liegt der Brasilianer aktuell vor Vergne.
  • Mit jeweils 1.507 Punkten teilen in der ewigen Formel-E-Punktestatistik der Nationen nach dem Monaco E-Prix Frankreich und das Vereinigte Königreich den ersten Platz.
  • Zum ersten Mal gewann bei einem Monaco E-Prix ein Fahrer, der nicht vom ersten Startplatz ins Rennen ging. Es war jedoch das zweite Mal, dass ein Fahrer gewann, der nicht die Pole-Position erzielte. Das klingt kurios, aber die Pole-Position wurde 2019 dem damaligen Nissan-Piloten Oliver Rowland zugesprochen. Der Brite war Schnellster in der Super-Pole, ging jedoch aufgrund einer Startplatzstrafe nur von Position drei ins Rennen.

Qualifying-Vergleich der Formel-E-Teamkollegen (Saison)

Team Fahrer 1 Stand Fahrer 2
Mercedes-EQ Vandoorne 4 : 2 de Vries
Jaguar TCS Racing Evans 5 : 1 Bird
DS Techeetah Felix da Costa 1 : 5 Vergne
Envision Racing Frijns 5 : 1 Cassidy
Avalanche Andretti
Dennis 4 : 2 Askew
ROKiT Venturi Racing
di Grassi 2 : 4 Mortara
TAG Heuer Porsche Lotterer 3 : 3 Wehrlein
Mahindra Racing Sims 1 : 5 Rowland
Nissan e.dams Günther 5 : 1 Buemi
Dragon Penske Autosport
Sette Camara 4 : 2 Giovinazzi
Nio 333
Turvey 3 : 3 Ticktum

Durchschnittliche Qualifying-Position & Duellphase (Saison)

Der beste Fahrer im Qualifying ist in der bisherigen Saison Andre Lotterer (durchschnittliche Position: 4,8). Es folgen Nyck de Vries (5,2), Robin Frijns und Jean-Eric Vergne (je 5,3). Die Auswertung bezieht sich auf das finale Ergebnis nach den Qualifying-Duellen. Am Ende des Feldes liegen Dan Ticktum (19,0), Oliver Turvey (19,8) und Antonio Giovinazzi (20,5).

Da es immer je vier Fahrer pro Gruppe in die Duellphase schaffen, werten wir seit dieser Saison aus, aus welcher Gruppe die Fahrer im Halbfinale sowie im Finale stammen. Bis dato schafften es 13 Fahrer aus Gruppe A und elf Fahrer aus Gruppe B ins Halbfinale. Im Finale standen sich wieder ein Fahrer aus Gruppe A und ein Pilot aus Gruppe B gegenüber, was bis auf den Rennsamstag in Rom in dieser Saison jedes Mal der Fall war. Insgesamt standen sieben Fahrer aus Gruppe A und fünf Fahrer aus Gruppe B in dieser Saison im Finalduell.

Beeindruckend ist die Pace im Gruppenqualifying bei Robin Frijns und Andre Lotterer: Beide erreichten bei sechs Rennen in dieser Saison sechsmal auch die Duellphase. De Vries, Vandoorne und Vergne stehen bei fünf Duell-Teilnahmen.

Ins Halbfinale schafften es de Vries, Lotterer und Vandoorne je dreimal. Dennis, Mortara, Vandoorne und Wehrlein bestritten schon zwei Finalduelle.

Gruppen-Verteilung Halbfinalduelle

Gruppen-Verteilung Finalduelle

Durchschnittliche Rennposition (Saison)

In den Rennen schnitt Jean-Eric Vergne mit einer Durchschnittsposition von 4,3 bis dato am besten ab. Er ist auch der einzige Fahrer, der jedes Rennen unter den ersten Zehn beendete. Dahinter liegen Stoffel Vandoorne (4,8) und Robin Frijns (5,7) vor Lucas di Grassi (7,5). Am Ende des Feldes rangiert Alexander Sims (16,7) vor Oliver Rowland mit 17,7. Dahinter liegt nur noch Antonio Giovinazzi (19,5).

Positionsveränderungen (Monaco E-Prix)

Bei der Analyse der gewonnenen und verlorenen Plätze im Rennen schneiden naturgemäß die Fahrer am besten ab, die ein schwaches Qualifying hatten und sich im Rennen nach vorn arbeiten konnten. Besonders schwache Ergebnisse erhalten gewöhnlich die Piloten, die nach einem guten Qualifying weit zurückgefallen oder ausgeschieden sind.

Der Gewinner dieser Wertung in Monaco ist Sebastien Buemi mit 14 gewonnenen Positionen: Der Schweizer arbeitete er sich von Platz 22 auf 8 nach vorn. Dahinter liegt Nick Cassidy mit elf und Sergio Sette Camara sowie Oliver Turvey mit je sieben gewonnenen Plätzen. Am Ende der Statistik rangieren nach dem Porsche-Doppelausfall Pascal Wehrlein mit 19 verlorenen Rängen hinter seinem Teamkollegen Andre Lotterer (-13) und Lotterers "Unfallpartner" Oliver Rowland (-11).

Erstmals in dieser Saison kam Lucas di Grassi hinter der Position ins Ziel, auf der er gestartet war. Damit ist Buemi der einzige Fahrer, der sich in jedem Rennen nach vorne arbeiten konnte.

Absolvierte Rennrunden (Saison)

Bedingt durch diverse Ausfälle haben nach dem Monaco E-Prix nur noch zehn der 22 Fahrer alle 200 Rennrunden der bisherigen Saison zurückgelegt. Die beiden Mahindra-Piloten Oliver Rowland und Alexander Sims bringen es nach sechs Rennen gemeinsam bereits auf sieben Ausfälle, folgerichtig liegen sie am Ende dieser Statistik.

Führungsrunden (Saison)

In Monaco lagen zwar vier verschiedene Piloten in Führung, keiner davon sammelte jedoch seine ersten Führungskilometer der laufenden Saison. Die meisten Runden gingen dabei auf das Konto von Rennsieger Stoffel Vandoorne (14). Mit insgesamt 42 hat Nyck de Vries nach wie vor die meisten Führungsrunden, obwohl er seit Diriyya nicht mehr in Führung gelegen hat.

Unter Andere sind zusammengefasst: Frijns (12), Lotterer (4), di Grassi (2)

Performance-Analyse der Fahrer & Teams (Monaco E-Prix)

Der Gewinner unserer Performance-Analyse in Monaco, bei der wir die schnellsten Rundenzeiten aller Fahrer miteinander vergleichen, ist Jaguar-Pilot Mitch Evans. Im Finalduell stellte er einen neuen Streckenrekord auf (1:29.839 Minuten) und blieb damit als einziger Pilot am Wochenende unter der 1:30er-Schallmauer. Ihm folgt in unserer Analyse Pascal Wehrlein vor Jean-Eric Vergne, Stoffel Vandoorne, Lucas di Grassi, Andre Lotterer, Antonio Felix da Costa und Robin Frijns. Max Günther und Nyck de Vries komplettieren die Top Ten. Am Ende des Feldes zu finden sind Antonio Giovinazzi und Sergio Sette Camara, die auf eine Runde betrachtet beide mehr als 2,1 Sekunden hinter Evans liegen.

Auffällig ist, dass die schnellsten sechs Fahrer ihre Zeit in der Duellphase des Qualifyings fuhren. Da in der Gruppenphase mit weniger Leistung gefahren wird (220 kW statt 250 kW), deutet dies auf eine spürbare "Track Evolution" hin, also eine Verbesserung der Streckenverhältnisse.

Für die Teams bedeutet das: Das schnellste Fahrzeug auf einer Runde vor den Wagen von Porsche und DS der Jaguar. Es folgen der Werks-Mercedes, der Kunden-Mercedes von Venturi und der Kunden-Audi von Envision. Nissan landet vor dem Kunden-BMW von Andretti, es folgen der Mahindra und Nio 333. Das langsamste Auto in Monaco war jedoch mit deutlichem Abstand der Dragon.

Rückstand auf den Führenden (Monaco E-Prix)

In diesem Abschnitt haben wir für dich dargestellt, wie sich die Rückstände der Top-5-Fahrer auf die Spitze im Laufe des Rennens entwickelt haben. Nachträglich verhängte Strafen haben wir dabei nicht berücksichtigt.

Hinweis: Wenn du mit dem Mauszeiger über einen der Datenpunkte der Grafiken fährst, wird dir der genaue Rückstand des Fahrers in der gewählten Runde angezeigt.

Video: Die Highlights des Formel-E-Rennen in Monaco

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