Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zu den Formel-E-Testfahrten 2023 in Valencia

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die offiziellen Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo zur Vorbereitung auf die Formel-E-WM 2024 sind am Freitag zu Ende gegangen. Wir haben das Geschehen in Valencia ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Statistik-Artikel aufbereitet. Darin beleuchten wir unter anderem die Performance aller Fahrer und Teams.

Statistische Besonderheiten bei den Valencia-Testfahrten 2023

  • Erstmals war Mitch Evans Schnellster bei den Vorsaison-Testfahrten. In den vergangenen vier Jahren fuhren dreimal Maximilian Günther und einmal Edoardo Mortara die schnellste Rundenzeit. In den beiden Jahren zuvor waren in Valencia Antonio Felix da Costa und Oliver Turvey die Bestzeiten gefahren.
  • Sebastien Buemi bleibt der einzige Champion, der nach seinem Titelgewinn die Bestzeit bei den Vorsaison-Tests erzielen konnte - er war in Donington 2016 Schnellster.
  • 19 Fahrer unterboten den bisherigen Streckenrekord von 1:25.127 Minuten, den Günther im Dezember 2022 auf dieser Streckenkonfiguration aufgestellt hatte.
  • Sechs Formel-E-Neulinge kamen in Valencia zum Einsatz. Drei davon fuhren mit einem Nissan-Antrieb, zwei mit Stellantis und eine mit Porsche. Fahrzeuge mit Jaguar-, Mahindra- und ERT-Antrieb wurden hingegen nicht von Rookies gefahren.
  • Buemi war der fleißigste Fahrer bei den Testfahrten: 276 Runden - umgerechnet 931,8 km - legte der Envision-Pilot in diesem Jahr in Valencia zurück.
  • Die wenigsten Testkilometer fuhr hingegen Robert Shwartzman: Der Rookie steuerte den DS Penske am Dienstagvormittag nur 28 Runden lang, also 94,5 Kilometer, bis ihn ein Batterieproblem stoppte.
  • Von den Stammfahrern fuhr Edoardo Mortara die kürzeste Distanz: 114 Runden (384,9 km) und damit weniger als halb so viel wie Buemi. Hauptgrund war die Tatsache, dass Mortara am Freitag aussetzen musste, nachdem Mahindra nach dem Feuer in der Boxengasse nur noch ein Auto zur Verfügung hatte.
  • McLaren war das fleißigste Team in Valencia: 507 Runden legte die Mannschaft aus Woking zurück. Jake Hughes fuhr 245 Runden, Sam Bird 209 und Taylor Barnard weitere 53 Umläufe. Das sind umgerechnet 1.711,6 km, also etwa die Entfernung vom Circuit Ricardo Tormo bis nach Köln.
  • Mahindra hingegen fuhr am wenigsten: 962,2 km oder 285 Runden konnten die Inder nur zurücklegen. Die durch das Feuer verlorene Testzeit darf das Team jedoch vor Saisonbeginn nachholen.
  • Alle Teams zusammengerechnet legten in der Testwoche 4.914 Runden zurück, was einer Gesamtdistanz von 16.589,7 km entspricht. Im Vorjahr waren es 449 Runden weniger, insgesamt also nur 15.073,8 km.

Gesamtanzahl zurückgelegter Runden pro Fahrer

Gesamtanzahl zurückgelegter Runden pro Team

Performance-Analyse der Fahrer & Teams: Cassidy knapp vor Günther & Evans

Für unsere Performance-Analyse haben wir die Bestzeiten der Piloten über alle drei Sessions in Valencia hinweg analysiert. Da die Piloten nach dem Brand am Dienstag jedoch nur noch mit 300 kW Maximalleistung fahren durften, haben wir die 350-kW-Runden der ersten Session ausgeklammert.

Der Gewinner im Ranking ist Nick Cassidy, der am Freitag die Bestzeit von 1:24.617 Minuten fuhr. Ihm knapp auf den Fersen war der Vorjahres-Schnellste Maximilian Günther vor Cassidys Teamkollege Mitch Evans. Es folgen Robin Frijns (Envision), Norman Nato (Andretti) und zeitgleich Oliver Rowland (Nissan) sowie Pascal Wehrlein (Porsche). Auf den ersten sieben Plätzen liegen also Fahrer sechs verschiedener Teams mit vier verschiedenen Antrieben.

Insgesamt lagen in der Gesamtabrechnung alle 22 Stammfahrer innerhalb von 0,8 Sekunden. Die Top 10 trennten sogar nur 0,231 Sekunden. Auch wenn natürlich noch nicht alle Teams in Valencia ihre volle Performance gezeigt haben dürften, deutet vieles darauf hin, dass es 2024 noch enger zugehen könnte als in der abgelaufenen Saison.

Die Rookie-Pilot:innen fielen von der Performance her etwas ab. Es fuhr aber auch keine:r von ihnen am Freitag, als die schnellsten Rundenzeiten mit 300 kW erzielt wurden. Insbesondere bei Gabriela Jilkova wird deutlich, dass sie den Wagen vor ihrem Valencia-Einsatz noch nie gefahren war. Bis auf Taylor Barnard hatten alle übrigen Neulinge bereits zuvor Erfahrung im Gen3-Boliden gesammelt.

Die Reihenfolge der Teams bei den Vorsaison-Testfahrten in Valencia lautet: Jaguar vor Maserati, dann folgt der Kunden-Jaguar von Envision. Es reihen sich ein der Kunden-Porsche von Andretti und der Werks-Nissan sowie zeitgleich der Werks-Porsche. Dahinter liegt der Kunden-Nissan von McLaren vor dem DS, dem Werks-Mahindra und dem Kunden-Mahindra. Das langsamste Auto auf eine Runde war der ERT.

Die Rangfolge der Hersteller lautet: Jaguar >>> Stellantis >>> Porsche >>> Nissan >>> Mahindra >>> ERT

Teaminterne Rundenzeitvergleiche (nur Stammfahrer mit 300 kW)

Wenn man die beiden Teamkollegen miteinander vergleicht, fällt auf, dass die Fahrer bei Porsche nahezu identische Bestzeiten gefahren sind. Auch bei ERT, Jaguar, ABT Cupra und Andretti sind die Unterschiede weniger als 0,1 Sekunden. Bei Nissan hingegen gab es einen deutlichen Performance-Unterschied zugunsten von Oliver Rowland. Auch Max Günther war deutlich schneller als sein neuer Teamkollege Jehan Daruvala.

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