Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zum Formel-E-Finale 2022 in Seoul

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Edo-Mortara-Seoul-Stadium

Mit ihrem 100. Rennen hat die Formel E am Sonntag ihren 16 Saisonlauf bestritten und die Weltmeisterschaft 2022 zu Ende gebracht. Wir haben das Geschehen in der südkoreanischen Hauptstadt ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Analyseartikel aufbereitet. Darin beleuchten wir alle statistischen Auffälligkeiten beim Seoul E-Prix 2022.

Statistische Besonderheiten beim Seoul E-Prix

  • Stoffel Vandoorne gewann seinen ersten Meistertitel in der Formel E. Zuletzt hatte der Belgier 2015 einen internationalen Titel gewonnen. Damals wurde er Champion in der GP2-Serie (heute: Formel 2).
  • Für Mercedes war es die zweite Team-Weltmeisterschaft in Folge. Den Teamtitel hatten zuvor nur Renault e.dams (zweimal) und Techeetah verteidigen können.
  • Oliver Rowland erzielte am Samstag seine fünfte Pole-Position in der Formel E und die erste seit dem Puebla E-Prix 2021, damals noch für Nissan e.dams.
  • Es war die insgesamt neunte Pole-Position für Mahindra. Damit ging das Team in dieser Statistik an Mercedes vorbei. Zuletzt hatte mit Alex Lynn in London 2021 ein Mahindra-Pilot eine Pole-Position erzielt.
  • Mitch Evans und Edoardo Mortara feierten in Seoul ihren jeweils vierten Saisonsieg. So viele Siege in einer Saison waren zuvor nur Sebastien Buemi in Saison 3 gelungen, der damals sogar sechsmal gewann, und Jean-Eric Vergne in Saison 4. Bemerkenswert dabei: Von diesen vier Piloten wurde nur Vergne am Saisonende tatsächlich Meister.
  • Mortara ist in der Formel E der Mann für die Jubiläumsrennen: Nach dem 50. Rennen (2019 in Hongkong) gewann er nun auch das 100. Rennen der Formel-E-Geschichte.
  • In der "Nationalhymnen-Hitparade" der Saison 2022 liegt die neuseeländische Hymne auf Platz 1: Nick Cassidy und Mitch Evans gewannen zusammen fünf Rennen in diesem Jahr.
  • Lucas di Grassi erzielte am Samstag sein 39. Formel-E-Podium (Rekord) und wurde zum ersten Fahrer, der mehr als 1.000 Punkte in der Elektroserie erzielt hat.
  • Stoffel Vandoorne sammelte beim Sonntagslauf in Seoul zum 15. Mal in dieser Saison Punkte - nie zuvor schaffte es ein Pilot, so oft in einer Saison Zählbares mitzunehmen.
  • Zudem war er der erste Fahrer, der achtmal in einer Saison aufs Podium kam. Bisheriger Bestwert: In der Gen1-Ära hatten verschiedene Fahrer sieben Podien in einer Saison erzielt, zuletzt Lucas di Grassi in Saison 4.
  • Dies hat zur Folge, dass Vandoorne als erster Fahrer der Formel-E-Geschichte mehr als 200 Punkte in einer Saison gesammelt hat. Bisheriger Bestwert: 198 Punkte von Jean-Eric Vergne in Saison 4.
  • Damit stellt Mercedes sowohl den Weltmeister mit den meisten Punkten (213, Vandoorne 2022) also auf den Champion mit den wenigsten Punkten (99, de Vries 2021).
  • Rekord auch in der Teamwertung: Mercedes sammelte als erstes Team mehr als 300 Punkte in einer Saison. Bisher lag der Rekord bei 270 Zählern (Renault e.dams in Saison 2).
  • Antonio Felix da Costa sicherte sich am Sonntag die letzte Pole-Position der Gen2-Ära. Auch das erste Qualifying mit den Gen2-Boliden 2018 in Saudi-Arabien hatte der Portugiese gewonnen, damals noch in Diensten von BMW.
  • Es war gleichzeitig die 20. Pole-Position für Techeetah. Damit liegt das Team nun gemeinsam mit e.dams an der Spitze dieser Statistik.
  • Robin Frijns hat nun 31 Rennen ohne Ausfall in Folge geschafft. So zuverlässig war vor ihm noch niemand.
  • Am Samstag hatte Antonio Giovinazzi seinen achten Ausfall der Saison zu beklagen. So viele Rennen ohne Zielankunft in einer Saison hatte vor ihm noch niemand.
  • Andre Lotterer schaffte in Südkorea keine einzige Rennrunde: In beiden Rennen kam der Porsche-Fahrer nach Unfällen nicht über die erste Runde hinaus. Das ist ein absolutes Novum in der Formel E.
  • Genauso wie die Statistik von Dan Ticktum: Der junge Brite schaffte in den letzten drei Saisonrennen insgesamt nur drei Rennrunden.
  • Am Sonntag hatte es Ticktum als erster Nio-Pilot in die Duellphase des Qualifyings geschafft. Damit hat in der abgelaufenen Saison jedes Team mindestens einmal an den Duellen teilgenommen.
  • Zum ersten Mal seit Bestehen der Formel E hat Sam Bird in einer Saison kein Rennen gewonnen.
  • Mit nur 46 Punkten erzielte Mahindra in dieser Saison das schlechteste Ergebnis seiner Teamgeschichte. Selbst in der Pandemie-Saison 2019/20, als es nur elf Rennen gab, hatte das Team drei Punkte mehr geholt.
  • Die Fahrer von Mercedes EQ erhielten in der Formel E insgesamt 74 Mal den FANBOOST. Da Nyck de Vries in Seoul die Zusatzleistung beide Male nicht erhielt, gelang es den "Silberpfeilen" vor ihrem Ausscheiden nicht, das in dieser Statistik führende Team von ABT/Audi einzuholen, das in seiner Geschichte auf 76 FANBOOSTs kam.

 

Qualifying-Vergleich der Formel-E-Teamkollegen (Saison)

Team Fahrer 1 Stand Fahrer 2
Mercedes-EQ Vandoorne 11 : 5 de Vries
Jaguar TCS Racing Evans 11 : 3 Bird
2 : 0 Nato
DS Techeetah Felix da Costa 9 : 7 Vergne
Envision Racing Frijns 8 : 8 Cassidy
Avalanche Andretti
Dennis 13 : 3 Askew
ROKiT Venturi Racing
di Grassi 6 : 10 Mortara
TAG Heuer Porsche Lotterer 7 : 9 Wehrlein
Mahindra Racing Sims 5 : 11 Rowland
Nissan e.dams Günther 8 : 8 Buemi
Dragon Penske Autosport
Sette Camara 10 : 5 Giovinazzi
1 : 0 Fenestraz
Nio 333
Turvey 8 : 8 Ticktum

 

Durchschnittliche Qualifying-Position & Duellphase (Saison)

Der beste Fahrer im Qualifying war in der abgelaufenen Saison Antonio Felix da Costa (durchschnittliche Position: 6,5). Es folgen Stoffel Vandoorne (7,0), Jean-Eric Vergne, Nyck de Vries und Jake Dennis (je 7,4). Die Auswertung bezieht sich auf das finale Ergebnis nach den Qualifying-Duellen. Am Ende des Feldes liegen Antonio Giovinazzi (17,9), Oliver Turvey (18,8) und Sacha Fenestraz (21,0). Turvey sowie die beiden Seoul-Ersatzfahrer Fenestraz und Norman Nato sind auch die einzigen Fahrer, die es in der gesamten Saison nicht in die Duellphase schafften.

Da es immer je vier Fahrer pro Gruppe in die Duellphase schaffen, werten wir seit dieser Saison aus, aus welcher Gruppe die Fahrer im Halbfinale sowie im Finale stammen. Es kamen demnach 27 Fahrer aus Gruppe A und 37 Fahrer aus Gruppe B ins Halbfinale. Im Duell um die Pole-Position standen sich 17 Fahrer aus Gruppe A und 15 Fahrer aus Gruppe B gegenüber.

Stoffel Vandoorne schaffte bei 16 Rennen 13 Duellteilnahmen, Andre Lotterer und Antonio Felix da Costa jeweils zehn. Nyck de Vries, Jake Dennis, Robin Frijns, Jean-Eric Vergne und Pascal Wehrlein kommen auf je neun Teilnahmen an der K.-o.-Phase. Ins Halbfinale schafften es Felix da Costa und Mortara je siebenmal, Vandoorne und Vergne je sechsmal. Mortara bestritt die meisten Finalduelle (6), Dennis, Felix da Costa und Vandoorne jeweils derer vier.

Mortara ging 15 Mal aus einem Duell als Sieger hervor. Felix da Costa gewann 13 Duelle, Vandoorne zwölf. Oliver Askew, Sam Bird und Sebastien Buemi bestritten je drei Duelle, verloren diese jedoch allesamt.

Gruppen-Verteilung Halbfinalduelle

Gruppen-Verteilung Finalduelle

Durchschnittliche Rennposition (Saison)

In den Rennen bewahrheitete sich der Eindruck, den man - auch ohne die Statistik zu kennen - die gesamte Saison über hatte: Weltmeister Stoffel Vandoorne schnitt mit einer Durchschnittsposition von 4,2 mit Abstand am besten ab. Dahinter liegen Mitch Evans (7,3), Jake Dennis, Jean-Eric Vergne (je 7,8), Lucas di Grassi (7,9) und Robin Frijns (8,1) vor Edo Mortara (8,3) und Antonio Felix da Costa (8,4). Am Ende des Feldes rangiert Sergio Sette Camara (16,2) vor Dan Ticktum (17,4). Dahinter liegt nur noch Antonio Giovinazzi (19,6).

Positionsveränderungen (Seoul E-Prix)

Bei der Analyse der gewonnenen und verlorenen Plätze im Rennen schneiden naturgemäß die Fahrer am besten ab, die ein schwaches Qualifying hatten und sich im Rennen nach vorn arbeiten konnten. Besonders schwache Ergebnisse erhalten gewöhnlich die Piloten, die nach einem guten Qualifying weit zurückgefallen oder ausgeschieden sind.

Der Gewinner dieser Wertung in Seoul ist Alexander Sims mit 17 gewonnenen Positionen: Der Mahindra-Fahrer war zweimal aus der letzten Startreihe losgefahren. Am Samstag profitierte er vom Massencrash, der sechs Fahrer aus dem Rennen warf. Auch am Sonntag halfen ihm diverse Ausfälle, er überholte jedoch auch einige Konkurrenten. Dahinter liegt Nick Cassidy mit 15 gewonnenen Positionen sowie Robin Frijns mit neun gewonnenen Plätzen. Am Ende der Statistik steht Daniel Ticktum mit 18 verlorenen Rängen. Auch Nyck de Vries (-10) hat zweistellig Positionen eingebüßt.

Absolvierte Rennrunden (Saison)

Nur zwei der insgesamt 24 Fahrer haben alle 561 Rennrunden der Saison zurückgelegt. Von den Fahrern, die alle Rennen bestritten haben, fuhr Oliver Rowland, der auch im Rennen am Sonntag in der ersten Runde ausschied, mit Abstand die wenigsten Runden und liegt am Ende des Feldes in dieser Statistik. Der Brite hat in dieser Saison ganze 200 Runden weniger bestritten als Robin Frijns und Stoffel Vandoorne - das sind nur 35,7 Prozent der gesamten Umläufe.

Führungsrunden (Saison)

In Seoul gab es am Samstag den zweiten Start-Ziel-Sieg der Saison: Mitch Evans übernahm bereits vor der zweiten Kurve des Rennens die Führung, die er nicht mehr abgab, und sicherte sich sämtliche Führungsrunden. Am Sonntag konnte Edo Mortara seine ersten Führungskilometer seit dem Rennen in Marrakesch sammeln und baute somit die Führung in dieser Statistik aus. Mit insgesamt 139 Runden hat er bei 24,8 Prozent aller Umläufe in dieser Saison vorn gelegen. Mitch Evans wurde dank seines Sieges am Samstag am Saisonende noch Dritter in der Statistik.

Unter "andere" sind zusammengefasst: Cassidy (27), Wehrlein (22), di Grassi (18), Frijns (12) und Lotterer (6)

Performance-Analyse der Fahrer & Teams (Seoul E-Prix)

Der Gewinner unserer Performance-Analyse zum Seoul E-Prix ist Edoardo Mortara. Im Halbfinalduell am Sonntag fuhr er die schnellste Zeit des Wochenendes (1:20.913 Minuten). Ihm folgt Antonio Felix da Costa, der in seinem Viertelfinalduell nur 0,007 Sekunden langsamer war. Dies waren auch die einzigen beiden Fahrer, die am Wochenende unter 1:21 Minuten blieben. Dritter ist Jake Dennis vor Stoffel Vandoorne, Robin Frijns, Lucas di Grassi, Jean-Eric Vergne und Pascal Wehrlein. Mitch Evans und Dan Ticktum komplettieren die Top 10.

Am Ende des Feldes zu finden sind Oliver Rowland, Alexander Sims und Sacha Fenestraz. Der Franzose saß am Sonntag zum ersten Mal überhaupt im Dragon-Boliden und war auf eine Runde betrachtet mehr als zwei Sekunden langsamer als Mortara. Alle Fahrer erzielten ihre Bestzeit im Freien Training am Samstag oder am Sonntag. Das Qualifying am Samstag war aufgrund des einsetzenden Regens deutlich langsamer.

Für die Teams bedeutet das: Das schnellste Fahrzeug auf eine Runde war der Kunden-Mercedes von Venturi vor dem DS, dem Kunden-BMW von Andretti, dem Mercedes des Werksteams und dem Audi von Envision. Dann folgt der Porsche vor dem Jaguar, dem Nio 333, dem Dragon und dem Nissan. Das langsamste Fahrzeug in Südkorea war jedoch der Mahindra.

Rückstand auf den Führenden (Seoul E-Prix)

In diesem Abschnitt haben wir für dich dargestellt, wie sich die Rückstände der Top-5-Fahrer auf die Spitze im Laufe der Rennen entwickelt haben. Nachträglich verhängte Strafen haben wir dabei nicht berücksichtigt.

Samstag

Sonntag

Hinweis: Wenn du mit dem Mauszeiger über einen der Datenpunkte der Grafiken fährst, wird dir der genaue Rückstand des Fahrers in der gewählten Runde angezeigt.

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