Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zum Formel-E-Rennen in Marrakesch 2022

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Formel-E-Weltmeisterschaft 2022 nähert sich ihrem Ende: Am Samstag fand in der Marrakesch bereits das zehnte Rennen der Saison statt. Wir haben das Geschehen auf dem Circuit International Automobile Moulay el Hassan ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Analyseartikel aufbereitet. Darin beleuchten wir alle statistischen Auffälligkeiten beim Marrakesch E-Prix 2022.

Statistische Besonderheiten beim Marrakesch E-Prix

  • Zum ersten Mal in seiner Formel-E-Karriere erreichte Oliver Askew die Duellphase.
  • Edoardo Mortara stand bereits zum fünften Mal in dieser Saison im Finalduell. Kein anderer Fahrer hat mehr als zwei Teilnahmen am Finale.
  • Mit seiner Pole-Position wurde Antonio Felix da Costa zum ersten Piloten, der in dieser Saison von jeder Position unter den Top 5 aus ins Rennen ging.
  • Es war die siebte Pole-Position seiner Formel-E-Karriere. Nur Jean-Eric Vergne und Sebastien Buemi haben mehr erste Startplätze in der Rennserie erzielt.
  • Bei Andretti starteten zum ersten Mal seit dem ersten Berlin-Lauf 2021 beide Fahrer unter den ersten Zehn.
  • Andre Lotterer hingegen qualifizierte sich zum ersten Mal in dieser Saison nicht unter den Top 10.
  • Antonio Felix da Costa führte seit dem ersten Lauf des Berlin E-Prix 2021 erstmals wieder einen E-Prix an.
  • Mortara hingegen sammelte bei den ersten zehn Läufen der Saison bereits zum fünften Mal Führungskilometer.
  • Es war Mortaras fünfter Sieg in der Formel E. Damit zog er mit Mitch Evans gleich.
  • Und wo wir bei der Fünf sind: Mortara wurde bei der fünften Austragung zum fünften unterschiedlichen Sieger des Marrakesch E-Prix. Kein anderes Rennen wurde so oft ausgetragen, ohne dass ein Fahrer zwei Rennen gewinnen konnte.
  • Für Felix da Costa war es das erste Podium nach 356 Tagen - seit dem New York City E-Prix 2021. So lange hat er seit seinem Wechsel zu BMW im Jahr 2018 nie auf ein weiteres Podium warten müssen. Der letzte zweite Platz für den Portugiesen ist sogar noch deutlich länger her: Er stand zuletzt beim vierten Rennen des "Sixpacks von Berlin" im August 2020 auf dieser Stufe des Treppchens.
  • Es war erst das zweite Mal, dass Felix da Costa von der Pole-Position startete und nicht gewann. Dies hatte es vorher nur beim "Energiechaos-Rennen" von Valencia 2021 gegeben.
  • Mit Evans, Mortara, Vandoorne und Vergne haben nun vier Fahrer je fünf Podestplätze in diesem Jahr erzielt.
  • Für Mortara war es das vierte Podium in Folge. Dies war zuvor in der Formel E nur Buemi (2018/19), di Grassi (2015/16 und 2017/18) und Felix da Costa (2020) gelungen.
  • In Marrakesch kam zum ersten Mal seit dem ersten Rennen des London E-Prix 2021 kein Fahrer auf dem Platz ins Ziel, auf dem er gestartet war.
  • Jean-Eric Vergne kam zum dritten Mal hintereinander genau eine Position hinter seinem Startplatz ins Ziel. Seit dem Saisonauftakt in Diriyya hat er im Rennen nie mehr als zwei Positionen gewonnen oder verloren.
  • Erstmals konnte Antonio Giovinazzi seinen Teamkollegen Sergio Sette Camara im Rennen hinter sich lassen.
  • Zum ersten Mal in seiner Formel-E-Karriere kam Daniel Ticktum bei einem Rennen nicht ins Ziel. Es war zudem der erste Ausfall eines Nio-333-Piloten in dieser Saison.
  • Lucas di Grassi fuhr zum vierten Mal in dieser Saison die schnellste Runde im Rennen. Es war jedoch das erste Mal, dass er im Ziel unter den ersten Zehn lag und daher den Bonuspunkt erhielt.
  • Lucas di Grassi fuhr am Samstag zudem seinen 8.000. Rennkilometer in der Formel E - Rekord!

 

Qualifying-Vergleich der Formel-E-Teamkollegen (Saison)

Team Fahrer 1 Stand Fahrer 2
Mercedes-EQ Vandoorne 6 : 4 de Vries
Jaguar TCS Racing Evans 9 : 1 Bird
DS Techeetah Felix da Costa 4 : 6 Vergne
Envision Racing Frijns 6 : 4 Cassidy
Avalanche Andretti
Dennis 8 : 2 Askew
ROKiT Venturi Racing
di Grassi 2 : 8 Mortara
TAG Heuer Porsche Lotterer 5 : 5 Wehrlein
Mahindra Racing Sims 2 : 8 Rowland
Nissan e.dams Günther 6 : 4 Buemi
Dragon Penske Autosport
Sette Camara 7 : 3 Giovinazzi
Nio 333
Turvey 7 : 3 Ticktum

 

Durchschnittliche Qualifying-Position & Duellphase (Saison)

Der beste Fahrer im Qualifying ist in der bisherigen Saison Jean-Eric Vergne (durchschnittliche Position: 4,9). Es folgen Edo Mortara (6,3), Antonio Felix da Costa (6,4) und Nyck de Vries (6,5). Die Auswertung bezieht sich auf das finale Ergebnis nach den Qualifying-Duellen. Am Ende des Feldes liegen Oliver Turvey (17,9), Dan Ticktum (19,1) und Antonio Giovinazzi (20,1).

Da es immer je vier Fahrer pro Gruppe in die Duellphase schaffen, werten wir seit dieser Saison aus, aus welcher Gruppe die Fahrer im Halbfinale sowie im Finale stammen. Bis dato schafften es 17 Fahrer aus Gruppe A und 23 Fahrer aus Gruppe B ins Halbfinale. Die Aussage, dass die Fahrer aus Gruppe A im Viertelfinale aufgrund der längeren Pause und der daraus resultierenden Abkühlung der Reifen einen Vorteil hätten, können wir somit nicht bestätigen.

Im Duell um die Pole-Position standen auch beim Marrakesch E-Prix wieder ein Fahrer aus Gruppe A und ein Pilot aus Gruppe B gegenüber, was bis auf den Rennsamstag in Rom in dieser Saison jedes Mal der Fall war. Insgesamt standen elf Fahrer aus Gruppe A und neun Fahrer aus Gruppe B in dieser Saison im Finalduell.

Mit Oliver Askew erreichte zum ersten Mal in dieser Saison ein Rookie die Duellphase. Damit nahmen bereits 18 verschiedene Fahrer an den Duellen teil - es fehlen nur noch Antonio Giovinazzi, Max Günther, Daniel Ticktum und Oliver Turvey. Andre Lotterer, Stoffel Vandoorne und Jean-Eric Vergne schafften bei zehn Rennen je acht Duellteilnahmen. Antonio Felix da Costa, Robin Frijns und Pascal Wehrlein stehen bei sieben Teilnahmen an der K.o.-Phase. Ins Halbfinale schafften es Mortara und Vergne je sechsmal, de Vries, Felix da Costa und Lotterer je viermal. Mortara bestritt mit Abstand die meisten Finalduelle (5).

Gruppen-Verteilung Halbfinalduelle

Gruppen-Verteilung Finalduelle

Durchschnittliche Rennposition (Saison)

Auch in den Rennen schnitt Jean-Eric Vergne mit einer Durchschnittsposition von 4,3 bis dato am besten ab. Dahinter liegen Stoffel Vandoorne (4,8) und Edo Mortara (6,6) vor Mitch Evans (7,3) und Lucas di Grassi sowie Antonio Felix da Costa (je 8,2) . Am Ende des Feldes rangiert Sergio Sette Camara (16,7) vor Dan Ticktum mit 17,3. Dahinter liegt nur noch Antonio Giovinazzi (19,8).

Positionsveränderungen (Marrakesch E-Prix)

Bei der Analyse der gewonnenen und verlorenen Plätze im Rennen schneiden naturgemäß die Fahrer am besten ab, die ein schwaches Qualifying hatten und sich im Rennen nach vorn arbeiten konnten. Besonders schwache Ergebnisse erhalten gewöhnlich die Piloten, die nach einem guten Qualifying weit zurückgefallen oder ausgeschieden sind.

Der Gewinner dieser Wertung in Marrakesch ist Stoffel Vandoorne mit zwölf gewonnenen Positionen: Der Belgier arbeitete er sich von Platz 20 auf Rang 8 nach vorn. Dahinter liegen Andre Lotterer mit sieben sowie Lucas di Grassi und Alexander Sims mit je fünf gewonnenen Plätzen. Am Ende der Statistik stehen Sergio Sette Camara und Pascal Wehrlein mit je acht verlorenen Rängen.

Absolvierte Rennrunden (Saison)

Nach dem Marrakesch E-Prix haben noch acht der 22 Fahrer alle 354 Rennrunden der bisherigen Saison zurückgelegt. Mit mehreren Ausfällen liegen die beiden Mahindra-Piloten mit einigem Abstand am Ende dieser Statistik.

Führungsrunden (Saison)

In Marrakesch lagen nur zwei verschiedene Piloten in Führung. Antonio Felix da Costa konnte seine ersten Führungskilometer in dieser Saison sammeln. Rennsieger Edoardo übernahm mit 28 zusätzlichen Umläufen die Führung in dieser Statistik. Mit insgesamt 106 Runden liegt er vor Nyck de Vries. Mitch Evans hat als Dritter in der Statistik weniger als die Hälfte der Führungsrunden des Venturi-Fahrers.

Unter "andere" sind zusammengefasst: Frijns (12), Felix da Costa (6), Lotterer (6), di Grassi (2)

Performance-Analyse der Fahrer & Teams (Marrakesch E-Prix)

Der Gewinner unserer Performance-Analyse ist erneut DS-Pilot Jean-Eric Vergne. Im Viertelfinalduell stellte er einen neuen Streckenrekord auf (1:16.982 Minuten) und blieb damit als einer von nur zwei Piloten unter der 1:17er-Marke. Ihm folgt in unserer Analyse Edoardo Mortara vor Antonio Felix da Costa, Pascal Wehrlein, Jake Dennis, Mitch Evans, Oliver Turvey und Oliver Askew. Nick Cassidy und Sebastien Buemi komplettieren die Top 10.

Am Ende des Feldes zu finden sind Robin Frijns, Andre Lotterer und Alex Sims. Der Mahindra-Pilot prallte im 2. Freien Training in die Mauer, sodass er seine Bestzeit mit 200 kW Leistung fuhr. Er liegt auf eine Runde betrachtet fast 1,8 Sekunden hinter Vergne. Sieben der ersten neun Fahrer erzielten ihre Bestzeit in der Duellphase des Qualifyings, was darauf hindeutet, dass die Strecke im Qualifying deutlich besser war als im Freien Training. Dies war insbesondere im 1. Freien Training am Freitagabend zu beobachten - die Fahrzeuge wirbelten jede Menge Staub auf, der sich auf der Strecke befand.

Für die Teams bedeutet das: Das schnellste Fahrzeug auf eine Runde betrachtet hatte DS Techeetah, vor dem Kunden-Mercedes von Venturi und dem Porsche 99X Electric. Es folgen der Kunden-BMW von Andretti, der Jaguar und der Nio 333. Der Kunden-Audi von Envision landet dahinter vor dem Nissan. Dann kommen der Dragon und der Werks-Mercedes. Das langsamste Auto in Marrakesch auf eine Runde war jedoch der Mahindra.

Rückstand auf den Führenden (Marrakesch E-Prix)

In diesem Abschnitt haben wir für dich dargestellt, wie sich die Rückstände der Top-5-Fahrer auf die Spitze im Laufe des Rennens entwickelt haben. Nachträglich verhängte Strafen haben wir dabei nicht berücksichtigt.

Hinweis: Wenn du mit dem Mauszeiger über einen der Datenpunkte der Grafiken fährst, wird dir der genaue Rückstand des Fahrers in der gewählten Runde angezeigt.

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