Formel E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zum Saisonauftakt der Formel-E-WM 2021 in Saudi-Arabien

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Die Formel-E-Weltmeisterschaft 2021 ist am vergangenen Wochenende mit einem abwechslungsreichen "Double-Header" in Diriyya gestartet. Wir haben das Geschehen bei den ersten beiden Nachtrennen der Formel-E-Geschichte ganz genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Statistik-Artikel aufbereitet. Darin beleuchten wir alle statistischen Auffälligkeiten in Saudi-Arabien.

Besonderheiten beim Diriyya E-Prix

  • Erstmals in der Formel E gab es einen vorzeitigen Rennabbruch mittels roter Flagge. Rennunterbrechungen hatte es zuvor bereits 2017 in Hongkong gegeben sowie 2019 in Bern, Hongkong, Mexiko-Stadt und Rom. Anschließend war es aber immer noch mal weitergegangen.
  • In allen fünf Rennen in Diriyya ist mindestens einmal das Safety-Car auf der Strecke gewesen. Die Wahrscheinlichkeit liegt damit bei 100 Prozent.
  • Mit Sam Bird und Lucas di Grassi gibt es noch nur zwei Piloten, die alle 71 bisherigen Formel-E-Rennen bestritten haben.
  • Nyck de Vries holte am Freitag seinen ersten Rennsieg in der Formel E.
  • Sam Bird wurde mit seinem Sieg am Samstag nach Antonio Felix da Costa und Jerome d'Ambrosio zum dritten Fahrer, der mit zwei unterschiedlichen Teams in der Formel E Siege feierte.
  • Es war der insgesamt zehnte Sieg für Bird. Er zog damit in der ewigen Bestenliste der Formel E mit Lucas di Grassi gleich. Nur Sebastien Buemi gewann mehr Rennen als die beiden (13).
  • Bird siegte bereits im zweiten E-Prix für sein neues Team. Das war zuvor nur d'Ambrosio bei Mahindra gelungen.
  • Sam Bird wurde damit zum ersten Fahrer, der zwei Rennen in Diriyya gewinnen konnte. 2019 hatte er das erste Rennen des "Double-Headers" in Saudi-Arabien gewonnen.
  • Birds Sieg war der erste Podestplatz für Jaguar, der nicht von Mitch Evans erzielt wurde.
  • Robin Frijns und Nyck de Vries sicherten sich ihre jeweils erste Pole-Position in der Formel E. Damit haben schon 22 verschiedene Fahrer mindestens einmal auf dem ersten Startplatz gestanden.
  • De Vries wurde damit in der siebten Formel-E-Saison zum siebten Pole-Sitter bei einem Saisonauftakt. Zuvor hatten Nico Prost, Sebastien Buemi, Nelson Piquet jr., Jean-Eric Vergne, Antonio Felix da Costa und Alexander Sims beim ersten Rennen einer Saison auf der Pole-Position gestanden.
  • Es waren die ersten beiden Pole-Positions für niederländische Fahrer in der Formel E.
  • Bei acht von neun Sessions des Diriyya E-Prix stand am Ende ein niederländischer Pilot ganz oben im Klassement. Lediglich der Rennsieg am Samstag ging mit Sam Bird an einen Briten.
  • Nyck de Vries gewann davon die ersten sechs Sessions. Noch nie zuvor hatte ein Fahrer in der Formel E beide Freie Trainings, die Gruppenphase im Qualifying, die Super-Pole und das Rennen gewonnen.
  • Oliver Turvey erzielte die ersten Punkte für sich und das Nio-Team seit dem New York City E-Prix 2019.
  • Erstmals seit dem Punta del Este E-Prix 2018 kamen beide Dragon-Piloten bei einem Rennen unter die ersten Zehn.
  • Mit 22 Punkten war dies die größte Punkteausbeute für Dragon Racing in einem Rennen seit dem Saisonfinale 2016 in London.
  • Mit seinen sechs Punkten aus Diriyya wurde Lucas di Grassi zum ersten Fahrer, der mehr als 800 Punkte in der Rennserie sammelte.
  • Robin Frijns erzielte als zehnter Fahrer der Elektrorennserie mehr als 250 Punkte. Er überholte somit Nelson Piquet jr. in der ewigen Punktetabelle.
  • Oliver Turvey hingegen ist der 21. Fahrer mit mehr als 100 Punkten in der Formel E.
  • Nico Müller und Sergio Sette Camara starteten zum ersten Mal in ihrer Formel-E-Karriere in der Super-Pole. Beide erzielten damit automatisch auch ihre bislang beste Startposition in der Elektrorennserie.
  • Zum ersten Mal seit dem Santiago E-Prix 2020 stand ein Nio-Pilot in der Super-Pole.
  • Noch länger her war es für Dragon: Maximilian Günther war in Bern 2019 der letzte Pilot des Teams, der im finalen Qualifying-Shoot-out antreten durfte.
  • Zuletzt mit beiden Piloten in der Super-Pole vertreten war Dragon in Rom 2019 - damals noch mit den Fahrern Günther und Jose Maria Lopez.
  • Für Nio bzw. sein Vorgängerteam ist es hingegen deutlich länger her: Beim Buenos Aires E-Prix 2017, also vor mehr als vier Jahren, fuhren Turvey und Teamkollege Nelson Piquet jr. zuletzt mit beiden Fahrzeugen um die (damals noch) ersten fünf Startpositionen.
  • Sam Bird war der einzige Pilot, der bei beiden Rennen in Diriyya unter den ersten Zehn startete. Alex Lynn qualifizierte sich im zweiten Rennen zwar für Position 9, wurde aber wegen des Unfalls mit Bird am Freitag um drei Startplätze nach hinten versetzt.
  • Lucas di Grassi setzte seine Serie aus der letzten Saison fort und ist nun bei 13 Rennen in Folge vor seinem Startplatz ins Ziel gekommen.
  • BMW reist als einziges Team ohne einen einzigen Meisterschaftszähler aus Diriyya ab.
  • Das Team ist damit nun saisonübergreifend fünf Rennen in Folge ohne Punkte. Eine solche "schwarze Serie" hatte die Truppe weder als BMW-Werksteam noch zuvor unter der Andretti-Nennung (trotz mehreren Saisons mit unterlegenem Material) noch nie zu beklagen.
  • Jubiläums-Rennen für Mitch Evans: Der Neuseeländer bestritt am Samstag seinen 50. E-Prix.
  • Aufgrund der neuen Streckenführung und der neu asphaltierten Strecke verbesserte Robin Frijns im 3. Freien Training mit seiner Rundenzeit von 1:07.294 Minuten den alten Streckenrekord um satte 3,790 Sekunden. 2019 hatte Antonio Felix da Costa eine Bestzeit von 1:11.084 Minuten erzielt.

Qualifying-Vergleich

So steht es teamintern nach dem Saisonauftakt. Da die Mercedes- und Venturi-Fahrzeuge im zweiten Diriyya-Qualifying nicht antreten durften, wurde hier kein Punkt verteilt.

Team Fahrer 1 Stand Fahrer 2
DS Techeetah Felix da Costa 1:1 Vergne
Nissan e.dams Rowland 1:1 Buemi
Mercedes-EQ Formula E Team Vandoorne 0:1 de Vries
Envision Virgin Racing Frijns 1:1 Cassidy
BMW i Andretti Motorsport Dennis 0:2 Günther
Audi Sport ABT Schaeffler di Grassi 1:1 Rast
Jaguar Racing Evans 1:1 Bird
TAG Heuer Porsche Formula E Team Lotterer 0:2 Wehrlein
Mahindra Racing Sims 0:2 Lynn
ROKiT Venturi Racing Mortara 1:0 Nato
Penske Dragon Autosport
Müller 0:2 Sette Camara
Nio 333 FE Team Turvey 2:0 Blomqvist

 

Qualifying-Positionen & Super-Pole

Die besten Fahrer im Qualifying sind aktuell Sam Bird (durchschnittliche Position: 6,0), Alex Lynn (7,0), Oliver Turvey (9,0) und Pascal Wehrlein (9,5). Diese Werte beziehen sich auf die Gruppenphase ohne Super-Pole. Am Ende des Feldes liegen Norman Nato (17,5) und Stoffel Vandoorne (18,5).

Kein einziger Fahrer nahm in Diriyya zweimal an der Super-Pole teil. Es gab zwölf verschiedene Teilnehmer von neun verschiedenen Teams. Lediglich BMW, DS Techeetah und Nissan haben das Shoot-out beide Male verfehlt.

Sehr auffällig in Diriyya: Aufgrund der Verbesserung der Streckenbedingungen um Laufe des Qualifyings schaffte es kein einziger Fahrer aus Gruppe 1 in die Super-Pole. Sechs Teilnehmer kamen aus Gruppe 3 (50 Prozent) und jeweils drei Teilnehmer aus den Gruppen 2 und 4 (jeweils 25 Prozent).

Durchschnittliche Position im Rennen

In den Rennen schnitt de Vries mit einer Durchschnittsposition von 5,0 am besten ab. Auf dem zweiten Platz liegt Oliver Rowland mit 6,5 vor Antonio Felix da Costa, der einen Schnitt von 7,0 hat. Es folgen Wehrlein (7,5) und Turvey mit 8,0. Am Ende des Feldes: Blomqvist mit 18,0 vor den beiden zweifach ausgefallenen Fahrern Maximilian Günther (21) und Alex Lynn (23).

Positionsveränderungen im Rennen

Bei der Analyse der gewonnenen und verlorenen Plätze im Rennen schneiden naturgemäß die Fahrer am besten ab, die ein schwaches Qualifying hatten und sich im Rennen nach vorn arbeiten konnten. Besonders schwache Ergebnisse erhalten gewöhnlich die Piloten, die nach einem guten Qualifying weit zurückgefallen oder gar ausgeschieden sind.

Der Gewinner dieser Wertung beim "Double-Header" in Diriyya ist Stoffel Vandoorne mit insgesamt 16 gewonnenen Position. Dahinter liegen Lucas di Grassi mit 14 und Antonio Felix da Costa mit 13 gewonnenen Plätzen. Am Ende der Statistik rangiert Alex Lynn mit -29, davor Max Günther (-22) und Sam Bird (-13).

Rennrunden

17 der 24 Fahrer legten alle 61 Rennrunden in Diriyya zurück. Am Ende der Statistik liegen Edo Mortara, der das zweite Rennen auslassen musste, mit 32 und Alex Lynn mit 42 Runden nach zwei Ausfällen.

Führungsrunden

Mit seinem Start-Ziel-Sieg am Freitag liegt Nyck de Vries mit 32 Führungsrunden in dieser Statistik vorn. Den zweiten Platz belegt Robin Frijns mit 18 Runden vor Sam Bird, der auf 11 Führungsrunden kommt.

Performance-Analyse

Für die neue Saison haben wir unsere Performance-Analyse überarbeitet. Wir betrachten nun nicht mehr sämtliche Sessions, sondern nur noch die schnellste Rundenzeit, die ein Fahrer beziehungsweise ein Team am Rennwochenende erzielt hat.

Erster Gewinner unserer neuen Performance-Analyse ist Virgin-Pilot Robin Frijns, der im 3. Freien Training am Samstagmorgen einen neuen Streckenrekord aufstellte. Ihm folgen sein Landsmann Nyck de Vries im Mercedes und sein Teamkollege Nick Cassidy. Die weiteren Plätze belegen Oliver Rowland, Antonio Felix da Costa, Edoardo Mortara und Stoffel Vandoorne, bevor eine Lücke von rund zwei Zehntelsekunden zu Sebastien Buemi und Sam Bird folgt. Am Ende des Feldes zu finden sind Mitch Evans, Alexander Sims und Andre Lotterer.

Für die Teams bedeutet dies: Das schnellste Fahrzeug in Diriyya auf eine Runde war der Audi e-tron FE07 des Kundenteams Envision Virgin Racing. Es folgen der "Silberpfeil" des Mercedes-Werksteams, der Nissan IM02 und das Meisterauto von DS Techeetah.

Rückstand auf den Führenden

Hier haben wir für dich dargestellt, wie sich am Freitag und am Samstag die Rückstände der Top-5-Fahrer auf die Spitze im Laufe des Rennens entwickelt haben. Nachträglich verhängte Strafen haben wir dabei nicht berücksichtigt.

Hinweis: Wenn du mit dem Mauszeiger über einen der Datenpunkte der Grafiken fährst, wird dir der genaue Rückstand des Fahrers in der gewählten Runde angezeigt.

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