Zak Brown erklärt McLarens Formel-E-Ultimatum: "Ohne einen Kostendeckel nicht umsetzbar"
Tobias Bluhm
McLaren Racing hat weiterhin Interesse an einem Einstieg in die Formel E. Für Zak Brown, Geschäftsführer des Traditionsherstellers aus der Formel 1, ist die Elektroserie nach wie vor eine attraktive Meisterschaft. Ein Einstieg in die Formel E hänge jedoch weiterhin von einer Budgetobergrenze ab.
Bereits im März 2021 erläuterte Brown, dass McLaren vor allem aus Kostengründen zögerlich bezüglich eines Formel-E-Einstiegs sei. Statt die Option einer Gen3-Teilnahme einzulösen, die das Team sich im vergangenen Winter kaufte, verkündete McLaren zunächst "nur" die Gründung eines eigenen Extreme-E-Teams. Ab 2022 wird der Rennstall in der Offroad-Meisterschaft antreten.
"Wir mögen, wofür die Extreme E steht, nämlich für Nachhaltigkeit, Diversität und Geschlechtergleichheit", erklärt Brown gegenüber 'Formula Rapida'. "Wir wollten die Ankündigung machen und dann prüfen, wie unsere Partner und Fans reagieren. (Die Reaktion) war extrem positiv."
"Bei der Formel E müssen wir immer noch sehen, wie sie sich entwickelt. Die Ausstiege von Audi und BMW machen uns etwas Sorgen, und auch Mercedes wird nach Saison 8 nicht mehr dabei sein", sagt Brown. "Sollten wir eine Entscheidung treffen, sehen wir uns dafür also an, ob es kommerziell umsetzbar ist. Diese Prüfung läuft noch."
Neben dem Formel-1-Projekt engagiert sich McLaren auch in der IndyCar-Meisterschaft. Durch die Zusammenlegung der Regelwerke für die IMSA und WEC ist das Team laut Medienberichten auch an einem Einsatz in Daytona und Le Mans interessiert. In der neuen LMDh-Kategorie werden in den nächsten Jahren Hersteller wie Toyota, Audi, Porsche, Peugeot, Alpine, Glickenhaus, ByKolles, Ferrari, Acura, BMW und Cadillac aufeinandertreffen - so viele Konstrukteure wie in keiner anderen von der FIA organisierten Rennserie.
"Ein aktuelles Formel-E-Team besteht aus 60 bis 70 Leuten, (deren Gehälter) momentan nicht von einem Kostendeckel begrenzt sind", führt Brown zu seinen Budget-Überlegungen aus. "Wir wissen noch nicht, ob es ohne eine Obergrenze wirtschaftlich umsetzbar ist. Ich glaube nicht daran."
Neben den wirtschaftlichen Details betont Brown jedoch seinen Respekt für die Formel E, sowohl als Fan als auch als Zulieferer der Einheitsbatterie. "Uns gefällt, wofür die Formel E steht. Wir mögen das Racing, waren als Zulieferer dabei. Diese Dinge fließen selbstverständlich auch in die Entscheidungsprozesse ein."
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben