Formel E

Zeichen gegen Rassismus: Mercedes startet beim Formel-E-Finale mit schwarzer Lackierung

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Das Mercedes-Benz EQ Formula E Team wird beim "Sixpack von Berlin" auf die silberne Grundfarbe auf seinen Autos verzichten und stattdessen mit schwarz lackierten Boliden an den Start gehen. Zusätzlich wird auf dem Halo-System über dem Cockpit der Schriftzug "End Racism" angebracht. Damit wollen die Stuttgarter ein Zeichen für Vielfalt sowie gegen Rassismus und Diskriminierung setzen.

"Wir möchten auch in der Formel E unsere Stimme und weltweite Plattform nutzen, um uns gegen Rassismus und Diskriminierung und für mehr Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft einzusetzen", sagt Bettina Fetzer, Marketing-Chefin der Mercedes-Benz AG. "Wir sind stolz auf unsere lange Tradition und die erfolgreiche Vergangenheit unserer Marke im Motorsport."

"Die Entscheidung, das unverwechselbare Erscheinungsbild unserer elektrischen Silberpfeile zu verändern, unterstreicht unsere Haltung für Offenheit und Respekt im Umgang miteinander", so Fetzer weiter. "Die schwarze Grundlackierung unserer Rennwagen ist eine Erinnerung an uns alle, unsere Werte und unser Handeln für einen respektvollen Umgang miteinander kontinuierlich und nachhaltig zu stärken."

Rassismus "hat keinen Platz in unserer Gesellschaft"

"Wir haben uns schon immer klar und deutlich gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung ausgesprochen: Beides hat keinen Platz in unserem Team, in unserem Sport und in unserer Gesellschaft", sagt Ian James, Teamchef von Mercedes' Formel-E-Einsatz. "Die jüngsten Ereignisse rund um die Welt haben gezeigt, dass wir alle mehr unternehmen müssen, um unsere Plattform zu nutzen und uns gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Als Teil der Mercedes-Motorsport-Familie setzen wir gemeinsam und mit aller Deutlichkeit ein Zeichen für Veränderung."

"Wir wissen, dass wir viel Zeit und Engagement aufwenden müssen, um die richtige Strategie zu entwickeln", betont James dabei. "Wir haben mit der Arbeit daran für unser Team begonnen, und werden das Handeln unseres Teams daran ausrichten." Ziel des Rennstalls sei ein ganzheitlicher Ansatz, die Lebensqualität in Städten nachhaltig zu verbessern. Dazu gehöre auch die Unterstützung von Vielfalts- und Integrationsprogrammen vor Ort.

"Der Rennsport ist eine Branche, in der ethnische Vielfalt und Gleichberechtigung der Geschlechter traditionell nicht stark verbreitet sind", gibt James unumwunden zu. "Es liegt also noch ein langer Weg vor uns, um das Ungleichgewicht in allen Bereichen unserer Belegschaft auszugleichen. Wir setzen uns seit dem ersten Tag unseres noch jungen Teams für gleiche Chancen für alle und gegen Diskriminierung in jeder Form ein. Dabei sehen wir es auch gemeinsam mit unseren Partnern als Pflicht an, junge Talente – unabhängig von ihrer Abstammung oder ihrem Geschlecht – zu fördern und weiterzubilden, um ihnen in den kommenden Jahren die Chance zu bieten, den Sprung in die Formel E zu schaffen", so der Brite weiter.

Mercedes auch in F1 mit schwarzer Lackierung

Bereits vor einigen Wochen hat Mercedes die Lackierung seiner Formel-1-Wagen aus dem gleichen Grund geändert. Damit folgte das Team seinem Fahrer Lewis Hamilton, der als einziger dunkelhäutiger Pilot in der "Königsklasse" die übrigen Fahrer, Teams und Organisatoren der Rennserie dazu aufgerufen hatte, sich mehr gegen Rassismus einzusetzen. Auslöser war der gewaltsame Tod des US-Amerikaners George Floyd in Minneapolis, der weltweit zu Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus führte. Hamilton selbst nahm unter anderem an einer "Black Lives Matter"-Demonstration in London teil.

Damit werden am Wochenende des 8. und 9. August gleichzeitig alle vier Werks-Mercedes in Formel 1 und Formel E in schwarzer Lackierung an den Start gehen. In Berlin findet dann der zweite von drei "Double-Headern" der Formel E statt, in Silverstone der Große Preis zum 70-jährigen Jubiläum der Formel 1. Vor den abschließenden sechs Formel-E-Rennen liegt Mercedes auf dem fünften Platz der Teamwertung. In der Fahrerwertung belegt Stoffel Vandoorne Platz 6, Nyck de Vries Platz 13.

Fotos: Mercedes-Benz

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