Formel E

ZF-Motorsportchef Sascha Ricanek im Formel-E-Interview: "Wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen"

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Audi, BMW, Mercedes, Porsche, Schaeffler, ZF Friedrichshafen und seit dieser Saison Bosch: Zahlreiche Teams setz(t)en in der Formel E auf Motorentechnologie aus Deutschland. Das indische Herstellerteam Mahindra Racing arbeitet bei der Konstruktion seiner Antriebsstränge seit 2019 mit dem Motorsport-Ableger von ZF zusammen. Im Interview erläutert Sascha Ricanek, der Geschäftsführer von ZF Race Engineering, die Ziele für die aktuelle Saison.

Der Konzern vom Bodensee stieg vor der Saison 2019/20 als Technologie-Partner bei Mahindra ein und entwickelt seit dieser Saison die Elektromotoren und Getriebe der Inder. Deshalb steht die Formel E mehr denn je im Fokus von ZF.

Herr Ricanek, in der Saison 2021 setzt Mahindra erstmals einen von ZF entwickelten Antriebsstrang in der Formel E ein. Was haben Sie bisher von dem Projekt gesehen und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Mahindra?

Der Antriebsstrang, den wir für Saison 7 bereitstellen, ist neu entwickelt und umfasst alle unsere Erfahrungen und die neuesten verfügbaren Technologien. Gleichzeitig haben wir die Zusammenarbeit mit Mahindra Racing verbessert und die Art und Weise des Informationsaustauschs aufeinander abgestimmt, um die Leistung und Effizienz zu steigern. Dieses Vertrauen in ZF sowie der aufgeschlossene Teamgeist auf beiden Seiten sind einzigartig und für mich der Schlüssel zum Erfolg.

Was sind die besonderen Herausforderungen, die die Entwicklung eines Formel-E-Antriebsstrangs mit sich bringt?

Die Elektrifizierung ist die neue Spitzentechnologie in der weltweiten Mobilität. Daher ist es ein "Kampf" um Talente, Ressourcen und die richtigen Partner als Zulieferer. Gleichzeitig wollen wir die besten Ingenieure, um die beste Leistung zu liefern - das ist eine einzigartige Herausforderung. Es ist wie die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.

Wie hat sich die COVID-19-Pandemie der letzten Monate auf das Projekt ausgewirkt?

Nicht viel, weil wir alle unsere Ressourcen ohne Einschränkung dem Projekt gewidmet haben. Wir konnten zu allen Rennen und Tests reisen, da wir als akkreditierter Partner Sondergenehmigungen erhalten haben. Das Formel-E-Projekt ist eines der wichtigsten Prestigeprojekte von ZF.

Sie haben auch Erfahrungen in anderen großen Motorsportserien - was denken Sie, wie die Formel E im Vergleich dazu abschneidet?

Die DNA der Formel E geht weit über den reinen Motorsport hinaus. Es ist die Botschaft an die Welt, dass wir uns um unsere Umwelt kümmern müssen. Das gilt auch unabhängig vom Motorsport-Kontext. Die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit, die die Formel E als Rennserie fordert, ist daher jeder anderen Rennserie schon heute voraus. Um diese Denkweise mit den neuesten Technologien und Prozessen zu bedienen, muss man ein guter Partner sein. Wir sind stolz und froh, ein Teil davon zu sein.

Wie steht es um den Technologie-Transfer?

Die Formel E ist der Booster, um Projekte für die Straße zu ermöglichen. Wir erforschen und nutzen die neuesten Technologien. Die Geschwindigkeit, mit der wir Jahr für Jahr neue Antriebsstränge entwickeln, ist unglaublich. Bei ZF Race Engineering nutzen wir diese Geschwindigkeit und dieses Know-how für verschiedene Straßenprojekte.

Gibt es ein Rennen, auf das Sie sich in dieser Formel-E-Saison besonders freuen?

Die verschiedenen Sieger und die Unvorhersehbarkeit machen jedes Rennen einzigartig. Daher freue ich mich einfach auf alle Rennen und werde versuchen, so viele wie möglich zu besuchen. Ich weiß auch, dass unser CEO Wolf-Henning Scheider sich ebenfalls darauf freut, ein Rennen zu besuchen.

Haben Sie irgendwelche Vorhersagen für diese Saison?

Hoffentlich wird Mahindra Racing mit all seinen Partnern, exzellenten Fahrern und dem besten Antriebsstrang die Konkurrenz öfter schlagen, als es ihr lieb ist!

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