Formel E

"Ziemlich bitter" - BMW verspielt vielversprechenden Saisonstart mit 4 "Nullern" in Berlin

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nach zwei Siegen in den ersten drei Rennen der Saison sah es so aus, als könnte BMW i Andretti Motorsport eine große Rolle im Titelkampf der Formel E spielen. Doch beim Saisonfinale in Berlin lief für die Münchner fast nichts nach Plan: Zwar gewann Maximilian Günther ein Rennen. Allerdings ging das Team bei vier von sechs Rennen leer aus.

Entsprechend ratlos fielen die Reaktionen der Fahrer nach dem Finale aus. "Ich konnte einfach nicht die Pace abrufen, die ich vorher in der Saison hatte", erklärt Alexander Sims enttäuscht. Der Brite fuhr in Berlin lediglich zweimal in die Top 10 und sammelte dabei magere drei Punkte. "Als wir hierhergekommen sind, dachte ich, dass wir um einen Top-3-Platz in der Fahrerwertung kämpfen könnten. Dann so weit zurückzufallen, ist ziemlich bitter."

Sims, der kurz nach dem Jahreswechsel noch die Gesamtwertung anführte, beendete die Saison auf Platz 13. Im zweiten BMW-Fahrzeug schloss Maximilian Günther das Jahr mit einer bemerkenswerten Statistik ab: Entweder er beendete seine Rennen auf dem Podium oder außerhalb der Punkte. In Berlin konnte er einen E-Prix gewinnen, blieb bei den verbleibenden fünf Rennen allerdings erfolglos. Er wurde in der Gesamtwertung Neunter.

Günther offenbar für 2021 gesetzt, Sims hofft auf 2. Chance

"Insgesamt denke ich, dass wir eine starke Saison hatten, auch wenn die Platzierung in der Meisterschaft das nicht widerspiegelt", meint Günther. "Wir haben Siege und Podestplätze eingefahren, waren in den Qualifyings oft schnell und konnten in den Rennen zeigen, dass wir von hinten aufholen können, was in der Formel E sehr wichtig ist. Leider ist das zu selten auch mit guten Resultaten belohnt worden."

Voraussichtlich wird Günther auch im nächsten Jahr für BMW starten. Der Deutsche habe sich in seinem ersten Jahr bei den Münchnern "sehr wohl gefühlt" und die Saison "sehr genossen." Etwas unsicherer ist die Situation bei Alexander Sims: Der Vertrag des Briten endete laut 'The Race' mit dem Ende der abgelaufenen Saison. Ob BMW ihm eine Option für ein weiteres Jahr in der Formel E in Aussicht stellt, ist derzeit ungewiss.

Teamchef gesteht: "Saisonfinale hinterlässt Beigeschmack"

Für das BMW-Werksteam sah es lange Zeit nach der Vize-Meisterschaft aus. Letztlich schlossen die Münchner die Saison jedoch nur auf dem fünften Platz in der Teamwertung ab. "Insgesamt hinterlässt das Saisonfinale hier in Berlin einen bitteren Beigeschmack", findet BMW-Andretti-Teamchef Roger Griffiths. "Ja, wir haben eines der sechs Rennen gewonnen, aber wir haben ansonsten sehr viele Punkte liegen lassen und sind vom zweiten auf den fünften Platz in der Teamwertung zurückgefallen. Leider konnten wir hier nicht an unsere Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anknüpfen."

"Als Team haben wir in dieser Saison viel gelernt und sind noch mehr zu einer Einheit geworden. Aber wenn du am Ende um Titel kämpfen willst, musst du regelmäßig Punkte holen. Das ist uns nicht gelungen", resümiert Griffiths. Das Team lege bereits jetzt den Fokus auf das nächste Jahr: "Wir werden genau analysieren, was wir besser machen müssen, um den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu gehen."

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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