Zürich E-Prix: Vorbereitungen für Formel E laufen auf Hochtouren
Timo Pape
Der Zürich E-Prix nimmt immer mehr konkretere Formen an. Am 10. Juni 2018 surren die Formel-E-Flitzer erstmals mitten durch die Innenstadt von Zürich. Die Vorbereitungen auf das erste Autorennen in der Schweiz seit mehr als 60 Jahren laufen auf Hochtouren.
Formel-E-CEO Alejandro Agag flog höchstpersönlich anlässlich eines Mediengesprächs am Dienstag in die Schweizer Metropole. "Dieses Rennen ist ein historisches Ereignis für Zürich", sagte der Spanier dabei dem 'Tages-Anzeiger'. Der verantwortliche Organisationschef des sogenannten Julius Baer Zurich E-Prix 2018, Pascal Derron, verkündete seinerseits vielversprechend: "Die Grobplanung ist durch. Wir sind jetzt in der Phase der Detailbewilligungen."
Derron und sein 22-köpfiges Organisationskomitee arbeiten intensiv an der Detailplanung. Hoher bürokratischer Aufwand lässt sich bei Durchführung eines Stadtrennens nicht vermeiden, dennoch blickt Derron optimistisch nach vorne: "Die letzten Bewilligungen sollten im Frühling als Paket erteilt werden." Reine Formsache also für den 40-Jährigen.
Agag und die Formel E stehen den Schweizer Organisatoren dabei hilfreich zur Seite. "Wir unterstützen die Zürcher mit unserer Erfahrung von mittlerweile 37 Rennen. Um die definitiven Bewilligungen mache ich mir keine Sorgen. Beim Rennen in Paris bekommen wir sie jeweils 24 Stunden vor dem Start."
Das Strecken-Layout steht schon seit längerer Zeit fest, Änderungen werden nicht mehr vollzogen. Es geht vielmehr um Details, etwa dass Verkehrstafeln und Traminseln temporär entfernt und spätestens einen Tag nach dem Rennen wieder aufgebaut werden müssen. An den Tramschienen erfolgen keine Anpassungen mehr. "Zunächst war geplant, sie aufzufüllen, damit die Rennwagen darüber fahren können", sagt Derron. "Aber es stellte sich heraus, dass wir sie so lassen können, wie sie sind."
Das heißt im Klartext: Lokalmatador Sebastien Buemi & Co flitzen mit ihren Formel-E-Boliden einfach im vollen Renntempo über die offenen Schienen. Ende Mai starten die Umbauarbeiten für die Formel-E-Premiere in der Schweiz. "Wir werden aber keine Straßen blockieren", sagt Derron und unterstreicht, dass sämtliche Anwohner, mit denen er in konstantem Dialog gehe, stets Zugang zu ihren Wohnungen haben werden. Zudem bleibe die Strecke für die Fußgänger und Fahrradfahrer bis zum E-Prix offen. Gesperrt werde sie nur von Freitag bis zum frühen Montag (8. bis 11. Juni).
Laut '20min.ch' gibt es für die Zuschauer bestimmte Bereiche, um das Rennen in Zürich kostenlos zu verfolgen. Im Bereich Enge schaffen die Veranstalter eine Möglichkeit, die 20 Piloten bei ihrer Jagd auf den Premierensieg in der Alpenrepublik hautnah zu erleben. "Die Zuschauer sollen spüren, wie viel Kraft in den Autos steckt", so Derron.
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— Swiss E-Prix (@swiss_eprix) 22. Februar 2018
Der Züricher Stadtkurs beinhaltet eine Streckenlänge von 2,46 Kilometer und startet im Hafen Enge am Mythenquai. Die Autos sollen bis zu 220 km/h erreichen - warten wir es mal ab. Über die Stockerstrasse und Alfred-Escher-Strasse führt der Rundkurs zurück in den Hafen mit insgesamt elf Kurven, darunter eine Spitzkehre sowie einige 90-Grad-Kurven.
Mit gemischteren Gefühlen sehen den Zürich E-Prix hingegen die Stadtzürcher. In einer Umfrage der Forschungsstelle Sotomo waren von insgesamt 2.348 Befragten nur 41 Prozent klar für das Rennen. Dagegen stimmten 48 Prozent, während sich 11 Prozent unentschlossen zeigten. Die Daten wurden im Auftrag des 'Tages-Anzeiger' zwischen dem 5. und dem 7. Februar 2018 erhoben. Einmal mehr hat die Formel E also mit Gegenwind zu kämpfen. Trotzdem steht dem Rennen am 10. Juni nicht mehr viel im Wege.
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