Formel E

Zürich schlägt offizielles Streckenlayout für Formel E vor

Timo Pape

Timo Pape

Seitdem die Schweiz vor einigen Monaten die gesetzlichen Weichen für elektrischen Motorsport gestellt hat, haben sich einige Städte des Alpenstaates um ein eigenes Formel-E-Rennen bemüht. Am weitesten fortgeschritten ist die Planung bei Lugano, wo Bürgermeister Luca Borradori bereits einen Vorvertrag mit der Formel E unterzeichnet hat und bis zum 30. November Zeit hat, die obligatorischen zehn Millionen Euro aufzutreiben. Dann könnte es für Lugano bereits in Saison zwei klappen.

Nun hat auch Zürich einen weiteren Schritt Richtung Formel E gemacht. Am Montagnachmittag enthüllte Roger Tognella, FDP-Gemeinderat, Statthalterkandidat und Formel-E-Promotor in Zürich, bei einer Veranstaltung für Interessierte einen ausgeklügelten Streckenentwurf (siehe Bild). Für den Fall, dass das Layout nicht von der Formel E angenommen würde, hätte Zürich noch drei weitere Alternativkurse im Angebot – einer davon rund um das Messegelände.


Streckenlayout-Zürich-Formel-EDas präferierte Layout, mit dem sich die Stadt offiziell bei der Formel E bewirbt, führt vom Bürkliplatz am Zürichsee Richtung Süden bis zu einer ersten Kehre an der Swiss Re Challenge. Über die Alfred-Escher-Straße geht es weiter Richtung Innenstadt. Beim Gotthard-Drive-in macht die Strecke einen 90-Grad-Rechtsknick und führt über den Stocker Peak zurück Richtung See. Dort wartet eine weitere Gerade entlang des Ufers gefolgt von einer schnellen Linkskurve, die zurück auf die Start- und Zielgerade führt.

Zürich würde aus dem Formel-E-Rennen ein wahres Volksfest machen. So soll die Elektromeisterschaft den Abschluss einer Kongress- und Informationswoche zur Elektromobilität bilden. Davon abgesehen ist ein kostenloses Public Viewing auf dem Sechseläutenplatz angedacht. Man wolle “ein Rennevent weit weg vom Formel-1-Image, mit lärmenden Motoren, Boxenludern und Champagner”, sagt Tognella gegenüber dem ‘Tagesanzeiger’.

Für die Bewerbung um einen Zürich ePrix spräche jedenfalls, dass die Privatbank Julius Bär, einer der Hauptsponsoren der Formel E, seinen Stammsitz in Zürich hat und ein Rennen in der Heimat ausdrücklich vorziehen würde. Ein kleiner Nachteil für Lugano.

In direkter Konkurrenz mit der Seestadt im Süden der Schweiz steht man aber vorerst noch nicht. Während Lugano auf Saison zwei abzielt, bewirbt sich Zürich erst fürs dritte Jahr. Zudem wäre man offenbar bereit, sich mit Lugano jährlich abzuwechseln. Ein solches Modell scheint allerdings unrealistisch. Um die anderen beiden Schweizer Bewerber, Lausanne und Montreux, ist es derweil still geworden.

Nichtsdestotrotz ist es noch ein weiter Weg für Zürich, schließlich müssten nicht zuletzt gewisse bauliche Maßnahmen getroffen werden, um einen ePrix zu realisieren: “Zunächst reichen die Veranstalter ihr Gesuch ein. Anschließend wird es geprüft, und dann erst lassen sich substanzielle Aussagen machen”, erklärt Tiefbauvorstand Filippo Leutenegger. Nach wie vor bleibt abzuwarten, ob es künftig einen ePrix in der Schweiz geben wird. Der Wille ist aber definitiv vorhanden.

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