Chance auf Hyderabad E-Prix 2024 gering: "Nach aktuellem Stand wird kein Rennen stattfinden"
Tobias Bluhm
Der Trainingsunfall von Pascal Wehrlein (Porsche) und die Teamkollegen-Kollision des Jaguar-Duos machten den Hyderabad E-Prix in der abgelaufenen Saison 2023 zu einem sportlichen Wendepunkt im Formel-E-Titelkampf. Doch ob der in seiner Organisation chaotische Indien-Lauf im nächsten Jahr eine Neuauflage bekommt, ist immer noch ungewiss.
Mit Ach und Krach gelang es doch noch: Beinahe hätte der Hyderabad E-Prix schon 2023 nicht stattfinden können, weil der Aufbau für die Infrastruktur der Strecke länger als erhofft gedauert hatte. Dass wenige Augenblicke vor dem Beginn des Freien Trainings Tuktuks, Scooter und Autos im Berufsverkehr auf den eigentlich abgesperrten Kurs rollten, pointierte die Situation weiter. Der Rest des E-Prix-Wochenendes verlief jedoch reibungslos und brachte mehrere sportlich bedeutsame Momente hervor.
Ob es im Jahr 2024 eine Wiederholung des Hyderabad E-Prix gibt, ist nach wie vor unsicher. Im von der FIA vorgestellten Rennkalender ist derzeit noch einer von zwei möglichen Februar-Terminen für das Indien-Rennen mit einem "TBD" (to be determined) versehen. Hinter den Kulissen heißt es laut The Hindu aber schon jetzt, dass Hyderabad "kein Event austragen wird". Der indische Motorsportverband FMSCI erklärte der Tageszeitung: "Nach aktuellem Stand wird kein Rennen in Hyderabad stattfinden. Indiens Chancen auf ein Rennen 2024 sind gering."
Verwaltung erschwert Rennveranstaltung
Für die Skepsis beim Motorsportverband gebe es "verschiedene Gründe, von denen man keinen einzelnen Aspekt hervorstellen kann". Ein Manager gibt allerdings an: "Die Strecke ist großartig, damit ist nichts falsch. Es ist eher eine Management-Sache, die zu dieser Entscheidung führte. Es war das erste Mal, dass Hyderabad so etwas ausgetragen hat, und dafür war es gut. Die Herausforderung ist, das Event auf einer konstanten Basis zu veranstalten, so wie in anderen Ländern."
Laut einer von der Formel E beauftragten Studie soll der Hyderabad E-Prix einen wirtschaftlichen Nutzen von umgerechnet 78,5 Mio. Euro für die Stadt generiert haben - welche Methode bei der Berechnung verwendet wurde, ließ die Elektroserie aber offen. 31.000 Zuschauer:innen sollen den E-Prix auf den Tribünen verfolgt haben.
Ob Hyderabad 2024 doch noch in den Formel-E-Kalender zurückkehrt, dürfte sich womöglich schon in wenigen Wochen entscheiden. Der FIA-Weltmotorsportrat, der den Kalender der Elektroserie beschließt, tagt das nächste Mal am 9. Oktober und ein weiteres Mal im Rahmen der für den 6. Dezember angesetzten FIA-Gala in Baku (Aserbaidschan). Zum Start in die nächste Saison reist die Formel E am 13. Januar nach Mexiko-Stadt.
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