Neue Hersteller drängen auf Formel-E-Lizenz ab Saison 5
Tobias Bluhm
Wenn die Formel E gegen Ende 2018 in ihre fünfte Saison startet, beginnt für die Elektroserie eine neue Ära. Neben einem neuen Fahrzeug-Chassis, dessen Konzept am vergangenen Wochenende die Runde machte, einer fast doppelt so starken Batterie und der damit verbundenen Abschaffung des Fahrzeugwechsels zur Rennmitte stehen offenbar auch einige interessierte neue Hersteller in den Startlöchern. Wie 'Motorsport.com' meldet, haben einige große Autofirmen eine Bewerbung bei der FIA eingereicht, um ab Saison fünf einen eigenen elektrischen Antriebsstrang herzustellen.
Zum 1. Februar endete ein uns bislang unbekanntes FIA-Ausschreiben für an der Formel E interessierte Hersteller. In der zweiten Phase des Ausschreibens will die FIA nun die Pläne und Visionen der OEMs überprüfen, ehe im März oder April (womöglich also im Rahmen des FIA-Weltmotorsportrats) die Entscheidungen über die Registrationen getroffen werden und die Homologation der Antriebe beginnen kann.
"Wir haben jetzt eine ganze Menge Arbeit vor uns", erklärt ein Formel-E-Sprecher dem Motorsportportal mit Blick auf die Anzahl der Bewerber. "Der Bearbeitungsprozess bedarf trotzdem einiger Vorsicht, weil der Sprung in die neue Formel-E-Generation mit der neuen Technologie sehr wichtig für uns ist."
Formel-E-Qualität "Made in Germany"?
Die genauen Namen der Bewerber bleiben bis auf Weiteres unter Verschluss. Auch wie viele Autofirmen sich beworben haben, ist unbekannt. Nichtsdestotrotz können Fans wohl mit erhöhter deutscher Beteiligung ab der Saison 2018/19 rechnen. So übernimmt Audi schon ab Saison vier die Leitung vom ABT-Team aus dem Allgäu, während sich BMW ein Jahr später werksseitig hinter Andretti stellen möchte.
Ferner sicherte sich Mercedes vor einigen Monaten eine Option für einen Formel-E-Einstieg ab nächstem Sommer. Ob das erste Herantasten an die Elektroserie direkt mit einem Werksteam oder vorerst über eine technologische Partnerschaft geschehen wird, ist nicht bekannt. Wahrscheinlicher ist aber ersteres. Auch VW und Porsche äußerten schon Interesse an der Formel E und entsandten Vorstandsmitglieder zum Berlin ePrix 2016.
Bis auf Weiteres können wir allerdings nur über die Bewerber mutmaßen. Der Wechsel des Batterieherstellers von Williams (28 kWh) zu McLaren (54 kWh) ab Saison fünf und die daraus resultierende vergrößerte Reichweite der Boliden machen die Formel E jedoch mit Sicherheit noch mal deutlich attraktiver für Hersteller als bisher.
"Ich freue mich natürlich über das zunehmend große Interesse an der Formel E aus aller Welt", erklärt auch Formel-E-Chef Alejandro Agag. "Das Herstellerinteresse zeigt, dass die Serie inzwischen ernsthaft relevant für die Automobilindustrie ist und den Grundstein für die nächste Generation von elektrischen Fahrzeugen gelegt hat."
Welche Hersteller würdet ihr gern ab Saison fünf als sehen? Darf man womöglich von einem Tesla-Einstieg träumen? Sagt es uns doch mit einem Kommentar!
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben