Zum Gen4-Start: Formel-E-CEO Dodds plaudert über mögliche neue Rahmenrennserie für Frauen
Thomas Gruessmer
Die Formel E könnte mit dem Start der Gen4-Ära, also zur Saison 2026/27, eine neue Rahmenserie für weibliche Fahrerinnen bekommen. Das berichten die Kollegen von fenotebook.com und berufen sich dabei auf Aussagen von Formel-E-CEO Jeff Dodds. Das aktuelle Gen3-Evo-Auto wäre aus seiner Sicht der perfekte Rennwagen für die neue Kategorie.
In der mittlerweile zehn Jahre alten Geschichte der Formel E gab es mit der Jaguar I-Pace E-Trophy bis dato nur eine einzige Rennserie, die im Rahmen der Rennwochenenden an den Start ging. Sie wurde in der Saison 2018/19 (Saison 5) eingeführt und endete nach nur zwei erfolglosen Jahren wieder.
Pläne der Formel E, den NXT Gen Cup mit vollelektrischen Minis als neue Rahmenserie zu etablieren, wurden im Frühling 2024 kurzfristig - nur wenige Wochen vor dem planmäßigen Auftaktrennen in Berlin - wieder verworfen.
Nun gibt es Überlegungen, in den kommenden Jahren eine Frauen-Rennserie im Rahmen der Formel-E-Rennwochenenden ins Leben zu rufen. Basis hierfür wäre wohl die stillgelegte W-Series, die zwischen 2019 und 2022 startete. Die Formel E hatte sich vergangenes Frühjahr - sicherlich nicht ohne Hintergedanken - die Rechte an der Serie gesichert.
Mit Fahrerinnen wie Doriane Pin, Maya Weug, Michelle Gatting und Sarah Bovy gäbe es bereits namhafte Talente, die für ein Cockpit infrage kämen. Nicht zuletzt beim Frauen-Test der Formel E auf dem Circuito del Jarama im November dürften sich jedoch noch einige andere Damen auf den Radar gebracht haben.
Gen3 Evo der perfekte Kompromiss?
Vorschläge für die zu verwendenden Fahrzeuge soll es innerhalb der Formel E auch schon gegeben haben. Das Gen1-Auto wurde dabei schnell ausgeschlossen, da es damals noch nicht mit einem Halo-Bogen über dem Cockpit ausgestattet war - eine zwingende sicherheitsrelevante Voraussetzung für moderne FIA-Einsitzer. Und die ausgedienten Gen2-Autos gehören den Teams, nicht der Formel E.
Für Formel-E-CEO Dodds ergebe die Verwendung der aktuellen Gen3-Evo-Autos daher am meisten Sinn, sobald diese nicht mehr im Einsatz sind: "Wir haben jetzt mit dem Gen3-Evo-Auto eine unglaubliche Maschine, die da draußen Rennen fährt. Es hat Allrad-Antrieb und ein neues Chassis, das cooler und besser aussieht. Wahrscheinlich wäre die Gen4-Ära der perfekte Zeitpunkt für die Einführung."
Da Dodds das neue Projekt gern als Junior-Rennserie aufziehen würde, sei es sinnvoll, ein Auto zu verwenden, das zumindest einige Ähnlichkeiten zum bevorstehenden Gen4-Fahrzeug aufweist. Gleichzeitig sei der Unterschied zwischen Gen3 Evo und Gen4 groß genug. So könnte man den weiblichen Talenten leichter den Weg zu einem Cockpit in der Formel E ebnen, da sie zuvor bereits vergleichbare Erfahrungen sammeln könnten.
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