Kurzmeldungen

Berlin E-Prix: Alle Formel-E-Strafen im Überblick

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Auch bei den beiden Formel-E-Rennen in Deutschland ist es wieder die Aufgabe der Rennkommissare des Automobil-Weltverbandes FIA, die Einhaltung des Technischen und Sportlichen Reglements zu überwachen. Sollte ein Regelverstoß festgestellt werden, müssen sie anschließend das Strafmaß festlegen. In diesem Artikel findest du wie gewohnt eine Auflistung aller Entscheidungen der Rennkommissare.

Beim Berlin E-Prix übernehmen Achim Loth, Michael Schwägerl und Wilhelm Singer diese Aufgabe. Unterstützt werden sie dabei von Ex-Rennfahrer Paul Belmondo. Der Franzose hat zwar nie ein Formel-E-Rennen bestritten, war in seiner Karriere nach fünf Jahren in der Formel 3000 aber auch mehrere Jahre in der Formel 1 aktiv und feiert am Rennsonntag seinen 60. Geburtstag. Unten findest du wie gewohnt eine Auflistung aller Entscheidungen der Rennkommissare.

Strafen vor dem Berlin E-Prix

  • Porsche erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Euro, die für den Rest der Saison auf Bewährung ausgesprochen wurde. Beim Fahrzeug von Pascal Wehrlein wurde am Donnerstag die Überlebenszelle ausgetauscht, ohne vorher einen förmlichen Antrag gestellt zu haben.
  • Porsche erhielt eine weitere Geldstrafe von 1.000 Euro, weil das Team bei den Umbau-Arbeiten am Donnerstagabend die Sperrstunde gebrochen hatte. Obwohl die Arbeiten um 21:00 Uhr hätten abgeschlossen werden müssen, arbeitete das Team bis 22:50 Uhr am Wagen mit der Startnummer 94. Als Grund gab das Team an, dass beim Chassiswechsel diverse Probleme aufgetreten seien und man nicht überzeugt davon war, diese bis zum Beginn des 1. Freien Trainings beheben zu können. Die Rennkommissare entschieden jedoch, dass bis zum Beginn des 1. Freien Trainings um 17:00 Uhr ausreichend Zeit gewesen wäre, die Probleme zu beheben.

Strafen im Freien Training

  • Die Entscheidung über eine Strafe gegen Mahindra wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Team hatte nach dem 1. Freien Training die Überlebenszelle am Fahrzeug von Oliver Rowland getauscht, obwohl die Expert:innen von Spark und Dallara bei einer Sichtprüfung am Mittwochabend keinen Defekt hatten feststellen können. Dennoch entschloss sich das Team am Freitagabend als Vorsichtsmaßnahme zum Austausch. Die Entscheidung wird voraussichtlich in Monaco getroffen, wenn die Ergebnisse der Untersuchung des Monocoques bei Dallara feststehen. Im Falle eines Defekts gäbe es keine Strafe.

Strafen im und nach dem Rennen am Samstag

  • Robin Frijns erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro, da der Niederländer vor dem Rennen beim Herausfahren aus der Box mit 80 km/h in der Boxengasse erwischt wurde. Das Tempolimit liegt grundsätzlich bei 50 km/h, auch außerhalb der offiziellen Sessions. Darüber hinaus erhielt Frijns einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz. Diese Strafe wurde nach Einspruch von ABT Cupra nachträglich zurückgenommen, da Frijns zu diesem Zeitpunkt nicht in der Boxengasse fuhr, sondern auf dem Weg ins Dummy-Grid war. Stattdessen erhielt der Niederländer eine Verwarnung.
  • Rene Rast erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden für das Verursachen einer Kollision mit Sergio Sette Camara. Diese änderte nichts am Ergebnis des McLaren-Piloten, der nach einem Reparatur-Boxenstopp mit einer Runde Rückstand 17. wurde. Rast bekam ebenfalls einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz.
  • Auch Andre Lotterer erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden für das Verursachen einer Kollision - mit seinem früheren Teamkollegen Jean-Eric Vergne. Auch für den Deutschen gab es einen Strafpunkt.
  • Jake Dennis erhielt ebenfalls fünf Sekunden auf seine Rennzeit addiert, da er Antonio Felix da Costa getroffen hatte. Diese Strafe blieb ohne Auswirkungen, da der Andretti-Fahrer das Rennen mit fünf Runden Rückstand als Letzter beendete. Auch hier sprachen die Rennkommissare zusätzlich einen Strafpunkt aus.
  • Dan Ticktum wird im Rennen am Sonntag um fünf Positionen nach hinten versetzt, da er eine Kollision mit Stoffel Vandoorne verursacht hatte. Der junge Brite erhielt zudem zwei Strafpunkte auf seine Rennlizenz. Ticktum hat ohnehin schon die meisten Strafpunkte aller aktuellen Fahrer.
  • Mitch Evans, Sam Bird und Maximilian Günther wurden zu Geldstrafen von je 2.500 Euro verurteilt, da sie nach dem Rennende in die Boxengasse abgebogen waren. Den Anweisungen des Renndirektors zufolge hätten sie stattdessen ins Fan-Village abbiegen sollen, wo die Fahrzeuge vor dem Podium geparkt werden sollten.
  • Wie bei Mahindra (siehe oben) wird auch die Entscheidung über eine Strafe gegen DS Penske auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Team entschloss sich nach dem Rennen dazu, die Überlebenszelle am Fahrzeug von Stoffel Vandoorne zu wechseln, obwohl eine Sichtprüfung keinen offensichtlichen Defekt ergab. Dennoch wechselte das Team nach dem Unfall mit Dan Ticktum in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Monocoque als Vorsichtsmaßnahme. Auch diese Entscheidung wird voraussichtlich in Monaco getroffen.

Strafen im Freien Training

  • McLaren erhielt eine Verwarnung, weil Mechaniker des Teams das Auto von Rene Rast durch die Boxengasse geschoben hatten, ohne, wie vorgeschrieben, einen Helm zu tragen. Rast war im Bereich von Kurve 3 stehengeblieben und wurde von den Marshals während der Trainingsunterbrechung ins Fahrerlager geschoben. Anschließend schoben Mechaniker des Teams das Auto in die Box zurück. Während im Fahrerlager keine Helmpflicht besteht, ist das Tragen von Helmen in der Boxengasse vorgeschrieben. Da es sich um einen Einzelfall handelt, der sich aufgrund von besonderen Umständen ereignete, entschieden die Rennkommissare, es bei einer Verwarnung zu belassen.

Strafen im Qualifying

  • Die Rundenzeit von Nick Cassidy im Viertelfinalduell gegen seinen Teamkollegen Sebastien Buemi wurde gestrichen, da der Neuseeländer zu spät in den 350-kW-Modus geschaltet hatte. Laut Reglement darf das Umschalten nur im dritten Streckensektor erfolgen. Somit rückte Buemi ins Halbfinale vor, Cassidy wurde auf Startplatz 8 zurückgestuft.
  • Nio 333 erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro, da ein Mechaniker noch am Fahrzeug arbeitete, als dies bereits in fahrbereitem Zustand war. Das ist aus Sicherheitsgründen verboten.

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4 Kommentare

Andreas ·

Expert:innen?
Bitte ersparen Sie uns Ihre neurechte Gendergaga! Ihre neoliberalen Umerziehungsversuche will hier keiner lesen!

Nicht Andreas ·

Doch Andreas, wir möchten das hier lesen. Es gibt auch gebildete Formel e Fans.

Andreas ·

Wer gebildet ist, weiß was ein generisches Maskulinum ist. Gendergaga nutzen Leute, die sich selber "für gebildet halten" - tatsächlich aber nur neoliberale, rechte Ideologien verbreiten.

Max ·

Also mir ist es egal ob Maskulin oder Binnen-I bei e-Formel.de verwendet wird.
Komisch fallen mir eher die Befürworter oder Gegner ab, egal auf welcher Plattform.
Dann wird noch von Ideologie geschwafelt, obwohl selbst Ideologie verbreitet wird.
Kümmern wir uns lieber um Motorsport! ;)

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