Ferrari & McLaren vorerst ohne Formel-E-Pläne
Tobias Bluhm
Dass die Formel E immer mehr große Hersteller anzieht, liegt spätestens seit dem bestätigten Einstieg von Porsche, BMW und Mercedes in den kommenden zwei Jahren auf der Hand. Doch obwohl Fahrer wie Nick Heidfeld, Nelson Piquet jr. oder Jean-Eric Vergne auf eine lange Geschichte in der Formel 1 blicken können, scheint der Andrang der "Big Boys" aus der "Königsklasse" bislang auszubleiben.
"Für uns ist es einfach nicht das Richtige, die Serie ist noch zu jung", argumentiert Ferrari-Chef Sergio Marchionne bei 'Motorsport.com'. "Es fehlt noch an Substanz, und ich weiß nicht, ob sie vielleicht noch kommt. Aber sie ist noch nicht reif." In den vergangenen Monaten tauchten immer wieder Gerüchte auf, die ein geplantes Engagement von Alfa Romeo oder Maserati, die wie auch Ferrari Teil des Fiat-Konzerns sind, andeuteten. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Auch McLaren möchte für den Moment nicht mit einem eigenen Team an den Start gehen. Die Briten stellen ab Ende 2018 als Alleinausrüster die Batterie für alle Formel-E-Rennställe her. "Wir könnten Partnerschaften eingehen, aber ein McLaren-Werksteam wäre verboten", stellt Geschäftsführer Zak Brown klar. "Es würde Verschwörungstheorien geben, wenn wir Rennen und Meisterschaften gewinnen würden. Dann heißt es: 'Sie haben etwas in den Batterien und wir nicht'."
Dennoch wird sich die Technologieabteilung McLaren Applied Technologies (MAT) in Zukunft noch intensiver mit der Formel E beschäftigen müssen. "Die Elektrifizierung passiert in diesem Augenblick", erklärt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Ich wäre nicht überrascht, wenn die Formel E in drei, vier oder fünf Jahren etwas komplett anderes ist, als wir alle heute denken."
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