Ferrari sieht in Formel E Gefahr für Formel 1
Tobias Bluhm
Wenngleich im internationalen Vergleich die Formel 1 derzeit ein weitaus größeres Publikum als die Formel E anspricht, bewertet mit der Scuderia Ferrari erstmals ein Toprennstall aus der "Königsklasse" die Elektroserie als potenzielle Gefahr für das eigene Geschäft. Dies geht aus dem Jahresabschlussbericht der italienischen Automarke für 2019 hervor, der bereits im Februar veröffentlicht wurde.
Die Autoren des Geschäftsberichts analysieren etwaige Risikofaktoren für die Finanzen der Firma mit den Worten: "Der Anteil, den die Formel 1 unserer Firma an Profit einbringt, könnte schrumpfen, wenn die Leistung des Teams im Vergleich zur Konkurrenz schlechter wird oder sich das allgemeine Geschäft der Formel 1 verschlechtert, potenziell auch durch die steigende Beliebtheit der FIA Formel-E-Meisterschaft."
Besonders im Hinblick auf den großen Unterschied in Sachen TV-Publikum zwischen Formel E (2018/19: 411 Millionen) und Formel 1 (2018: 1,8 Milliarden) scheint es bemerkenswert, dass ein Traditionsrennstall aus der Formel 1 die elektrische FIA-Rennserie als ernst zu nehmende Gefahr für das Geschäft bewertet. Ein Ferrari-Wechsel in die Formel E dürfte derzeit dennoch nicht zur Diskussion stehen, obwohl Alejandro Agag, der CEO der Formel E, bei 'CNBC' erst im Mai eine offene Einladung an das Team aus Maranello aussprach.
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