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Formel-E-Adventskalender: Türchen 22

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Wer erinnert sich noch an Franck Montagny? Sein unrühmlicher Abgang aus dem Motorsport ist wohl bis heute die skurrilste Story der Formel-E-Geschichte. Nach nur zwei Rennen fiel der Franzose beim Dopingtest auf: Er hatte vor dem ePrix in Putrajaya 2014 Kokain genommen. Seitdem ist der inzwischen 38-Jährige für alle Motorsportaktivitäten gesperrt.

Die Geschichte ist auch nach über zwei Jahren zum Haare raufen. Montagny, der für Andretti in Peking 2014 einen zweiten Platz einfuhr und somit die ersten 18 Punkte auf das Konto der US-Amerikaner spielte, wurde nach dem Putrajaya ePrix in Malaysia zum obligatorischen Drogentest gebeten. "Ich habe gewusst, dass es vorbei ist, als der Kontrolleur mich nach dem Rennen herangewunken hat", erklärte Montagny nach dem Rennen gegenüber 'L'Equipe'.

Montagny gab zu, dass er seit mehreren Jahren Rauschmittel konsumiert habe, um mit Schmerzen beim Fahren umzugehen. "Ich habe nie etwas gesagt, es hat meine Leistung nie beeinflusst. Wenn ich im Auto saß und den Helm aufhatte, war alles in Ordnung." Ob diese Behauptungen stimmen, ist fraglich.

In seinem letzten Formel-E-Rennen in Putrajaya drängte der Franzose und ehemalige Formel-1-Fahrer (Super Aguri, 2006) Nick Heidfeld in die Mauer und wurde als Folge mit einer Zeitstrafe belegt. Diese selbstüberschätzende Fahrweise legt zumindest einen Zusammenhang mit dem Kokain-Konsum nahe.

Inzwischen ist Franck Montagny den Helm an den Nagel gehängt. Er arbeitet als Motorsportexperte für 'Canal +' in der französischsprachigen Formel-1-Übertragung. Sein Abgang aus der Formel E hat nichtsdestotrotz auch neue Türen geöffnet: Ohne seine Sperre wäre Jean-Eric Vergne, der kurz nach dem Montagny-Vorfall bei Toro Rosso in der Formel 1 vor die Tür gesetzt wurde, wohl nie in die Formel E gekommen.

Warum wir dir diese Geschichte erzählen? Nun, die zweijährige Sperre, die die FIA damals gegen den Dopingsünder Montagny aussprach, ist morgen um. Ab dem 23. Dezember 2016 könnte er theoretisch wieder internationale Rennen fahren. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass wir ein Motorsportcomeback von Montagny erleben werden.

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