Kurzmeldungen

Valencia E-Prix (Samstag): Alle Formel-E-Strafen im Überblick

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Auch beim Valencia E-Prix obliegt es erneut den Rennkommissaren der Formel E, über die Einhaltung der Regeln zu wachen. Im Falle eines Verstoßes gegen das Technische oder Sportliche Reglement müssen Michael Schwägerl, Mathieu Remmerie und Vicente Pons das Strafmaß festlegen. In diesem Artikel findest du wie gewohnt eine Auflistung aller Entscheidungen der Rennleitung im Rahmen des ersten Rennens beim Valencia E-Prix 2021.

Strafen im Vorfeld des Valencia E-Prix

  • Nyck de Vries erhielt bereits beim Sonntagsrennen in Rom eine Rückversetzung um fünf Startpositionen für das erste Valencia-Rennen, weil er eine Kollision mit Sam Bird und Oliver Rowland verursacht hatte.
  • Nio 333 erhielt eine Geldstrafe von 25.000 Euro. 5.000 Euro davon mussten sofort gezahlt werden, der Rest wurde für die restliche Saison auf Bewährung verhängt. Das Team hatte einen positiven COVID-19-Test am Dienstag nicht sofort an den von der FIA benannten COVID-19-Delegierten gemeldet, sondern erst einige Stunde später. Außerdem teilte Nio nicht mit, dass einige der gemeldeten Mitarbeiter möglicherweise nicht am E-Prix teilnehmen könnten. Damit verstieß das Team gegen Anhang S des "International Sporting Code". Die FIA hatte das Dokument, in dem die Regeln zum Umgang mit COVID-19 für sämtliche FIA-Serien geregelt sind, im Juni 2020 verabschiedet.

Strafen nach dem Shakedown

  • Tom Blomqvist erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Euro, da er im Shakedown mehr als die maximal erlaubten 110 kW Leistung aus der Batterie abrief. Die Sensoren maßen einen Höchstwert von 115,69 kW.
  • Die gleiche Strafe erhielt sein Teamkollege Oliver Turvey, da auch bei seinem Fahrzeug die maximal erlaubten 110 kW Leistung überschritten wurden. In diesem Fall wurden sogar bis zu 118,41 kW gemessen.

Strafen im Freien Training

  • Jake Dennis erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro, da er am Ende des 1. Freien Trainings zweimal die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Die Fahrer dürfen nach dem Ende des Trainings nur noch eine Runde fahren, um an der Startampel einen Übungsstart durchzuführen. Dennis passierte die Ziellinie zwei Sekunden nach dem regulären Ende der Session.
  • Sergio Sette Camara erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro, da an seinem Auto zu viel Energie zurückgewonnen und in die Batterie eingespeist wurde, während diese noch fast vollständig aufgeladen war. Dies stellt einen Verstoß gegen den "Battery Software Implementation Guide" von Batterie-Hersteller McLaren Applied dar. Bereits im Freien Training am Rennsonntag in Rom war dieses Problem zweimal an seinem Fahrzeug aufgetreten. Es handelt sich dabei um ein technisches Vergehen. Der Fahrer hat auf die exakte Energiemenge, die beim Rekuperieren in die Batterie eingespeist wird, keinerlei Einfluss.
  • Auch sein Teamkollege Nico Müller erhielt nach dem 1. Freien Training die gleiche Strafe für das identische Vergehen.
  • Dem Team gelang es jedoch nicht, dieses Problem zu beheben: Nico Müller erhielt auch im 2. Freien Training eine Geldstrafe von 1.000 Euro für einen identischen Verstoß.

Strafen im Qualifying

  • Stoffel Vandoorne wurde im Qualifying und Super-Pole disqualifiziert, da er einen Reifen verwendet hatte, der nicht im Technik-Pass des Wagens eingetragen war. Dieser muss vor der Technischen Abnahme der Fahrzeuge an jedem Rennwochenende ausgefüllt werden. Damit verlor er die Pole-Position und musste vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen. Wir haben diesem Thema einen detaillierten Artikel gewidmet.

Strafen im und nach dem Rennen

  • Lucas di Grassi musste im Rennen eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe absitzen, da an seinem Audi nach dem Qualifying ein Getriebewechsel durchgeführt wurde.
  • Nico Müller erhielt eine Durchfahrtsstrafe, da an seinem Fahrzeug - wie in beiden Freien Trainings - bei fast voller Batterie zu viel Energie rekuperiert wurde.
  • Andre Lotterer erhielt für das Verursachen der Kollision mit Sebastien Buemi ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe. Zusätzlich wurden ihm zwei Strafpunkte auferlegt.
  • Stoffel Vandoorne erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er Nico Müller von der Strecke gedrängt hatte. Vandoorne war kurz zuvor beim Versuch, den Attack-Mode zu aktivieren, ins Kiesbett gerutscht und hatte anschließend gegen den herannahenden Müller "die Tür zugemacht". Auch Vandoorne erhielt zwei Strafpunkte.
  • Lucas di Grassi erhielt nachträglich eine Durchfahrtsstrafe, die in eine Zeitstrafe von 30 Sekunden umgewandelt wurde, da er nur einmal den Attack-Mode verwendet hatte. Dieser musste beim Valencia E-Prix zweimal aktiviert werden. Die Strafe änderte jedoch nichts am Ergebnis, da di Grassi mehr als 55 Sekunden Vorsprung auf Jake Dennis hatte.
  • Oliver Rowland wurde disqualifiziert, da sein Energieverbrauch im Rennen mehr als die maximal erlaubten 33 kWh betrug. Aufgrund von mehreren Full-Course-Yellow- und Safety-Car-Phasen hatte die Rennleitung sämtlichen Piloten insgesamt 19 kWh verfügbare Energie abgezogen.
  • Auch Alexander Sims wurde disqualifiziert, da er mehr als die maximal erlaubten 33 kWh Energie verbraucht hatte.
  • Stoffel Vandoorne erhielt eine weitere Zeitstrafe von zehn Sekunden, da sein zweiter Attack-Mode nicht abgelaufen war, als er über die Ziellinie fuhr. Er behielt dennoch seinen dritten Platz, wenn auch nur knapp, vor Nick Cassidy.

  • Mitch Evans erhielt eine Rückversetzung um drei Startplätze beim nächsten Rennen für das Verursachen einer Kollision mit Dragon-Pilot Sergio Sette Camara. Außerdem wurden dem Neuseeländer zwei Strafpunkte auf seiner Rennlizenz "gutgeschrieben".
  • Antonio Felix da Costa wurde disqualifiziert, da auch er mehr als die maximal erlaubten 33 kWh Energie verbraucht hatte.
  • Auch bei Sam Bird wurde ein zu hoher Energiekonsum festgestellt: Die Rennkommissare sprachen für ihn die nächste Disqualifikation aus.
  • Ebenso erging es Alex Lynn: Auch der zweite Mahindra-Pilot erreichte die Ziellinie nicht, ohne die maximale Energiemenge zu überschreiten. Daher wurde auch er aus der Wertung genommen.
  • Andre Lotterer wird im nächsten Rennen um drei Startplätze nach hinten versetzt, da er eine Kollision mit Edo Mortara verursacht hat. Da es an seinem Porsche ein Problem mit der Bremse gab, verzichtete die Rennleitung darauf, Strafpunkte zu verteilen.

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