Was ist der Pit-Boost?

Der sogenannte Pit-Boost beschreibt Schnelllade-Boxenstopps in der Formel E. Nach mehreren Verschiebungen wird die vormals als "Attack-Charge" bezeichnete Technologie aller Voraussicht nach während der Formel-E-Saison 2024/25 eingeführt. Bei den verpflichtenden Schnelllade-Boxenstopps werden die Akkus der Elektrorennwagen mit 600 kW Leistung wieder aufgeladen. Die Formel E führt damit erstmals seit ihrer ersten Fahrzeuggeneration (2014-2018) wieder Boxenstopps während der Rennen durch. Damals war noch das ganze Auto gewechselt worden.

Einst für den Start der Gen3-Ära (Januar 2023) angekündigt, musste die Formel E mit ihrer Schnelllade-Technologie einige Rückschläge hinnehmen. Die Einführung wurde mehrfach verschoben und soll schließlich in der Saison 2024/25 erstmals im Rennbetrieb zum Einsatz kommen. Noch ist nicht endgültig entschieden, in welcher Form. Die realistischste Option scheint aktuell zu sein, an jeweils einem Renntag der "Double-Header" in Saison 11 Boxenstopps durchzuführen. Die Premiere wäre demnach der Diriyah E-Prix am 27./28. Januar 2025.

Zunächst hatte die Formel E geplant, den damals noch "Attack-Charge" genannten Schnellladevorgang zu nutzen, um den Attack-Mode freizuschalten. Derzeit scheint es allerdings, als würden beide Features unabhängig voneinander funktionieren. Im Rahmen der Vorsaison-Testfahrten 2024 in Madrid nutzte die Formel E erstmals den neuen Begriff "Pit-Boost".

Beim Pit-Boost wird ein Kabel in den hinteren Teil des Überrollbügels gesteckt, um in rund 30 Sekunden Standzeit zehn Prozent Energie nachzuladen. Diese kann für längere Renndistanzen oder schnellere Rundenzeiten genutzt werden. Die einheitlichen Schnellladegeräte der britischen Firma Fortescue (ehemals Williams Advanced Engineering) laden dabei mit einer Spitzenleistung von 600 kW. Der Ladestatus wird mit blinkenden LED-Streifen am Rennwagen für die Zuschauer:innen visualisiert - je schneller, desto fortgeschrittener der Ladevorgang.

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