Formel E verkürzt Qualifying & beschränkt Software-Entwicklung, Extreme E wird FIA-Meisterschaft
Tobias Bluhm
Für die Formel-E-Saison 2021 müssen sich Teams und Hersteller auf die Einführung eines neuen Regelwerks einstellen. Am Rande des FIA Motorsport-Weltrates (WMSC) beschloss der internationale Automobil-Dachverband unter anderem neue Sparmaßnahmen, eine Software-Beschränkung sowie ein überarbeitetes Qualifying-Format. Außerdem wurde die Formel-E-Schwesterserie Extreme E offiziell ins FIA-Portfolio aufgenommen.
Die Anpassungen am Formel-E-Regelwerk sind das Ergebnis von zahlreichen in vergangenen Saisons gesammelten Erfahrungen. Die für die Fahrer wohl relevanteste Anpassung: Statt sechs Minuten sollen den Piloten fortan nur noch vier Minuten in ihren Qualifying-Gruppen zur Verfügung stehen. Zuletzt war die "Gruppenphase" oft von langen Wartezeiten gekennzeichnet, da die Fahrer auf bessere Streckenbedingungen spekulierten und bis kurz vor dem Ende der Sessions in ihren Garagen standen. Mit der verkürzten Qualifying-Zeit wollen die Veranstalter dem "Katz-und-Maus-Spiel" offenbar ein Ende setzen.
Vor dem Start in das erste Jahr als FIA-Weltmeisterschaft wurden zudem weitere "Kosten-Konsolidierungsmaßnahmen" beschlossen. Bereits beim letzten WMSC-Treffen im Juni einigte man sich auf eine Beschränkung für Produktions- und Ersatzteile. Fortan sollen auch Restriktionen für die Datensammlung über Sensoren gelten. Um welche Daten oder Sensoren es sich dabei handelt, ist derzeit aber noch unklar. Darüber hinaus soll ab der nächsten Saison lediglich ein Software-Update "pro Wettbewerb" erlaubt sein. Auch diese Beschränkung soll dabei helfen, die finanziell von der Corona-Krise betroffenen Hersteller zu entlasten.
Extreme E wird zur FIA-Meisterschaft
Auch seitens der Extreme E, die von Formel-E-Gründer Alejandro Agag ins Leben gerufen wurde und im kommenden Jahr ihre ersten "X-Prix" austragen will, gibt es Neuigkeiten: Der WMSC bestätigte die Offroad-Kategorie am Freitagabend offiziell als internationale FIA-Serie. Bislang operierte die Extreme E unter dem Banner des monegassischen Automobilverbands ASM, fortan zählt sie zum Portfolio der FIA.
Der bisherige FIA-Kommissionspräsident für elektrischen Motorsport (ENECC), Professor Burkhard Göschel, wurde beim WMSC außerdem als Präsident der Hersteller-Kommission nominiert. Die ENECC ist innerhalb der FIA für alle elektrischen und mit "neuen Energien" angetriebenen Rennserien verantwortlich. Göschel ersetzt in seiner neuen Position den kürzlich in Frankreich zu einer Haftstrafe verurteilen Ex-Premierminister Francois Fillon, soll aber weiterhin seinen Posten in der ENECC besetzen.
Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media
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