Formel E

9 virtuelle Rennen: Formel E ruft neue E-Sports-Serie ins Leben

Timo Pape

Timo Pape

Die Formel E hat eine neue E-Sports-Serie ins Leben gerufen. Wie CEO Jamie Reigle am Mittwochmittag in einer virtuellen Pressekonferenz bekannt gab, werden die meisten realen Formel-E-Fahrer gemeinsam mit einer Reihe von professionellen Simracern ab Samstag, dem 18. April, zu insgesamt neun virtuellen Läufen antreten.

Mit der aktuell pausierten Formel-E-Saison 2019/20 hat die neue "ABB Race at Home Challenge" - so der offizielle Name - nichts zu tun. Vielmehr wird sie eine eigene Meisterschaftswertung nach dem bekannten Punkteformat der FIA aufmachen - inklusive Zusatzpunkte für die schnellste Runde im Qualifying, da sich die Fahrer vor jeder Runde in einem Zeitfahren qualifizieren müssen. Beim letzten Rennen werden doppelte Punkte vergeben.

Die virtuellen Rennen werden an den kommenden neun Samstagen bis einschließlich 13. Juni stattfinden und über verschiedene Plattformen übertragen. Live-Streams auf YouTube, Facebook, Twitter und Twitch wurden bereits bestätigt. Zudem verhandelt die Formel E aktuell noch mit TV-Partnern wie Eurosport. So soll ab dem 25. April eine Auswahl an Fernsehpartnern für die Live- und Highlight-Berichterstattung bekannt gegeben werden.

Fans können an jedem Wochenende zwei Live-Rennen verfolgen, da die Formel-E-Fahrer und die Simracer während der 90-minütigen Übertragung in getrennten Rennen antreten werden. World-Feed-Kommentator Jack Nicholls, Formel-E-Boxenreporterin Nicki Shields und IndyCar-Legende Dario Franchitti werden Teil des Moderationsteams sein.

Die Termine der Formel-E-E-Sports-Serie im Überblick

  • 18.04.2020 - Testrennen
  • 25.04.2020 - Meisterschaftslauf 1
  • 02.05.2020 - Meisterschaftslauf 2
  • 09.05.2020 - Meisterschaftslauf 3
  • 16.05.2020 - Meisterschaftslauf 4
  • 23.05.2020 - Meisterschaftslauf 5
  • 30.05.2020 - Meisterschaftslauf 6
  • 06.06.2020 - Meisterschaftslauf 7
  • 13.06.2020 - Meisterschaftslauf 8

Das erste Rennen wird zunächst als Testlauf abgehalten und nicht in die Gesamtwertung einfließen. Es soll am kommenden Samstag um 16:30 Uhr deutscher Zeit starten. Auf welchen virtuellen Strecken die Rennen genau stattfinden werden, wurde bislang nicht bekanntgegeben. Lediglich Monaco und Hongkong wurden bereits genannt.

Das Format steht jedoch fest: In einem "Battle Royale" wird zunächst je Runde der langsamste Fahrer ausgeschlossen, bis die zehn Schnellsten in einer finalen Shoot-out-Runde gegeneinander fahren. Alle Piloten werden in Gen2-Fahrzeugen mit aktuellen Lackierungen antreten.

Alle Rennen werden in der Simulationssoftware rFactor 2 ausgetragen. In Sachen Hardware erhalten alle Piloten in diesen Tagen professionelle Simulatoren von der Formel E. Dazu zählen ein Playseat, Lenkräder und Pedale von Fanatec sowie Gaming-PCs, Monitore, Kopfhörer und anderen Peripheriegeräte von Asus. "Unser Partner DHL hat in diesen Zeiten mit ein paar Herausforderungen zu kämpfen, da es hier und da ein Problem an den Grenzen gibt. Aber wir hoffen, dass alle Fahrer bis Samstag ihre Simulatoren haben werden", gesteht CEO Reigle.

16 Formel-E-Fahrer bislang bestätigt

Nach aktuellem Stand sind 14 der insgesamt 24 aktiven Formel-E-Fahrer mit von der Partie. Dazu zählen beide Audi-, BMW-, Porsche-, Jaguar-, Mercedes- und Venturi-Piloten sowie Nico Müller, Robin Frijns und Antonio Felix da Costa, der der virtuellen Pressekonferenz ebenfalls aus seinem Haus in Portugal beiwohnte. "Ich denke, Stoffel (Vandoorne) und Max (Günther) sollte man auf jeden Fall im Auge haben, aber auch Mitch (Evans) ist aktuell am Üben", scherzt der DS-Techeetah-Fahrer über seine wohl stärksten Konkurrenten.

Noch stärker schätzt Felix da Costa jedoch die Riege der professionellen Simracer ein, denn die 18 schnellsten Sinracer aus dem festgelegten Qualifikationszeitfenster (jede Woche von Montag bis Donnerstag) dürfen am Hauptevent teilnehmen. Dort treffen sie auch auf eine Reihe an Influencern und bekannten Persönlichkeiten aus der Welt des Motorsports. Die drei besten Simracer qualifizieren sich automatisch für die jeweils nächste Veranstaltung. Für den Sieger winkt ein attraktiver Preis: Wer die Meisterschaft gewinnt, erhält einen Streckentest im realen Formel-E-Auto.

Venturi-Pilot Felipe Massa war ebenfalls aus seiner brasilianischen Heimat zugeschaltet und äußerte sich zur neuen Simracing-Serie: "Ich kennen all diese Jungs natürlich von der echten Rennstrecke. Diesmal wird es sich aber sicherlich ganz anders anfühlen. Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung."

Unterstützung für UNICEF im Kampf gegen Corona

Mit der neuen E-Sports-Serie will die Formel E vor allem auf die neue Partnerschaft mit UNICEF aufmerksam machen und Gelder sammeln. Diese sollen im Kampf gegen die Corona-Pandemie eingesetzt werden - gerade für die Gesundheit und Bildung von Kindern. Über die neue Partnerschaft berichteten wir am Dienstag bereits ausführlich. "Wir freuen uns, die erste große Spendeninitiative im Rahmen unserer Partnerschaft mit UNICEF im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bekannt zu geben", sagt CEO Reigle.

Gemeinsam mit seinem Team habe der Formel-E-Chef in den vergangenen Wochen gebrainstormt, wie sich die Serie besser in der Simracing-Szene engagieren könnte. Die "ABB Race at Home Challenge" ist das Ergebnis. "Die Formel E hat schon immer versucht, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und virtuellem Raum verschmelzen zu lassen, etwa mit dem FANBOOST oder dem Attack-Mode", erklärt der Kanadier. "Diese neue Art, beide Welten zu vereinen, finde ich super cool!"

Bestätigte Fahrer pro Team

 

Team Fahrer
Audi Sport ABT Schaeffler Daniel Abt
  Lucas di Grassi
BMW i Andretti Motorsport Maximilian Günther
  Alexander Sims
Mercedes-Benz EQ Stoffel Vandoorne
  Nyck de Vries
Panasonic Jaguar Racing Mitch Evans
  James Calado
ROKIT Venturi Racing Felipe Massa
  Edo Mortara
Porsche TAG Heuer Andre Lotterer
  Neel Jani
DS Techeetah Antonio Felix da Costa
Geox Dragon Nico Müller
Envision Virgin Racing Robin Frijns
  Nick Cassidy
Mahindra Racing Jerome d'Ambrosio

 

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