Aston-Martin-Marketing-Chef hat Formel E "auf der Liste" für Lagonda
Timo Pape
Aston Martin hat im Rahmen des Genfer Autosalons die traditionelle britische Luxusmarke Lagonda wieder zum Leben erweckt. Bei der Studie "Lagonda Vision Concept" handelt es sich um ein vollelektrisches Konzeptfahrzeug, das der Nobelmarke in Zukunft den Weg weisen soll. Dazu gehört natürlich auch die Vermarktung - und hier bringt Aston Martin die Formel E ins Spiel.
"Wir müssen nun schauen, dass wir diese Marke bestmöglich auf dem Markt positionieren. Die Formel E ist dabei natürlich auf der Liste unserer Gedankenspiele", sagt Simon Sproule, Marketing-Chef bei Aston Martin, gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Lagonda hat auf jeden Fall Motorsport-Tradition. Ein Auto dieser Marke hat die 24 Stunden von Le Mans bereits viele Jahre vor Aston Martin gewonnen", erinnert Sproule an den Lagonda-Erfolg beim Langstreckenklassiker 1935.
"Wir gehen offen an dieses Thema heran", erklärt er weiter. "Da wir uns als ersten Luxus-Automobilhersteller mit einem E-Fahrzeug im Angebot sehen, müssen wir selbstverständlich gründlich über so etwas nachdenken." Sproule nennt Lagonda neben McLaren, Ferrari, Lamborghini, Bentley, Rover und Aston Martin als eine von insgesamt sieben Luxusmarken im Markt. Formel-E-Hersteller Jaguar vergisst er vermutlich mit Absicht. "Die Formel E könnte ein Mittel der Kommunikation sein."
Aston Martin befasst sich nicht zum ersten Mal mit der Formel E. Bereits im Oktober 2017 ließ Aston-Martin-Geschäftsführer Andy Palmer gegenüber 'Automotive News Europe' verlauten: "Ich liebe die Formel E. Ich kann mir vorstellen, dass wir uns (...) auch im elektrischen Motorsport engagieren." Aufhänger damals war der vollelektrische RapidE, den Aston Martin 2019 auf den Markt bringen will. Die Briten scheinen auch in Zeiten der Elektromobilität voll auf den Motorsport setzen zu wollen.
Was für einen weiteren britischen Hersteller in der Formel E sprechen könnte: Der Wegfall des Fahrzeugwechsels zur Rennmitte ist beschlossene Sache, die Elektrorennwagen werden somit ab der kommenden Saison eine ganze Renndistanz durchhalten. Eine notwendige Bedingung für Aston Martin, wie Palmer vor gut einem halben Jahr sagte: "Für mich verstärkt das die Reichweitenangst. Sobald sich das aber ändert, wird es für uns interessant."
Allerdings dürfte es für Aston Martin oder Lagonda schwierig werden, in absehbarer Zeit noch einen Teamslot in der Elektrorennserie zu ergattern. Schließlich kommen 2019 auch Mercedes und Porsche an Bord. Dann steht die Formel E voraussichtlich bei zwölf Teams - nach aktuellem Stand die Maximalanzahl. Warten wir also ab, ob und mit welcher Marke sich Aston Martin künftig der Formel E nähert.
Foto: Marta Rovatti Studihrad / Spacesuit Media
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