Formel E

Bericht: Nick Cassidy folgt bei Virgin auf Formel-E-Routinier Sam Bird

Timo Pape

Timo Pape

Die nächste große Personalgeschichte in der Formel E: Nachdem wir erst am Dienstagabend über Sam Bird berichteten, der zur kommenden siebten Saison zu Jaguar Racing wechseln soll, geht es nun um dessen Nachfolger bei Virgin Racing: Nach Informationen von 'The Race' hat der Neuseeländer Nick Cassidy einen Vertrag bei den Briten unterschrieben.

Cassidy ist in der Formel E kein Unbekannter. Der 25-Jährige nahm Anfang März für Virgin am Rookie-Test in Marrakesch teil und verblüffte das gesamte Paddock mit einer Rekordrunde, die gut eine halbe Sekunde schneller war als die Zeiten all seiner Wettbewerber. Zudem vertrat er Virgin-Stammfahrer Bird zu Beginn der Race at Home Challenge und erzielte auch hier beachtliche Ergebnisse. Cassidy gewann in den vergangenen Jahren zweimal die Toyota Racing Series, die Japanische Formel 3 und zuletzt sogar die Super Formula (2019).

Mit Blick auf Cassidys Potenzial brachten wir ihn kürzlich bereits mit Außenseiterchancen bei Audi oder als möglicher Nachfolger von Robin Frijns bei Virgin ins Gespräch. Nun ist klar: Das Audi-Cockpit bekam wie erwartet Rene Rast, und Frijns wird der künftige Teamkollege von Cassidy bei Virgin. Eine offizielle Bestätigung des Deals durch das Team steht noch aus und wird kurz vor dem Berlin E-Prix Anfang August erwartet.

Möglich wurde der vielversprechende Transfer durch die Entscheidung von Sam Bird, sein Virgin-Team nach sechs Jahren zu verlassen. Der Formel-E-Evergreen soll ab der nächsten Saison 2021 für Panasonic Jaguar Racing an den Start gehen und James Calado nach nur einer Saison ersetzen. Calado würde weiterhin als Ersatzfahrer für die "Raubkatze" bereitstehen. Jaguar bekäme mit der Fahrerpaarung aus Bird und Mitch Evans eines der stärksten Line-ups der Elektroserie. Eine Bestätigung steht auch hier noch aus.

Nick Cassidy war auch bei Mahindra im Gespräch

Cassidy war zwischenzeitlich auch als Nachfolger von Pascal Wehrlein bei Mahindra Racing für das "Berliner Sixpack" gehandelt worden. Wohl auch aufgrund von Reiseeinschränkungen kam es jedoch nicht zu einer Einigung - Mahindra verpflichtete stattdessen Alex Lynn. Der in Japan lebende Cassidy geht dadurch potenziellen Terminkonflikten aus dem Weg und kann erst einmal seine aktuellen beiden Engagements in der Super Formula und in der Super GT zu einem professionellen Ende bringen.

Ab dem 16. Januar 2021, dem Saisonauftakt in Santiago de Chile, würde Cassidy regulär in der Formel E starten. Wie viele Testgelegenheiten er vorab bekommt, ist unklar. Denn Virgin steht als Audi-Kundenteam kein Testkontingent für Hersteller zur Verfügung. Voraussichtlich dürfte er lediglich bei den kollektiven Testfahrten - voraussichtlich drei Tage Anfang Dezember in Donington - Erfahrungen sammeln.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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