Formel E

Berlin: Oliver Rowland siegt in Rennen 5, Rene Rast erkämpft 1. Formel-E-Podium

Timo Pape

Timo Pape

Nissan-Pilot Oliver Rowland hat das vorletzte Formel-E-Rennen der Saison in Berlin gewonnen. Der Nissan-Pilot setzte sich souverän gegen Robin Frijns im Virgin durch. Den dritten Platz erkämpfte sich Audi-Neuling Rene Rast mit einem harten Manöver in der letzten Runde gegen Andre Lotterer, der das Rennen als Vierter beendete.

Der Rennstart lief ähnlich ab wie am Sonntag: Zwar ging in den ersten drei Kurven noch alles gut, doch dann krachte es erneut: Sam Bird nahm Schaden, Nyck de Vries ebenfalls. Alle konnten jedoch weiterfahren. Rene Rast verlor in der ersten Runde zwei Plätze gegen Alex Lynn und Andre Lotterer, der plötzlich schon Fünfter war. Dann klagte Maximilian Günther über einen platten Reifen hinten rechts und fiel zurück, bevor er schließlich an die Box kam. Erneut das frühe Aus für ihn. Lucas di Grassi war ihm aufgefahren, was zu dem Schaden führte.

An der Spitze verteidigte Oliver Rowland seine Führung gegen Robin Frijns, doch die Spitzengruppe blieb sehr eng beisammen. Nach sieben Minuten kam auch Bird an die Box. Sein Auto war an der Front zu stark beschädigt, um die Pace des Rennens noch mitgehen zu können. Dann griff Lotterer Lynn an und überholte ihn in Kurve 7. Weiter hinten im Feld machten die Topfahrer, die fast geschlossen vom Ende des Feldes gestartet waren, Platz um Platz gut. Antonio Felix da Costa war zu diesem Zeitpunkt schon 15.

Nach zehn Minuten holte sich Frijns seinen ersten Attack-Mode und verteidigte dabei Platz 2. Eine Runde später reagierte Rowland und blieb gerade so vor Frijns. Dann erhielt Jean-Eric Vergne eine unglückliche Strafe: Weil er seine Batterie zu stark gekühlt hatte, musste er einmal durch die Boxengasse fahren. "Wir konzentrieren uns auf das morgige Rennen", funkte sein Team.

Attack-Mode-Strategien bestimmen Kampf ums Podium

Auch der andere DS-Pilot, Felix da Costa, sorgte im Zweikampf mit di Grassi für Aufsehen: Der Brasilianer versuchte in Kurve 1, im Attack-Mode außen herum am Portugiesen vorbeizukommen und schnitt ihm den Weg ab. Es kam zur Berührung. Di Grassi drehte sich, trug einen Platten davon und musste zum Reifenwechsel an die Box kommen. An der Spitze ging es ruhig zu: Rowland kontrollierte das Rennen mit gut zwei Sekunden Vorsprung auf Frijns.

Rund 20 Minuten vor Schluss kam es zum Platztausch der beiden Porsche, denn Jani holte sich bereits seinen zweiten Attack-Mode, während Lotterer noch gar keinen hatte. Jani fiel zunächst auf Rang 5 zurück. Dann zündete Lotterer seinen FANBOOST und holte sich direkt im Anschluss seinen ersten Attack-Mode. Dadurch kam er auch "bereinigt" an Teamkollege Jani vorbei. Rast war nun Dritter, doch Lotterer holte sich den Platz eine Runde später von seinem Landsmann zurück. Das Führungsduo konnte sich dadurch leicht absetzen.

Mitch Evans arbeitete sich still und heimlich immer weiter nach vorn. Zehn Minuten vor dem Ende war der Jaguar-Pilot bereits Siebter. Im Kampf um die Top 10 griff Sebastien Buemi im Attack-Mode Alex Sims an und ging in Kurve 1 vorbei. Eine Runde später überholte er auch Felix da Costa auf der Start- und Zielgeraden. Dann aktivierte Lotterer seinen zweiten Attack-Mode, eine Runde später ebenso Rast.

Packender Kampf zwischen 2 Deutschen

Fünf Minuten vor Schluss setzte Rast mit seinem auslaufenden Attack-Mode zum Angriff in Kurve 7 an. Lotterer konnte Platz 3 jedoch geradeso verteidigen. Jani musste sich indes gegen Lynn behaupten, der noch mehr Energie im Akku hatte. In Kurve 1 ging der Brite schließlich am Schweizer vorbei. Stoffel Vandoorne passierte Buemi und übernahm Platz 9.

In der letzten Runde ging es zwischen Lotterer und Rast noch mal richtig rund: Mit aller Macht zwängte er sich der Audi-Pilot am Porsche-Fahrer vorbei und holte auf den letzten Metern tatsächlich noch sein erstes Podium in der Formel E. Der Vorfall sollte allerdings eine Untersuchung nach sich ziehen. Vorn passierte nichts mehr: Oliver Rowland brachte seinen ersten Sieg überhaupt in der Formel E souverän ins Ziel, Frijns wurde Zweiter.

Durch seine Ausbeute von 28 Punkten sprang Rowland in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Lotterer rückte auf den fünften Rang vor, Rast ist nun 16. im Klassement. Bei den Teams hat Nissan seinen Vorsprung auf das drittplatzierte BMW-Team ausbauen können und hat vor dem Finalrennen am Donnerstag (19 Uhr) gute Chancen auf die Vize-Meisterschaft.

>>> zu den Ergebnissen des fünften Formel-E-Rennens in Berlin (Mittwoch)
>>> zur Gesamtwertung der Formel E (Fahrer- & Teammeisterschaft)

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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