DS Techeetah bestätigt neuen Antrieb für Saison 7 & will beide Titel in Berlin verteidigen
Timo Pape
DS Techeetah steht gut da. Der Titelverteidiger der Formel E führt nach fünf von elf Saisonläufen sowohl die Team- als auch die Fahrerwertung mit Antonio Felix da Costa an. Der Portugiese und auch sein Teamkollege, Champion Jean-Eric Vergne, wollen bei den ausstehenden sechs Rennen in Berlin alles daransetzen, beide Titel zu verteidigen. Zudem hat der Hersteller als erster überhaupt enthüllt, schon in Saison 7 einen neuen Antrieb einzusetzen.
Um Kosten zu sparen, dürfen die Hersteller der Formel E für die kommenden beiden Saisons nur einen neuen Antriebsstrang von der FIA homologieren lassen. Sie müssen sich also entscheiden, ob sie auch noch die Saison 2020/21 mit dem aktuellen Saison-6-Antrieb bestreiten oder die nächsten zwei Jahre lang mit einer Neuentwicklung an den Start gehen.
Bislang hat sich kein Hersteller in die Karten schauen lassen, ob er schon im anstehenden ersten WM-Jahr der Formel E einen neuen Antriebsstrang einsetzen wird. Audi ist sich nach unseren Informationen noch nicht sicher und will erst einmal die ersten Herstellertestfahrten ab Juli abwarten. DS Techeetah hat hingegen vollkommen beiläufig in einer Pressemitteilung bestätigt, dass die Franzosen trotz des in dieser Saison enorm starken DS E-Tense FE20 schon ab Januar 2021 auf ein neues Auto setzen werden.
"Während sich DS Techeetah konzentriert auf die letzten Rennen der FIA-Formel-E-Saison vorbereitet, laufen gleichzeitig bereits die Planungen für die Zukunft. Insbesondere wird eine neue Antriebseinheit getestet, die für die nächste Saison zugelassen werden wird", heißt es in dem Schreiben.
Elektronische Systeme optimiert & neue Rennstrategie erarbeitet
Doch auch am aktuellen Auto habe das Team während der langen Corona-Pause Fortschritte erzielt: "In den vergangenen Wochen haben die Ingenieure die elektronischen Systeme des DS E-Tense FE20 optimiert und eine neue Rennstrategie erarbeitet. Diese wird in den kommenden Rennen mit entscheidend sein, wer den Titel in der Fahrer- und Teamwertung gewinnt." Darüber hinaus hätten Felix da Costa und Vergne seit Ende der Ausgangssperre wieder intensiv im Rennsimulator trainiert.
Deshalb blickt der aktuelle Tabellenführer der Formel E, Felix da Costa, zuversichtlich auf die Wiederaufnahme der Saison ab dem 5. August: "Wir starten als Führender in die zweite Saisonhälfte. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass diese innerhalb von nur neun Tagen absolviert wird. Darauf sind wir bestens vorbereitet. Wir fahren nach Berlin, um zu gewinnen! Ich freue mich sehr, dass die Formel-E-Saison weitergeht. Es ist eine schwierige Zeit weltweit - umso schöner, wieder im Cockpit sitzen zu dürfen."
Auch Meister Vergne hat noch alle Chancen auf die Titelverteidigung, auch wenn die Saison bislang nur mäßig für ihn verlief. In den ersten fünf Rennen hat Vergne als Gesamtachter 31 Punkte geholt – weniger als halb so viele wie sein Teamkollege. "Der Neustart der Formel E-Saison findet unter neuen, komplizierten Voraussetzungen statt. Dennoch kann ich es kaum erwarten, wieder an den Start zu gehen", sagt der Franzose.
Vergne: "Bisher haben wir alle Trümpfe in der Hand"
"Es gilt, sofort mit höchster Konzentration zu arbeiten, um keine Fehler zu machen", so Vergne weiter. "Schließlich geht es gleich um viele wertvolle Punkte. Bisher haben wir alle Trümpfe in der Hand und wollen beide Titel gewinnen!"
DS-Performance-Chef Xavier Mestelan Pinon verfolgt dieselben Ziele: "Die FIA-Formel-E-Meisterschaft wird unter schwierigen Bedingungen und mit strengen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit fortgesetzt. Wir halten aber unverändert an unserem Ziel fest, beide Titel zu gewinnen. Das Team hat eine beeindruckende Leistung gezeigt. Wir werden alles geben, damit DS Automobiles erneut in die Geschichte der Formel E eingeht!"
Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media
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