Ex-Formel-1-Star Massa: "Verhandle mit einigen Formel-E-Teams"
Tobias Bluhm
Täglich grüßt das Murmeltier: Nachdem Felipe Massas Formel-E-Debüt bereits 2016 in letzter Sekunde platzte - langjährige Formel-E-Fans erinnern sich -, taucht der Name des Brasilianers immer wieder im Dunstkreis der Elektroserie auf. Auslöser der Gerüchte ist diesmal Massa selbst, der in einem Interview beinahe beiläufig Verhandlungen mit einigen Teams verkündete. Einer der heißesten Kandidaten derzeit: Mahindra Racing.
"Ich kann nicht lange zu Hause bleiben, ohne dass mir langweilig wird", zwinkert der Formel-1-Vizechampion von 2008. "Die Formel E hat jede Menge Potenzial. Im Moment gibt es noch nichts Festes, aber ich verhandle mit ein paar Teams. Mal sehen, ob dabei etwas rauskommt."
Felipe Massa konnte in seiner 15-jährigen Formel-1-Karriere insgesamt elf Siege feiern, bevor er nach der Saison 2017 endgültig den Helm an den Nagel hing. Der 36-Jährige sucht seither nach einer alternativen Beschäftigung und nahm in diesem Jahr beim Auftaktrennen der brasilianischen Stock-Car-Serie in Sao Paulo teil. In der Vergangenheit gab es zudem Gerüchte über mögliche Auftritte in der DTM oder der US-amerikanischen IndyCar-Serie.
Im Januar des vergangenen Jahres bekam Felipe Massa bereits einen ersten Vorgeschmack der Formel E, als er mit Jaguar Racing einen eintägigen Test in Racalmuto (Sizilien) absolvierte. Das Einsatzteam des britischen Rennstalls besteht in Teilen aus Williams-Angestellten - ebendem Formel-1-Team, für das Massa in den letzten Jahren an den Start ging.
Dass Massa allerdings bei Jaguar Racing unterkommt - sollte er womöglich schon im nächsten Jahr in die Elektroserie einsteigen -, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Das Team präsentierte sich in der laufenden Saison in überraschend starker Form und wird sehr wahrscheinlich für das nächste Jahr auf die bewährte Fahrerpaarung Nelson Piquet jr./Mitch Evans setzen, die in der bisherigen Saison ganze 88 Punkte für das Team einfahren konnte.
Mahindra als beste Option?
Als realistischste Massa-Option erscheint derzeit der indische Mahindra-Rennstall, bei dem zum Ende dieses Jahres der Vertrag des inzwischen 40-Jährigen Nick Heidfeld ausläuft. Ob Mahindra mit Heidfeld verlängern wird, steht derzeit noch in den Sternen. "Noch ist nichts fix", erklärte der Mönchengladbacher beim vergangenen Rennwochenende in Paris gegenüber 'e-Formel.de'.
Bei anderen Teams wird Massa wohl kaum unterkommen: Audi, BMW und Nissan dürften mit eigenen Werksfahrern antreten. Venturi und Techeetah scheinen ebenfalls bereits ausgebucht zu sein. Und auch Virgin könnte beim Line-up aus Sam Bird und Alex Lynn bleiben. Bei NIO und Dragon könnte Massa womöglich nicht um die Spitzenplätze kämpfen.
Unabhängig davon, wo Felipe Massa schlussendlich unterkommt: Sollte der ehemalige Teamkollege von Fernando Alonso einen Vertrag in der Formel E bekommen, würde dies zweifelsohne einen Schub für die Elektroserie bedeuten. Schließlich würde Massa eine riesige Fan-Gemeinschaft in die Elektroserie mitbringen und die Anerkennung für die aufstrebende Rennklasse in Südamerika weiter steigern.
Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media
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